zurück
München
Rettung des Schwarzen Moores: Schwarz-grünes Bündnis macht Druck auf die Bayerische Staatsregierung
Das Schwarze Moor in der Rhön droht auszutrocknen. Was drei unterfränkische Politiker von Grünen und CSU nun von der bayerischen Staatsregierung verlangen.
Das Schwarze Moor in der Rhön leidet unter dem Klimawandel: Unterfränkische Politiker von CSU und Grünen verlangen nun gemeinsam von der Staatsregierung schnelle Rettungsmaßnahmen.
Foto: Frank Kupke (Archivfoto) | Das Schwarze Moor in der Rhön leidet unter dem Klimawandel: Unterfränkische Politiker von CSU und Grünen verlangen nun gemeinsam von der Staatsregierung schnelle Rettungsmaßnahmen.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 22.02.2024 22:06 Uhr

Ein schwarz-grünes Bündnis aus Unterfranken erhöht zur Rettung des bedrohten Schwarzen Moores in der Rhön den Druck auf die Bayerische Staatsregierung: "Die Alarmzeichen stehen auf rot, ein sofortiges Handeln ist unausweichlich", fordert der Würzburger Grünen-Abgeordnete Patrick Friedl in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit seinem Grünen-Landtagskollegen Paul Knoblach und dem Rhön-Grabfeld-Landrat Thomas Habermann (CSU).

Fachgutachten warnt vor Austrocknung der einzigartigen Moorlandschaft in der Rhön

In einem Ende Februar veröffentlichten Fachgutachten im Auftrag der Regierung von Unterfranken hatten zwei renommierte Moor-Experten vor dem Austrocknen der einzigartigen Moorlandschaft gewarnt. Zur Rettung sei vor allem eine Stabilisierung des Wasserhaushalts durch mehr Zulauf und eine Stärkung des Wasserrückhalts notwendig.

Die zwei unterfränkischen Grünen-Politiker und CSU-Landrat Habermann verlangen nun einen schnellen Beginn der Rettungsmaßnahmen noch in diesem Jahr: "Es muss jede Möglichkeit des Wasserrückhalts genutzt werden, um auch in Dürreperioden ausreichend Wasser im Gebiet zu halten", verlangt Knoblach.

Habermann fordert weiterhin eine Gehölzentfernung im Moor

Landrat Habermann beharrt zudem auf eine Entfernung der sich ausbreitenden Bäume und Sträucher in dem Moorgebiet: Zusätzlich zu den Bewässerungsmaßnahmen halte er "Ergänzungen hinsichtlich notwendiger Gehölzentfernungen für angebracht". Habermann hatte im Sommer 2021 der staatlichen Forstverwaltung in einem Brandbrief an Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) vorgeworfen, den Bewuchs zu ignorieren.

Das Fachgutachten hatte eine umfassende Entfernung der Bäume jedoch sogar als "kontraproduktiv" bezeichnet und nur für Teilbereiche empfohlen. Dahinter steht die Überzeugung, dass nicht der zunehmende Bewuchs dem Moor das Wasser entzieht, sondern dass sich die Bäume dort nur deshalb ausbreiten, weil das Moor mangels ausreichender Bewässerung immer trockener wird.

Während Kaniber in diesem Sinne nur Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserzustands im Moor unterstützen will, drängt Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) trotzdem - wie Landrat Habermann auch - auf eine Entfernung der Gehölze.

Am Geld soll ein schneller Start der Rettungsmaßnahmen nicht scheitern

In jedem Fall sei aber rasches Handeln der Staatsregierung nötig, um das Schwarze Moor zu retten, sind sich Friedl, Knoblach und Habermann einig. Am Geld könne ein schneller Start der Rettungsmaßnahmen jedenfalls nicht scheitern, meint das schwarz-grüne Bündnis: So habe die Staatsregierung 20 Millionen Euro pro Jahr zum Schutz des oberbayerischen Donaumooses zur Verfügung gestellt. Geld, das dort "bisher nicht ansatzweise ausgegeben werden konnte" – und stattdessen nun in der Rhön eingesetzt werden könnte.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Henry Stern
CSU
Das Schwarze Moor
Freie Wähler
Michaela Kaniber
Millionen Euro
Patrick Friedl
Paul Knoblach
Regierung von Unterfranken
Rettungsmaßnahmen
Thomas Habermann
Thorsten Glauber
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • DieWahrheit
    stellt fest, dass die Herren Friedl und Knoblach nur die eigenen Interessen durchsetzen und nicht das Allgemeinwohl im Sinn haben!

    In der Rhön so (der Mensch muss eingreifen), im Spessart und Steigerwald so (der Mensch macht alles falsch wenn er eingreift).

    Wenn es ums Wasser geht, dann in der Rhön so (wir müssen den Wasserhaushalt regulieren), in Iphofen so (Wasser in der Winterzeit aus den Main zu pumpen beeinflusst und zerstört die Umwelt).

    Wenn es um Windräder geht, dann in der Rhön so (Artenschutz vor Klimawandel), und Pressewirksam so (die 10 h Regelung verhindert den Ausbau)!

    Früher hat man für solche Politiker den Ausdruck "Wendehals" verwendet!

    Das Schlimmste daran ist, es werden nie Lösungen vorgeschlagen nur Verbote!

    2023 ist wieder Wahl, wir Bürger haben es in der Hand diesen Fehler zu berichtigen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • wjgsell
    Es ist schön, dass Sie "DieWahrheit" besitzen. Aber zwischen Rechthabenwollen und der Wahrheit liegen halt Unterschiede.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • DieWahrheit
    lieber wjgsell,

    danke für ihre Zustimmung.

    Wie nur können wir die Menschen aufklären, dass die Herren Knoblach und Friedl mit ihrer Rechthaberei weit weg von der Realität sind?

    Haben Sie da eine bessere Idee als in 2023 den Fehler zu berichtigen!

    Ja es waren noch Zeiten, als Herr Hans-Josef Fell bei den Grünen war.
    Der war realistisch, hat Vorschläge gemacht und hat auch selbst angepackt.

    Die Herren Friedl und Knoblach fordern nur und das perverse am Ganzen ist, dass sie ernsthaft glauben ihre Forderungen und Wünsche sollen andere, die womöglich andere und bessere Wege aufzeichnen, durchführen?

    Wo sind die Grünen á la Fell?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • zwrecht@aol.com
    einer der "Rechthabenwollender" ist dass dann ein "Rechthabermann"? Das Fachgutachten hatte eine umfassende Entfernung der Bäume jedoch sogar als "kontraproduktiv" bezeichnet. Unser Landrat kann halt alles: er weiß es besser als das Fachgutachten von Prof. Giselher Kaule und Prof. Michael Succow, zwei anerkannte studierte und promovierte Biologen, Professoren. Was fehlt ist Wasser; schuld ist der Klimawandel! Die Leser wissen schon: das mit zuviel Gas-, Öl-, Kohleverbrauch= fossile Brennstoffe! Die Lösung - Einfluß auf das Klima nehmen. Windräder dort, wo WIND weht - z.B. auf den Bergrücken der Rhön. Verpachtung sämtlicher kreiseigener Landwirtschaftsflächen an ÖKO-Bauern. Keine überflüssige Straßen im Naturschutzgebiet - auf dem Kreuzberg. Immer bei sich selbst anfangen! Gut: in der Position des "Rechthabenwollens" ist ein CSU-Landrat mit Mehrheit im Kreistag auch immer gleich ein "Rechthabermann" !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • agentmulder
    @Birkhuhn Wer braucht das dort oben? Eine Schande das deswegen Füchse in Fallen gefangen werden um anschließend hingerichtet zu werden! Der Fuchs hat scheinbar kein Lebensrecht dort oben in der Hochrhön! Aber hat jetzt nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun! Denke man sollte sich in der Mitte treffen und nicht Radikal seine Linie verfolgen nur weil man meint im absoluten Recht zu sein und alles besser wissen wollen! Fakt ist in jedem Fall das Herr Habermann in Sache neue Kreuzbergstraße sich keinen gefallen tut. Ich werde alles mir mögliche versuchen diese Straße zu verhindern!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • MartinNoll
    Was wollen wir nun??? Natur-Natur sein lassen (Prozessschutz) oder soll der Mensch wie es den Grünen und Herrn Habermann gerade passt in die Natur eingreifen???

    Viele Grüße aus dem Hochspessart
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • th.faust@gmx.de
    Als ob der Mensch nicht bereits eingegriffen hätte. Was denken Sie warum die Moore trocken liegen...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • vbesserh
    Gutes Wassermanagement wäre wirklich dringend notwendig. Hochmoor ist CO2-Speicher.
    Dennoch, gerade die Birken beschleunigen die Transpiration des Moores und beschleunigen somit die Austrocknung. Eine Verbuschung bedrängt auch das seltene Birkhuhn! Somit wäre es gut den Baumbestand zu reduzieren (Kleine Bäume händisch entfernen, Buschwerk durch Ziegen/Schafe NACH der Brutsaison?). Es ist richtig, dass eine Entfernung von Baumbestand nicht das Problem an der Wurzel packt, trägt aber zur schnelleren Rückvernässung bei.
    Geniale Natur: getrocknete Torfmoose reanimieren nach Befeuchtung und wachsen wieder weiter. Und wenn das Hochmoor langfristig gesichert wird, und der Landrat das als sein Denkmal versteht, so what, ..., dem Birkhuhn wird es recht sein.. grinsen
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • agentmulder
    Fand unseren Landrat im Grunde ganz gut. Ob die Aktion mit dem schwarzen Moor und auch die Aktion mit der Straße oben am Kreuzberg was mit Altersstarrsinn zu tun? Oder möchte sich Herr Habermann noch zwei Denkmäler setzen?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten