
Nachdem die Freien Wähler schon Ende Oktober ihre Kabinettsmitglieder bekannt gegeben haben, ist seit Mittwoch klar, wer für die CSU künftig am Regierungstisch sitzt. Insgesamt ist Unterfranken gut vertreten: Zwei Ministerposten und ein Staatssekretärsjob gehen in die Region.

Ministerpräsident: Markus Söder (CSU) wurde am 31. Oktober vom Landtag wieder zum Ministerpräsidenten gewählt. Der Franke erhielt 120 von 198 abgegebenen Stimmen.

Wirtschaft: Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger bleibt stellvertretender Ministerpräsident und Wirtschaftsminister.

Umwelt: Thorsten Glauber hat seinen Posten als Umweltminister behalten. Er ist seit 2018 für die FW im Kabinett.

Kultus: Anna Stolz, Freie-Wähler-Politikerin aus Arnstein (Lkr. Main-Spessart), stieg von der Staatssekretärin zur Kultusministerin auf.

Digitales: Fabian Mehring von den FW ist neu in der Staatsregierung. Er übernimmt das Digitalministerium von der Unterfränkin Judith Gerlach.

Inneres: Joachim Herrmann (67) ist seit 2007 Innenminister in Bayern. Zuvor war er CSU-Fraktionschef und davor als Staatssekretär für Soziales schon einmal im Kabinett.

Staatskanzlei: Als Leiter der bayerischen Staatskanzlei hält der CSU-Mann Florian Herrmann Ministerpräsident Söder den Rücken frei.

Finanzen: Albert Füracker (CSU) bleibt der Herr über Schulden und Schätze.

Landwirtschaft: Michaela Kaniber (CSU) bekam schon im Wahlkampf von Söder eine Jobgarantie. Die 46-Jährige ist seit 2018 Landwirtschaftsministerin.

Verkehr: Ist erst seit 2022 Minister und war davor 20 Jahre lang Landrat: der für Wohnen, Bau und Verkehr zuständige Christian Bernreiter (CSU).

Gesundheit: Judith Gerlach (CSU) hat ihren Job als Staatsministerin für Digitales verloren. Nun macht sie als Ressortchefin für Gesundheit in der Staatsregierung weiter.

Familie und Soziales: Die 55-jährige Ulrike Scharf (CSU) hat bereits drei Ministerien geleitet: Umwelt, Familie und Soziales sowie zuletzt übergangsweise auch noch Gesundheit. Ihr Ressort bleibt nun Familie und Soziales. Zudem ist sie jetzt auch zweite stellvertretende Ministerpräsidentin.

Justiz: Georg Eisenreich (CSU) bleibt Justizminister in Bayern, er ist seit 2018 im Amt.

Europa: Eric Beißwenger (CSU) wird neuer Europaminister. Er löst Melanie Huml ab, die kein Amt im neuen Kabinett mehr bekommt.

Wissenschaft: Bayerns Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume (CSU) behält im neuen Söder-Kabinett seinen Job, den er seit 2022 innehat.

Staatssekretär für Inneres: Sandro Kirchner, CSU-Abgeordneter aus aus Premich (Lkr. Bad Kissingen), bleibt Innenstaatssekretär in Söders neuem Kabinett.

Staatssekretär für Finanzen: Martin Schöffel von der CSU wird Staatssekretär im Finanzministerium.

Staatssekretär für Wirtschaft: Tobias Gotthardt von den Freien Wählern wird Staatssekretär im Wirtschaftsministerium.
Zwischen den Ressorts Wirtschaft und Landwirtschaft wurde (wie TopAgrarOnline berichtet) umstrukturiert (oder eher wild geschachert?).
Dass die Sparte Jagd ans Wirtschaftsministerium wandert, war lange bekannt und schien bloß ein Zugeständnis an Aiwanger.
Weit gefehlt.
Das war offenbar ein wenig Ausgleich für den eigentlichen Deal: Die - wirtschaftlich viel bedeutenderen - Bereiche Tourismus und Gastronomie wurden aus dem Wirtschaftsressort heraus gerissen und dem Landwirtschaftsministerium zugeschlagen (obwohl es sinngemäß viel eher zu Wirtschaft gehört, oder? Jetzt ist eine Fleischerei weiter ein Wirtschaftsbetrieb, während ein Gasthof und ein Hotel nun der LANDWIRTSCHAFTSministerin betreut werden.
Gehts noch sinnbefreiter?).
Was könnte dahinter stecken?
Jetzt kommt's:
Ratet mal, wer rein zuuuuuuuuufällig ein Hotel in Bad Reichenhall führt: Michaela Kaniber's Schwester.
(Quelle: sueddeutsche.de)
Sumpf lässt herzlich grüßen...