Lernen ist anstrengend und macht vielen überhaupt keinen Spaß. Aber es gibt Tipps und Tricks, das Lernen leichter und abwechslungsreicher zu machen. Wie man das "Lernen lernen" kann, bringen Rektorin Claudia Dachlauer und ihr Lehrerteam von der Grundschule Uffenheim (Lkr. Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim) schon seit Jahren an Projekttagen den Kindern der dritten Jahrgangsstufe bei. Für uns haben die Uffenheimer Lehrkräfte die besten Lerntipps zusammengestellt.
1. Tipp: Sich motivieren!
Arbeitsplan schreiben! Überlegen, womit ich beginne. Je nach Typ mit etwas Leichtem beginnen oder mit dem beginnen, was man ungern tut. Sich vorher ein konkretes Bild machen, was man nach getaner Arbeit tun wird. Wie belohne ich mich? Zum Beispiel ins Schwimmbad gehen, einen Freund treffen, ein schönes Buch lesen.
2. Tipp: Zusammen lernen und mal Lehrer sein
Grundsätzlich muss man akzeptieren, dass Lernen Arbeit ist und nicht immer Spaß macht. Aber es fällt leichter, mit einem Partner oder in der Gruppe zu lernen. Man lernt zum Beispiel, wenn man die Lehrerrolle einnimmt und andere abfragt und dann die Rollen tauscht. Lernspiele, etwa zum Einmaleins, können helfen. Manche Kinder lernen lieber mit Lernkärtchen.
3. Tipp: In Häppchen lernen
Sehr kleine Päckchen machen, zum Beispiel die Einmaleinsreihe des Fünfereinmaleins zunächst nur bis 5x5 auswendig lernen – und sehr oft wiederholen. Erst wenn das sehr gut sitzt, die nächsten drei Aufgaben dazu nehmen, also 6 x 5, 7 x 5, 8 x 5. Diese in die Reihe gut mit einbinden, wieder sehr gut üben, erst dann die letzten beiden Aufgaben 9 x 5 und 10 x 5 dazu nehmen. Am Anfang sehr häufige Wiederholungen und Übungszeiten, später mit größeren Abständen .
4. Tipp: Den Lernstoff mit Orten und Bilder verknüpfen
Gedicht oder Lied nach der "Loci-Technik" lernen: Die einzelnen Strophen aufschreiben und an verschiedenen Orten im Zimmer, in der Wohnung oder im Garten aufhängen. Den Weg wie in einem Lernspaziergang so oft abgehen, bis das Gedicht sitzt. Die Verknüpfung der Strophe mit dem Ort hilft beim Abrufen des Gelernten und beim Einhalten der Reihenfolge. Lerninhalte kann man auch mit Bildern verknüpfen; so hilft es manchen Kindern beim Auswendiglernen eines Gedichts, zu jeder Strophe ein passendes Bild zu malen. Eselsbrücken helfen auch oft.
5. Tipp: Mit verschiedenen Techniken lernen
Verschiedene Lerntechniken anwenden. Man kann zum Beispiel mit dem Diktiergerät des Handys den Lernstoff aufnehmen und wieder abspielen. Man kann passende Bilder dazu malen, sich den Lernstoff in verschiedenen Tonlagen laut vorsprechen, dabei im Rhythmus gehen und sich einen besonders schönen Lernort suchen, zum Beispiel eine Bank im Wald oder am Fluss.
6. Tipp: Keine Lösungen vorgeben, sondern Hilfestellungen
Was ist besser: allein zu lernen oder mit den Eltern? Antwort: Das ist vom Kind und vom Alter abhängig. Manche Kinder brauchen die Eltern nur in ihrer Nähe, als Sicherheit, damit sie bei Bedarf Fragen stellen können. Andere Kinder brauchen noch mehr Unterstützung und Motivation durch die Eltern. Dabei ist es aber wichtig, den Kindern nicht die Lösung vorzugeben, sondern nur Hinweise und Hilfen geben, um selbst den Lösungsweg zu finden. Eltern sollten Interesse an der schulischen Arbeit zeigen und Hilfestellung geben durch Abfragen, etwa beim Einmaleins.
7. Tipp: Pausen machen
Wie lange soll man lernen und ab wann braucht man eine Pause? Auch das ist sehr individuell und vom Alter abhängig. Grundschüler haben in der Regel eine Aufmerksamkeitsspanne von 20 bis 30 Minuten. Dann sollte spätestens eine kurze Pause eingeplant werden, am besten mit Bewegung und Trinken.