Die Diskussion über den Aufbau von Reiterstaffeln der Polizei in allen bayerischen Großstädten geht in eine neue Runde. Nachdem Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU) die Kritik der Gewerkschaft der Polizei (GdP) an dem Vorhaben konterte, meldet sich nun die SPD-Landtagsfraktion zu Wort. „Wir brauchen Polizisten statt Pferde!“, schreiben die Genossen in einer Pressemitteilung und begründen das mit einem Rekordwert an Überstunden – auch bei der unterfränkischen Polizei.
Bayerns Polizisten schieben über zwei Millionen Überstunden vor sich her
Die SPD bezieht sich dabei auf eine Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der Sozialdemokraten im Landtag. Demnach hätten die unterfränkischen Polizeibeamten im vergangenen Jahr 108 505 Überstunden angesammelt – ein Zuwachs von 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bayernweit kamen die Polizisten auf insgesamt über 2,2 Millionen Überstunden, was einem Zuwachs von elf Prozent entspreche.
Nun schrieben SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher und der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion Volkmar Halbleib aus Ochsenfurt (Lkr. Würzburg) einen Brief an Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Darin äußern sie ihre „Sorge, dass die seit geraumer Zeit angekündigte Entlastung unserer Polizei in Unterfranken offensichtlich nicht greift“. Es dränge sich zudem der Eindruck auf, dass „die hohe Motivation und Leistungsbereitschaft unserer Polizistinnen und Polizisten deutlich überstrapaziert werden“.
25 Polizeipferde in Unterfranken
Die Zahlen stünden im Gegensatz zu den Aussagen von Gerhard Eck. Der Chef der Unterfranken-CSU aus Donnersdorf (Lkr. Schweinfurt) hatte die Kritik der Polizeigewerkschaft an den Reiterstaffeln mit dem Hinweis auf die gute Sicherheitslage in der Region und die jüngsten Millioneninvestitionen in unterfränkische Dienstgebäude zurückgewiesen.
Hintergrund der Diskussion ist eine Ankündigung von Markus Söder (CSU) vom April. Der Ministerpräsident will demnach die Zahl der Polizeipferde im Freistaat auf 200 deutlich aufstocken. Nach Informationen dieser Redaktion gibt es Überlegungen, wonach bis zu 25 davon in Unterfranken stationiert werden sollen. Die GdP-Bezirksgruppe sieht darin „eher wenig Nutzen“. Das dafür benötigte Geld sollte nach Meinung der Gewerkschafter lieber in Personal und notwendige Arbeiten an Dienstgebäuden investiert werden.
Demnächst wird die Polizei noch mit Degen und Säbeln ausgerüstet, Dinge die halt ein Kreuzritter so bei sich hatte!