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Experten warnen: Das Schwarze Moor in der Rhön steht im Trockenen
Das Schwarze Moor ist durch den Klimawandel in Gefahr. Anstatt den Baumbewuchs zu beseitigen, empfehlen Experten nun Maßnahmen zur besseren Bewässerung.
Das Schwarze Moor in der Rhön leidet unter dem Klimawandel. Zum Schutz des Moores empfiehlt ein Fachgutachten nun, den Wasserhaushalt der einzigartigen Naturlandschaft zu verbessern.
Foto: Alana Steinbauer | Das Schwarze Moor in der Rhön leidet unter dem Klimawandel. Zum Schutz des Moores empfiehlt ein Fachgutachten nun, den Wasserhaushalt der einzigartigen Naturlandschaft zu verbessern.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:32 Uhr

Immerhin in einem Punkt besteht Einigkeit zwischen Naturschützern und der staatlichen Forstverwaltung: Das in Deutschland einzigartige Schwarze Moor in der Rhön ist durch den Klimawandel in seiner Existenz gefährdet.

Doch was muss man tun, um diese außergewöhnliche Naturlandschaft zu schützen? Ein Fachgutachten im Auftrag der Regierung von Unterfranken, das dieser Redaktion vorliegt, widerspricht nun der von Naturschützern unterstützten Forderung von Rhön-Grabfeld-Landrat Thomas Habermann (CSU). Dieser wollte zum Schutz des Moores den verstärkten Aufwuchs von Birken und Kiefern durch Rodung beseitigen.

Zwar sei es richtig, dass der Klimawandel in dem Moor zu mehr Bäumen geführt habe, "die den oberen Torfkörper aufzehren und schließlich einen dichten Wald entstehen lassen", schreiben die Experten Prof. Giselher Kaule und Prof. Michael Succow in dem 30-Seiten-Papier. Dagegen helfe aber nicht die Beseitigung der Bäume, sondern nur "eine Radikalkur zur Stabilisierung des Wasserhaushalts". Denn aktuell stehe das Moor "im Trockenen".

"Aktuell steht das Moor im Trockenen."
Fazit eines Fachgutachtens zur Zukunft des Schwarzen Moores in der Rhön

Konkret empfehlen die Gutachter, den Fremdwasserzulauf vor allem im Norden, aber auch im Westen und Osten des Moores zu verbessern. Neben baulichen Maßnahmen sei dafür eine Entfernung von Fichtenpflanzungen im Wassereinzugsgebiet sowie eine Verminderung der landwirtschaftlichen Grünlandnutzung in diesem Bereich nötig. Dafür könne auch ein staatlicher Flächenkauf notwendig sein. Gleichzeitig sollte der Wasserablauf im Süden des Moores "möglichst durch Dammschüttung am Moor-Rand" reduziert werden.

Experten: Beseitigung von Bäumen nur aus touristischen Gründen sinnvoll

Die Rodung von Bäumen sei dagegen nur im Bereich des im letzten Sommer eröffneten Bohlenstegs sinnvoll: "Hierbei ist klarzustellen, dass es sich um eine Maßnahme der Tourismusförderung handelt", schreiben die Gutachter. Die Rodung führe "nicht zur dauerhaften Verbesserung des Zustandes des Moores" und sollte "deshalb nicht flächendeckend durchgeführt werden".

Eine großflächige Beseitigung von Bäumen könne sogar kontraproduktiv sein, warnten die Gutachter – weil "eine licht mit Kiefern bestandene Fläche weniger verdunstet, als eine Fläche, wo alle Gehölze entfernt sind". Letztlich sei aber vor allem der Wasserstand für die Zukunft des Schwarzen Moores entscheidend.

Rhön-Grabfeld Landrat Thomas Habermann (CSU) hatte letzten Sommer in einem Brief an Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) der staatlichen Forstverwaltung vorgeworfen, den zunehmenden Bewuchs zu ignorieren und damit den Fortbestand des Schwarzen Moores zu gefährden – eine Kritik, die von vielen Naturschützern und auch von Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) geteilt wurde.

Forstministerin sieht sich bestätigt, Umweltminister bleibt skeptisch

Nun sei fachlich bestätigt, dass das Moor nicht durch die aufwachsenden Gehölze, sondern durch den allgemeinen Wassermangel gefährdet sei, sagte Kaniber auf Nachfrage dieser Redaktion: "Ich bin froh, dass die Gefahr voreiliger und letztlich falscher Eingriffe nun gebannt ist." Jetzt gelte es "den Wasserzustand des Moores zu verbessern, um es für kommende Generationen zu retten."

"Ich bin froh, dass die Gefahr voreiliger
und letztlich falscher Eingriffe nun gebannt ist."
Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber (CSU)

Umweltminister Glauber bleibt dagegen skeptisch, ob allein eine bessere Bewässerung das Schwarze Moor retten wird: "Das Gutachten gibt auch für die Forstverwaltung klare Empfehlungen", findet er. Sein Ministerium teilt zudem auf Nachfrage mit, "perspektivisch bleibt auch die Option einer Gehölzentfernung in der offenen Moorweite erhalten, sollten die anderen Maßnahmen den Moorschutz nicht wie erhofft voranbringen".

 
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Der Mensch will einfach nicht seine Füße und Hände stillhalten und die Natur, die Natur sein lassen! Wenn sich die Natur endscheidet, dass dort Bäume wachsen und das Moor trocknet dann soll man die Natur machen lassen; auch wenn das Ergebnis für den Tourismus und machen Lebewesen nicht schön ist.

    Erinnert mich an Borkenkäfer in Nationalparks und wie sich manche darüber die Köfpfe zerberechen obwohl die Lösung einfach ist - die Natur dort die Natur sein lassen. Dafür sind Nationalparks und Biosphärenreservate u.a. ach vorhanden.

    Wäre Geld im Überfluss vorhanden könnte man mittels Geoengineering sogar neue Moore entstehen lassen und vieles mehr. Die Frage ist ob man das wünscht!
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  • DieWahrheit
    schaut in die Zukunft.

    Der Steigerwald ist nur zu retten, wenn der Mensch den Naturpark Steigerwald klimaresistent umbaut. Am schlimmsten wäre es, siehe "schwarzes Moor" einen Nationalpark zu installieren. Der letztendlich auch nur dem Tourismus gerecht wird.

    Und jeder, der sich in der Gastronomie umhört bekommt zu Ohren, dass sich diese nicht mehr rentiert und dort wo sie sich rentiert gibt es keine Beschäftigten mehr!

    Also, lasst das "schwarze Moor" in Ruhe, die Natur wird es schon richten in etwa zwei bis dreitausend Jahren.

    Die Frage an die NLP-Befürworter:
    Ist es der Tourismus wert, ein intaktes Waldgebiet wie den Naturpark Steigerwald aufs Spiel zu setzen?

    Das was heute geschützt wird ist sich selbst überlassen bald nicht mehr vorhanden.

    Die besten Beispiele sind das "Schwarze Moor" und der Lusen im Bayerischen Wald!
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  • rasputin32
    Für einen praktisch veranlagten Menschen ist die Aussage zweier Professoren in einem Gutachten nur schwer zu verstehen:
    "Die Beseitigung von Bäumen hilft nicht gegen die Entstehung eines Waldes."

    Wenn ich eine Motorsäge nähme und alle Bäume, die ich von meinem Fenster aus sehe, entferne - das vielleicht in 10 Jahren wiederhole- verschwindet bzw entsteht dort kein Wald.
    Der Würzburger Klimabürgermeister schrieb vor einiger Zeit, dass große Bäume am Tag 200-300 ltr Wasser verdunsten und somit zu einem angenehmen Stadtklima beitragen.
    Da wird was dran sein.
    Sicher ist mehr Wasser für das Moor lebenswichtig.
    Aber warum nicht da eine tun und das andere nicht lassen, man kann ja gezielt einen Teil der Bäume entfernen.
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  • Funkenstern
    Warum sieht sich der Mensch als einer, der auf die Dauer fast alles falsch machen will, hier bemüßigt, eingreifen zu wollen?
    Unser „Weitblick“ ist ein Muckenschiss in der Evolution.
    Wer will denn da was Besseres einbringen wie Mutter Natur?
    Die hilft sich bekanntlich besser selber wie unsere politische Grosskaste, die nix zusammen bringt.
    Finger weg, könnte besser sein!!!
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  • svenkoeberlein@gmx.net
    Und dieser kleine privat betriebene Kiosk war Kult und die Thüringer Bratwürste vom Kohlegrill der Hit weit über das Dreiländereck hinaus. War zwar etwas minimalistisch, aber es war ausreichend.
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