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München
Nach langem Gerangel der Ministerien: Rettung des Schwarzen Moores in der Rhön soll 2023 beginnen
Die einmalige Naturlandschaft droht durch den Klimawandel auszutrocknen. Nach langem Kompetenzstreit werden nun aber konkrete Rettungsmaßnahmen geplant.
Das Schwarze Moor in der Rhön droht durch den Klimawandel auszutrocknen. Nach langem Kompetenzstreit in der Staatsregierung sollen nun ab 2023 Rettungsmaßnahmen beginnen.
Foto: Gerhard Fischer | Das Schwarze Moor in der Rhön droht durch den Klimawandel auszutrocknen. Nach langem Kompetenzstreit in der Staatsregierung sollen nun ab 2023 Rettungsmaßnahmen beginnen.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 13.02.2024 08:29 Uhr

Konkrete Maßnahmen zur Rettung des von Austrocknung bedrohten Schwarzen Moores in der Rhön sollen im Jahr 2023 beginnen. Dies teilte die Regierung von Unterfranken auf Nachfrage dieser Redaktion mit.

Derzeit würden in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt in Augsburg noch Ausschreibungen für zwei Gutachten vorbereitet, die sich mit Wasserhaushalt und Vegetation in dem vom Klimawandel massiv belasteten Moorgebiet in der Nähe von Fladungen (Lkr. Rhön-Grabfeld) beschäftigen sollen. Die konkreten Voruntersuchungen zur Verbesserung der Bewässerung sollen dann noch in diesem Jahr beginnen, so die Bezirksregierung.

Langer Kompetenzstreit in Bayerns Staatsregierung behinderte Rettungsmaßnahmen

Anfang des Jahres war nach langem Kompetenzstreit zwischen dem Umwelt- und dem Forstministerium ein Fachgutachten der renommierten Moor-Experten Prof. Giselher Kaule und Prof. Michael Succow zum Schwarzen Moor vorgelegt worden. Darin bestätigen die Experten eine existenzielle Gefährdung der in Deutschland einmaligen Naturlandschaft und empfahlen "eine Radikalkur zur Stabilisierung des Wasserhaushalts". Vor allem müsse der Wasserzufluss verbessert und der Wasserabfluss verhindert werden. Dazu müssten im Wassereinzugsgebiet auch Bäume entfernt werden.

In den letzten Wochen machte nun eine breite Koalition aus regionalen Politikern und Naturschützern Druck für eine schnelle Umsetzung der Experten-Empfehlungen. Zuletzt drängten die unterfränkischen Grünen-MdL Patrick Friedl und Paul Knoblach im Landtag auf einen baldigen Beginn der Rettungsmaßnahmen.

Grüne machten im Landtag Druck – was CSU-Landrat Habermann ausdrücklich begrüßt

Zwar lehnte dort die Regierungsmehrheit von CSU und Freien Wählern den Antrag ab – aber nur, weil die Rettung bereits auf dem Weg sei. Friedl und Knoblach sehen deshalb trotz der parlamentarischen Niederlage einen Erfolg ihres Vorstoßes: "In diesen Zeiten der zunehmenden Klimaerhitzung ist jeder Monat wichtig, den wir bei der Rettung des Schwarzen Moores gewinnen", findet Friedl. Die Arbeiten für die bessere Bewässerung sollten deshalb "noch in 2022" beginnen, fordert er.

So sieht dies auch Rhön-Grabfeld-Landrat Thomas Habermann (CSU): "Den Antrag unterstütze ich", bekräftigt er. Er bedanke sich zudem ausdrücklich für die Landtags-Initiative der Grünen, so der CSU-Politiker. Kürzlich hatte sich zudem der unterfränkische SPD-MdL Volkmar Halbleib im Landtag für das Schwarze Moor starkgemacht.

Konkret soll nach Ansicht der Experten im Norden des Moores der durch eine Straße behinderte Wasserzulauf verbessert werden. Im Süden soll zudem durch eine Dammschüttung der Abfluss von Moorwasser reduziert werden.

 
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