
Das Schwarze Moor bleibt weiter Thema in München und auch im Bayerischen Landtag. Das Naturjuwel in der Langen Rhön ist von Verwaldung bedroht, doch bisher gab es zwischen dem Naturschutz und dem eigentlich zuständigen Forstministerium Abstimmungsprobleme. Doch in die Sache scheint nun Bewegung zu kommen.
Parlamentarische Anfrage
Der mainfränkische SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib hat nun auf seine parlamentarische Anfrage zum Thema eine Antwort von der Staatsregierung erhalten. Sie stimmt ihn optimistisch, so der Politiker in einer Pressemitteilung. Er zeigt sich überzeugt, dass jetzt alle Voraussetzungen vorlägen, um ohne weiteres Zögern umfassende Rettungsmaßnahmen für das hochwertige Hochmoor-Schutzgebiet endlich anzupacken: „Alle Fakten liegen auf dem Tisch, jetzt muss gehandelt werden!“ ist Halbleib überzeugt.
Das Anfang des Jahres veröffentlichte Gutachten der Professoren Prof. Dr. Michael Succow und Prof. Dr. Giselher Kaule belege, dass das 85 Hektar große Moor ein wichtiger CO2-Speicher sei, dessen Erhaltung auch und gerade bei der Bekämpfung des Klimawandels eine entscheidende Rolle spiele. Halbleib wollte in einer parlamentarischen Anfrage von der Staatsregierung wissen, wann und wie die Erkenntnisse aus dem Gutachten umgesetzt werden.
Managementplan steht
In seiner Antwort hat das bayerische Umweltministerium Halbleib mitgeteilt: „Naturschutzverwaltung und Forstverwaltung haben auf dieser Basis die FFH-Erhaltungsmaßnahmen für das Schwarze Moor abgestimmt, der FFH-Managementplan wurde auf dieser Grundlage nun bezüglich des Teilgebiets Rhön-Grabfeld, welches das Schwarze Moor umfasst, insoweit fertiggestellt.“
Halbleib, der die fehlende Reaktion der Staatsregierung auf die Verlandung und Verbuschung des Schwarzen Moores kritisiert hatte, sieht nur erstmals Fortschritte: „Dass sich die zuständigen Staatsministerien jetzt endlich auf die Ausarbeitung eines Umsetzungsplans geeinigt haben, ist ein gutes Signal.“ Allerdings sorgt sich der Abgeordnete, dass die Umsetzung nach wie vor auf sich warten lässt. Denn ein Maßnahmenkatalog liegt noch immer nicht vor.
Hydrologische Feinanalyse steht nun an
Das Ministerium teilt in der Antwort an Halbleib mit, dass die Maßnahmen „im nächsten Schritt in einer hydrologischen Feinanalyse geprüft und in eine Planung zur konkreten Umsetzung überführt“ werden und kündigt zeitnah Abstimmungsgespräche mit den beteiligten Behörden an. Mehr Einsatz und rasche Maßnahmen zur Rettung des Schwarzen Moores im Landkreis Rhön-Grabfeld fordert der mainfränkische SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib.
Probeweise Gehölze weg?
„Seit dem Vorliegen des Gutachtens vor vier Monaten gibt es keine Ausrede mehr für weiteres Zögern. Die Staatsregierung muss dringend dafür sorgen, die erforderlichen Schritte rasch umzusetzen, damit das Moor erhalten bleibt“, so Halbleibs Forderung. Immerhin sollen die Empfehlungen des Gutachtens zum weiteren Umgang mit landwirtschaftlich und forstlich genutzten Flächen im Umfeld des Moors weiterverfolgt werden und probeweise kleinflächige Maßnahmen zur Gehölzfreistellung ergriffen werden.