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München
Wie Schüler in Bayern schrittweise an die Schulen zurück sollen
Ab 27. April sollen Schulen zunächst für die Abschlussklassen wieder öffnen. Weitere Schüler könnten ab 11. Mai folgen. Lehrer-Vertreter halten den Zeitplan für zu schnell.
Einzeltische: In Dänemark sind die Schulen bereits wieder geöffnet. In Bayern sollen die ersten Rückkehrer ab 27. April in halbierten Klassen Abstand voneinander halten. 
Foto: Philip Davali, dpa | Einzeltische: In Dänemark sind die Schulen bereits wieder geöffnet. In Bayern sollen die ersten Rückkehrer ab 27. April in halbierten Klassen Abstand voneinander halten. 
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 13.05.2020 02:10 Uhr

Bayerns Schulen sollen in den kommenden Wochen ihren Betrieb schrittweise wieder aufnehmen: So können ab dem 27. April zunächst die Abschlussklassen an den weiterführenden und beruflichen Schulen in den Unterricht zurückkehren. Laut Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) betrifft dies rund 14 Prozent der Schüler.

Piazolo: Rückkehr aller Schüler bis zum Sommer "nicht zu garantieren"

Frühestens ab 11. Mai könnte der Unterricht dann ausgeweitet werden - etwa auf Klassen, die im kommenden Jahr ihren Abschluss machen, sowie die vierten Klassen an den Grundschulen. Ob dieser Zeitplan eingehalten werden könne, sei aber noch längst nicht klar, erklärte Piazolo am Donnerstag: Erst in zwei Wochen will die Staatsregierung über das weitere Vorgehen entscheiden. Bis Ende April soll dann auch ein Plan vorliegen, wie die weiteren Klassen wieder in den Schulbetrieb zurückehren könnten. Es sei das Ziel, dass alle Schüler bis zum Sommer zumindest an einem abgespeckten Unterricht teilnehmen können, so Piazolo: "Aber das ist nicht zu garantieren."

"Jeder soll seinen Schulabschluss machen."
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU)

In jedem Fall stattfinden sollen die Abschlussprüfungen wie Abitur, Mittlere Reife oder "Quali". Diese sollen nach den derzeitigen Zeitplänen ab dem 20. Mai (Gymnasium), 30. Juni (Realschule) und 6. Juli (Mittelschule) beginnen. An den Grundschulen soll der Übertritt auf Basis der Schulnoten bis zum 13. März erfolgen. Ein möglicher Probeunterricht am Gymnasium soll von 26. bis 28. Mai stattfinden. Not-Abschlüsse ohne Prüfungen werde es in Bayern nicht geben, bekräftigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU): "Jeder soll seinen Schulabschluss machen."

Halbe Klassen, großer Abstand, Pause im Klassenzimmer

Zur Sicherheit der Schüler und Lehrer, aber auch der Eltern, sollen in den Schulen strenge Infektionsschutzmaßnahmen gelten: "Der Unterricht soll in maximal halber Klassenstärke mit zehn bis 15 Schülern erfolgen", sagte Piazolo. Der Abstand zwischen den Schülern soll 1,50 Meter betragen. Dafür brauche es spezielle Sitzordnungen. "An bestimmten Schulen prüfen wir auch einen zeitlich versetzten Schulbeginn", so der Kultusminister. In den Pausen sollen die Schüler im Klassenzimmer bleiben. Schulmensa und Pausenverkauf bleiben geschlossen. Eine Maskenpflicht in den Klassenzimmern soll es laut Piazolo nicht geben, weil es sich um eine kleine, immer gleiche Gruppe handelt. In Schulbussen aber sollen die Kinder und Jugendlichen Masken tragen. 

"Diese plötzliche Eile kann ich nicht nachvollziehen."
Gerhard Bleß, unterfränkischer Vorsitzender beim Lehrerverband BLLV

Gerhard Bleß, unterfränkischer Vorsitzender beim Lehrerverband BLLV, kritisiert die Öffnung der Schulen als zu schnell: "Diese plötzliche Eile kann ich nicht nachvollziehen." Binnen einer Woche seien in vielen Schulen die hygienischen und räumlichen Voraussetzungen für einen sicheren Unterricht in den Abschlussklassen nur schwer zu schaffen. Man müsse auch davon ausgehen, dass sich nicht alle Schüler an die Abstandsregeln halten, warnt Bleß.

An den Abschlussprüfungen festzuhalten sei ebenfalls "nicht zwingend", findet Bleß: "Es wäre in diesem Jahr auch ohne gegangen." Jedenfalls seien die Prüfungen kein Grund, den sonst von Söder postulierten Kurs der langsamen Rückkehr nun ausgerechnet in den Schulen aufzugeben: "Wenn es um die Gesundheit geht, darf man sich doch nicht von Prüfungsterminen treiben lassen."

 
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  • C. B.
    Mich gruselt hier eher die Vorstellung des Schulweges, überfüllte oder gut gefüllte Busse,hier ist der Absatand eher 25cm als 1,5 m. Über die Hygien des Busses möchte ich
    gar nicht nachdenken, kann mir nicht vorstellen, dass da Desinfektionsmittel zum Reinigen benutzt wird.
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  • D. H.
    Bestens erläutert teetasse64. Hier sprechen wir über 40-70 Personen auf gerade mal 40 Quadratmeter. Im südlichen Landkreis fahren Busse die alle paar Wochen überhaupt einmal eine Aussenwäsche erhalten. Desinfektion - darüber möchte ich lieber erst garnicht denken.
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  • R. P.
    Lehrer sollen dem Maskentragegebot möglichst überall Folge leisten, aber im Klassenzimmer vor nicht getesteten Personen in einem Abstand, der wohl nur unter Mühen bei 1,50 m bleibt,bei dem konstant geredet wird (ohne dass es wohl zu Tröpfchenausstoss kommt) keine Maske tragen (aber es soll ja gelüftet werden, bei großen Klassen nur sinnvoll für dieam Fenster Sitzenden). Alle sitzen problemlos in einem relativen engen Raum mit max 16 potenziellen Gefährdern zusammen (Lehrer als Gefährder eingeschlossen) und das über 90 Minuten und länger. Kinder kommen nach Hause und geben u.U. das Virus weiter, infizieren u.U. Familienmitglieder mit den entsprechenden Folgen. Es wäre doch sinnvoller, bevor ich das alles risikiere, die zu beschulenden Kinder und den Lehrkörper auf Corona zu testen, dann diese in die Schule zu lassen und in regelmäßigen Abständen erneut testen.
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  • O. H.
    Wenn ich mir zu all den von Ihnen bereits angesprochenen Problemen dann noch den Schulweg vorstelle ... Schüler laufen mit Sicherheit NICHT in erforderlichem Abstand zur Schule, sondern in Gruppen! Und wo sie sich NACH dem Unterricht so rumtreiben, mag ich mir schon gar nicht vorstellen! Man geht immer nur von gut erzogenen, einsichtigen, disziplinierten ... Schülern aus; es gibt jedoch auch diejenigen, die - aus welchen Gründen auch immer - schon im "normalen" Schulalltag größte Schwierigkeiten haben, einfachste Regeln einzuhalten ...
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  • W. B.
    Ein Teil der ausgefallenen Unterrichtsstunden kann ja auch in den Ferien eingebracht werden. Wo liegt da das Problem. Schwere Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen.
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  • J. B.
    Und was machen sie wenn sie im August 3 Wochen Urlaub mit der Familie gebucht haben ?
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  • G. K.
    Tja, so ist er, der Deutsche …

    Wir stecken gerade in einer weltweiten Pandemie mit einem potenziell tödlichen Erreger, wir sind gerade auf dem Weg zu 200.000 Toten …

    Und der Deutsche macht sich Sorgen, dass er nicht in den Urlaub fahren kann …

    Schule fällt aus, ok. Mundschutz in der Öffentlichkeit, ok. Abstandsgebot, ok. Ausgangsbeschränkung, ok. Verbot der Gruppenbildung, ok. Geschäfte geschlossen, ok. Produktionsketten zusammengebrochen, ok.

    Aber wenn der Urlaub dadurch gefährdet ist, dann wird es kritisch! Da hat der Spaß dann ein Loch!

    Wir haben wahrscheinlich noch nicht mal alle Corona-Gestrandeten aus ihren Urlaubsorten zurückholen können – da bestehen die ersten schon wieder auf ihrer Urlaubsreise …

    Also manchmal frage ich mich … also wirklich … !?
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  • W. B.
    Was ist wichtiger? Der Urlaub? Mein aktuell gebuchter Urlaub fällt wohlwollend ins Wasser! Wir wollen alles haben und auf nichts verzichten. Ludwig Erhard sprach mal: "Maß halten!", darüber sollten wir weitsichtiger nachdenken!
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  • R. Ö.
    Das wird kein großes Problem sein, denn der Urlaub wird aller Wahrscheinlichkeit nach sowieso ins Wasser fallen, sprich nicht stattfinden! 🤔🤷‍♂️
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  • A. H.
    wo???
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  • I. R.
    Dieses Jahr verreist eh keiner...
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