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MÜNCHEN
Ministerpräsident Söder besucht seine „Kavallerie“
Ministerpräsident Söder besucht Polizei-Reiterstaffel       -  Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält bei der Reiterstaffel des Polizeipräsidiums München das Zaumzeug zweier Polizeipferde.
Foto: Lino Mirgeler, dpa | Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält bei der Reiterstaffel des Polizeipräsidiums München das Zaumzeug zweier Polizeipferde.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:47 Uhr

Bei der berittenen Polizei muss selbst ein 1,93 Meter großer Ministerpräsident mal richtig weit aufschauen: „Ein Polizist auf einem Pferd macht jedenfalls mehr Eindruck als auf einem BMX-Rad“, findet Markus Söder deshalb bei einem Besuch der Reiterstaffel der Münchner Polizei. Eine Erfahrung, die Bayerns Bürger künftig überall machen sollen: In allen Großstädten sollen eigene Reiterstaffeln entstehen, auch in Würzburg. Laut Söder eine neue „bayerische Kavallerie“.

Rund vierzig Polizeipferde sind in den Stallungen in München-Daglfing untergebracht. In einer Halle trainieren sie jeden Tag den Einsatz. „Nur wenn es unseren Pferden gut geht, können wir unseren Auftrag erfüllen“, erklärt Dienststellenleiter Andreas Freundorfer. Zwei Jahre dauert die Ausbildung zum Polizeipferd. Die Tiere müssten sehr ruhig und nicht schreckhaft sein. Geeignete Pferde zu finden, sei deshalb gar nicht einfach, weiß Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU).

Angriffe auf Polizeipferde kommen nicht vor

2017 waren die Münchner Polizeipferde im Umfeld von 44 Fußballspielen im Einsatz, aber auch „im ganz normalen Streifendienst“ etwa in Parks. Selbst zur Verhinderung von Wohnungseinbrüchen werden die Tiere eingesetzt, so Freundorfer – „wegen der guten Übersicht“. Dass die Polizeipferde angegriffen werden, komme nicht vor, berichtet der Reiterstaffel-Chef: Gut 700 Kilo Gewicht und die Größe der Tiere wirkten auch auf hitzige Gemüter „extrem deeskalierend“.

Die Vorteile der Pferde-Polizei liegen auch für Söder auf der Hand: „Respekt, Übersicht und Sympathie.“ Aus vierzig Polizeipferden sollen deshalb bayernweit 200 werden, davon rund zwanzig in Würzburg. Die Würzburger Reiterstaffel könnte laut Staatssekretär Eck im Staatsgut Schwarzenau (Lkr. Kitzingen) untergebracht werden. Dort gibt es schon eine Pferdedeckstation, dazu „Wiesen und Heu in Hülle und Fülle“, schwärmt Eck. Nur eine Trainingshalle müsste noch her, damit es dort „zeitnah“ losgehen könne.

Wenig begeistert von Söders „Kavallerie“ zeigen sich dagegen SPD und Freie Wähler (FW): „Mehr Sicherheit gewinnen wir nicht elegant hoch zu Ross“, schimpft SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher. Es wäre „zielführender, die Unterkünfte der Polizisten zu sanieren, anstatt Pferdeställe zu bauen“, kritisiert FW-Chef Hubert Aiwanger.

Wirtschaftlichkeit besser als beim Auto

Die Reiterstaffeln gingen „nicht zu Lasten der normalen Polizei“, beteuert dagegen Söder. Und wirtschaftlich sei ein Polizeipferd auch noch: Mit einem Anschaffungspreis von rund 15.000 Euro und 15 Jahren Dienstzeit sei es jedem Polizeiauto weit überlegen.

 
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  • N. R.
    Eck muss weg!
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  • P. K.
    Söder sitzt doch auf einem hohen Ross, da braucht er dringend dringend eine adäquate Eskorte. Elefanten wären freilich besser als Pferde. Aber die Elefantenreiter würden zwangsläufig auf ihren Chef herabschauen und das geht nun mal gar nicht.
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  • D. E.
    ... oder Polizeiautos durch Elefanten ersetzen, dann wird auch noch gespart und ist ökologisch.
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    Herr Eck, Der 1.April ist längst vorbei und bis zum 11.11. noch lange Zeit! Bitte zur Ernsthaftigkeit zurück kehren und um die wichtigen Dinge im Land kümmern.!! Macht eure Arbeit und hört auf mit dieser abwägigen Idee. Elefanten sind wesentlich besser - robuster und sie werden bis zu 80 Jahre alt.
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