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München
Wann kommt das 49-Euro-Ticket wirklich? Bayerns Verkehrsminister hält den aktuellen Zeitplan für unrealistisch
Kommt zum Jahreswechsel der Nachfolger des 9-Euro-Tickets? Christian Bernreiter rechnet mit einer späteren Einführung. Über welche Punkte noch gestritten wird.
Der angepeilte Starttermin des 49-Euro-Tickets im Januar 2023 ist dem bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) zufolge nicht einhaltbar.
Foto: Frank Hoermann/Sven Simon, dpa | Der angepeilte Starttermin des 49-Euro-Tickets im Januar 2023 ist dem bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) zufolge nicht einhaltbar.
Jonas Keck
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:19 Uhr

Die Verkehrsminister von Bund und Ländern wollen ein bundesweit nutzbares Nahverkehrsticket für 49 Euro im Monat einführen. Vorbild ist das 9-Euro-Tickets aus dem Sommer. Der Nachfolger soll für Bürgerinnen und Bürger ab 1. Januar 2023 erhältlich sein. Doch angesichts der vielen offenen Fragen hält Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) die Einführung zu diesem Zeitpunkt für "unrealistisch".

Ohnehin gibt es noch viele strittige Punkte in den Verhandlungen, die am Mittwoch, 2. November, fortgesetzt werden. Die Bundesländer sind nur zu einer Mitfinanzierung des 49-Euro-Tickets bereit, wenn es eine Einigung über eine generelle Anhebung der sogenannten Regionalisierungsmittel gibt – mit dem Geld aus Berlin bestellen sie Leistungen mit Bussen und Bahnen bei Verkehrsanbietern.

Mehr Geld für Ausweitung des Angebots notwendig

Die Länder machen für die Zustimmung eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel um 1,5 Milliarden Euro von diesem Jahr an zur Bedingung. Zusätzlich soll der Bund die Mittel 2022 und 2023 aufgrund der gestiegenen Energie-, Material- und Personalkosten jeweils um 1,65 Milliarden Euro erhöhen. "Das reicht aber nur, um den Status Quo zu erhalten", sagt Christian Bernreiter im Gespräch mit dieser Redaktion. Zusätzliches Geld sei notwendig, um das Angebot ausweiten zu können. Die Kopplung von Regionalisierungsmitteln und 49-Euro-Ticket sei eine Voraussetzung, von der man nicht abrücken werden. "Sonst haben wir am Ende zwar ein günstiges Ticket, aber nichts mehr, das fährt, weil Taktungen reduziert oder Strecken stillgelegt werden müssen", so Bernreiter. 

Schon vor der Bund-Länder-Konferenz steht für den bayerischen Verkehrsminister fest: "Das Ticket bis 1. Januar 2023 einzuführen, ist mit so wenig Vorlauf nicht möglich." Eine baldige Einigung vorausgesetzt, hält Bernreiter einen Starttermin für das 49-Euro-Ticket im Laufe des März 2023 für realisierbar.

Uneinigkeit herrscht weiterhin darüber, ob das Ticket rein digital, oder auch analog erhältlich sein soll. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, hat die geplante digitale Form des vorgesehenen 49-Euro-Tickets für Busse und Bahnen verteidigt. "Wir wollen niemanden überfordern, aber das mit dem Nadeldrucker ausgedruckte Papierticket ist nicht die Zukunft", sagte der FDP-Politiker jüngst. Denn ein analoges Ticket liefere keine Daten, mit denen der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) verbessert werden könne. "Wir brauchen keine personenbezogenen Daten, aber Informationen darüber, wie Strecken genutzt werden. Nur dann können wir auch das Angebot passgenau gestalten."

Papierticket, Chipkarte oder nur digital? Die Meinungen gehen auseinander

Bernd Rützel (SPD) aus Gemünden (Lkr. Main-Spessart) ist der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales und findet, dass das neue Ticket grundsätzlich papierlos sein sollte, erklärt gleichzeitig aber auch: "Bei aller Digitalisierung, die ich für sinnvoll halte, gibt es aber ein Recht auf ein analoges Leben." Ob es ein Papierfahrschein sein müsse, sagte Rützel, sei dahingestellt. Er könne sich "auch eine Chipkarte oder Ähnliches vorstellen".

Eine Plastikkarte sieht auch der bayerische Verkehrsminister Bernreiter als mögliche analoge Alternative zum Papierticket. "Wir wollen ein Ticket für alle Menschen auf den Weg bringen, aber nicht alle sind digital unterwegs." Wer diese Karte ausstellt, sei bisher bei den Treffen von Bund und Ländern nicht konkret besprochen worden.

Mit Informationen von dpa

 
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  • familie.diener@gmx.net
    Der Verkehrsminister des Bundes und auch der Länder sollen sich endlich einmal zusammen setzen und auch zusammen arbeiten .
    Außer das es nicht funktionieren soll kriegt leider auch H. Bernreiter nichts auf die Reihe !
    Und nur Digital , es gibt ja auch noch Menschen ohne Smartphone usw.
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  • Arcus
    Natürlich braucht es mehr Regionalisierungsmittel und ein 49€Ticket. Beides hätte schon der CSU Verkehrsminister Dobrindt, oder sein Nachfolger der Scheuer Andy auf den Weg bringen könne. Beides haben sie nicht gemacht. Deshalb sind Kritiken aus der CSU zur Verkehrspolitik mit höchster Vorsicht zu genießen.
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  • klafie
    ich denke bevor das 49 euro ticket kommt ist schluss mit lustig in berlin, da wird es wohl früher neuwahlen geben, was dieser verein so alles zustande bringt, und unser kanzler,... naja ... nur ne lachnummer und peinlich für unser land.
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  • Laeufer61
    @klafie - na, sind Sie auch...

    ...vom Merzsprech fasziniert?

    Anstatt so unscharf nur gegen den Kanzler zu keilen, sollte Herr Merz mal lieber seinen eigenen Laden in den (versprochenen!) Griff bekommen.
    Das die Verbrüderung mit Söder den Wahlen in Bayern nächstes Jahr geschuldet ist wird jedem aufmerksamen Beobachter klar sein.
    Eine Meinung darüber (die auch ich teile) kann man hier im Detail lesen:
    " https://www.t-online.de/nachrichten/id_92460288/merz-ignoriert-alarmierende-entwicklungen-der-cdu-eine-fatale-entscheidung.html "

    Je eifriger die Union versucht Wähler der AFD abzuwerben, destomehr eigene Wähler verliert sie an diese!

    Was ist da wohl wirklich peinlich?
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  • ralfestenfeld@aol.com
    Wurst, ob analog oder digital. Bitte erst ein 49,- Euro-Ticket, wenn erkennbar ist, WIE WIR durch den Winter kommen. Es kann doch nicht sein, dass man aller Ernstes die Mensche auf "Geiz-ist-geil-Reisen" schickt, wenn wir Corona weiter im Griff halten wollen. Ob das notwendig ist, ist im Moment völlig offen - JA! Aber falls wir wieder Distanz brauchen: bitte keine Rundreisen durch Deutschland.
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  • Wenn es das nur digital geben soll. Puuh. Na ja...
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  • mpmonika
    Wieder ein Beispiel warum wir in Bayern bei so vielen Gebieten hinten dran sind! Immer die Probleme groß reden.
    Söder hat schon vor der letzten Landtagswahl ein 30 € Ticket für Bayern versprochen…..
    Nur heiße Luft!
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