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Bad Staffelstein
Gleiches Gehalt für alle: Söder will Lehrerinnen und Lehrer besser bezahlen - aber erst nach der Wahl
Wegen des Personalmangels an vielen Schulen, sollen zunächst Mittelschullehrer mehr Geld bekommen. Das hat der Ministerpräsident auf einer CSU-Klausur angekündigt.
Markus Söder bei der CSU-Fraktionsklausur im oberfränkischen Bad Staffelstein.
Foto: Nicolas Armer, dpa | Markus Söder bei der CSU-Fraktionsklausur im oberfränkischen Bad Staffelstein.
Benjamin Stahl
,  Henry Stern
 und  Michael Czygan
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:17 Uhr

Nach langem Widerstand der CSU hat Ministerpräsident Markus Söder eine stufenweise Angleichung der Bezahlung von Lehrkräften in Aussicht gestellt. Ab der nächsten Legislaturperiode solle schrittweise die Besoldungsstufe A13 für alle eingeführt werden, sagte Söder am Mittwoch auf der CSU-Fraktionsklausur im oberfränkischen Kloster Banz. Hintergrund ist der Lehrermangel an vielen bayerischen Schulen.

Noch keine Perspektive für Grundschullehrer

Nach Angaben des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (BLLV) bedeutet die Einstufung in A13 statt wie bisher in A12 eine Erhöhung des Einstiegsgehalts um knapp 700 Euro brutto. Dies wäre ein "Riesengewinn" für alle Lehrkräfte an Grund- und Mittelschulen, sagt Gerd Nitschke. Der BLLV-Vizepräsident verweist im Gespräch mit dieser Redaktion darauf, dass über 50 Prozent aller Lehrerinnen und Lehrer im Laufe ihres Berufslebens bislang nicht über A12 hinausgekommen sind.

Wie die Redaktion aus CSU-Kreisen erfuhr, sollen allerdings zunächst nur Lehrerinnen und Lehrer an Mittelschulen mehr Geld verdienen, für Lehrkräfte an Grundschulen gebe es noch keine entsprechende Ankündigung. "Wir haben nach wie vor Bedenken", deshalb wolle der Freistaat die höhere Besoldung "nur schrittweise" einführen, räumte Söder ein.

Für den Würzburger CSU-Abgeordneten Manfred Ländner aus Kürnach (Lkr. Würzburg) ist die Entscheidung "richtig, weil gerade an den Mittelschulen auf die Lehrer besondere Herausforderungen zukommen". Das müsse sich "auch im Gehaltsgefüge abbilden", so der Experte für den öffentlichen Dienst.

SPD und Freie Wähler wollen schon jetzt konkrete Schritte sehen

"Lieber spät, als nie", so kommentiert der SPD-Haushaltsexperte Volkmar Halbleib aus Ochsenfurt (Lkr. Würzburg) die Ankündigung Söders. Angesichts des massiven Lehrermangels und des Rückgangs bei den Studierendenzahlen fürs Lehramt, sei es "höchste Zeit, dass die CSU sich bewegt und einer langjährigen SPD-Forderung nachkommt". Allerdings müsse die bessere Besoldung für Grund- und Mittelschullehrerinnen und -lehrer gleichermaßen gelten. Zudem dürfe die Staatsregierung mit der Umsetzung ihrer Pläne nicht bis in die nächste Legislaturperiode warten. "Wenn man es ernst meint, kann man mit der Einführung von A13 für Lehramts schon im nächsten Haushaltsjahr starten."

Das sieht auch der Koalitionspartner der CSU so. Zwar sei es "sehr schön, dass sich die CSU jetzt beim Thema A13 bewegt", so Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger. Seine Partei wolle aber "schon erste konkrete Schritte in dieser Legislaturperiode, nicht nur als Versprechen für nach der Wahl". Auch er fordert eine Aufstockung für Grundschul- wie Mittelschullehrkräfte.

Grüne wittern "vergiftetes Wahlgeschenk"

Endlich gestehe Söder ein, jahrelang an der "Benachteiligung der Grund- und Mittelschullehrer" festgehalten zu haben, sagt Kerstin Celina aus Kürnach (Lkr. Würzburg). Die Sozialexpertin der Grünen fürchtet aber "ein möglicherweise vergiftetes Wahlgeschenk von Söder", wenn die CSU versuche, die millionenschwere Finanzierung der Lohnangleichung aus dem bisherigen Bildungsetat zu finanzieren. An den übrigen Leistungen für die Bildung unserer Kinder dürfe nichts gekürzt werden, sagt Celina. Die Erhöhung der Gehälter für Lehrerinnen und Lehrer müsse anderweitig finanziert werden.

Beim Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband kam die Botschaft Söders indes gut an. "Nun hat es auch die CSU verstanden", so BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. "Unsere politische Arbeit auf allen Ebenen hat sich nun ausgezahlt! Wir haben uns niemals davon abhalten lassen, diese Ungerechtigkeit zu bekämpfen."

So werden Grund- und Mittelschullehrer in Bayern bezahlt

Das Einstiegsgehalt einer ledigen Grund- oder Mittelschul-Lehrkraft beträgt in der Besoldungsgruppe A12, Erfahrungsstufe 4, nach Angaben des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (BLLV) aktuell 3979,84 Euro brutto. Wird die Lehrerin oder der Lehrer in A13/Stufe 5 eingruppiert, bekomme sie 4643,98 Euro, also knapp 700 Euro brutto mehr. Hinzu kommen Zuschläge je nach Familiensituation. A13 ist das Einstiegsgehalt unter anderem für Gymnasiallehrerinnen und -lehrer.  
Bei guter dienstlicher Beurteilung können die Lehrkräfte an Grund- und Mittelschulen derzeit frühestens nach drei, vier Jahren in die Besoldungsstufe A13 aufrücken. Häufig passiere dies aber erst nach zehn bis 15 Jahren, so BLLV-Vize Gerd Nitschke. Seinen Angaben zufolge aber bleiben über 50 Prozent der Grund- und Mittelschullehrerinnen und -lehrer in Bayern ihr ganzes Berufsleben in A12 eingruppiert.
micz
 
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  • N. W.
    Wird der Lehrerberuf durch ein höheren Gehalt attraktiver?
    Vielleicht ein wenig.
    Viel wichtiger aber sind doch die Arbeitsbedingungen. Wenn die nicht verändert werden, hat bald kaum noch jemand Lust auf den Job.
    Arbeitsbedingungen?
    Auf Kante genähte Stundenpläne, die keine Zeit zum Toilettengang lassen. Pausen gibt es keine, Gespräche finden auf dem Gang statt, weil man ständig die Klasse im Auge behalten muss.
    5. Klassen mit 30 Schülern, die zunehmend aus Individualisten bestehen.
    Und dann immer noch der Wahn, man habe eine homogene Schülermasse vor sich. Aber das Differenzieren kann man bei diesen überfüllten Klassen eh vergessen.
    Kam nicht letztens sogar der Vorschlag, angesichts des Lehrermangels Klassen zusammen zu legen und wie in einer Vorlesung zu unterrichten? Der Gipfel an Armutszeugnis.
    Es gibt so viele tolle Beispiele, man schaue sich nur die Schulpreisträger an.
    Warum werden diese Vorbilder nicht konkret umgesetzt?
    Oder hat da jemand Angst vor Macht/Kontrollverlust?
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  • H. H.
    Es ist eine Lachnummer -

    ich bin zwar kein Lehrer und froh drum, aber ich würd die CSU trotzdem nicht wählen...
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  • L. S.
    Ihnen geht es, wie in allen Ihren Kommentaren nur darum, Ihre Anti-CSU-Haltung zur Schau zu stellen. Subtentielles haben Sie nicht beizutragen.
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  • J. N.
    Das ist albern.
    Die Beiträge von "Grayjohn" zeugen stets von Vernunft, gesundem Menschenverstand, klarer Sicht und Vorurteilslosigkeit. Wenn es mal gegen die CSU oder eine andere dämliche andere Haltung gerichtet scheint, dann ist es halt leider unvermeidlich und nachvollziehbar.
    Eine Wohltat im Vergleich zu manchen anderen Postern hier.
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  • D. H.
    Wenn man endlich das Beamtentum vor allem für Lehrer abschaffen würde, dann hätte man genug Geld für die jungen Lehrr zur Verfügung und müsste sie nicht jedes Mal während der Ferien entlassen. Verbeamtete Lehrer erhalten enorm hohe Pensionen, dass ist einem arbeitenden Bürger nicht mehr zu vermitteln.
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  • A. A.
    Und die vielen Lehrer, die an Privatschulen unterrichten? Wenn ich sehe, was sie alles leisten - und die teils geringe Bezahlung. Dabei ist die Ausbildung an Privatschulen teilweise sogar hochwertiger.
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  • L. S.
    Lehrer arbeiten auch.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    "Wir haben nach wie vor Bedenken"
    Vor was?
    Das der Beruf des Grundschullehrers attraktiv wird? Das man sich dann für die Schulstufe aufgrund der Motivation und nicht wegen des Geldes entscheidet?

    Und wer jammert, das Lehrer zu viel Geld bekommen: Augen auf bei der Berufswahl.
    (Bin kein Lehrer)
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  • M. F.
    Es wäre viel wichtiger angestellte Lehrer nicht routinemäßig zu Beginn der Sommerferien zu entlassen und sie am Anfang des neuen Schuljahres wieder einzustellen.
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  • S. E.
    Herr Söder darf gerne bei mir in einer ersten Klasse zu Beginn des Schuljahres hospitieren. Ob er dann noch Bedenken gegen A13 hat?
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  • D. H.
    Geld ausgeben bzw. Geld versprechen das andere erst erarbeiten u d als Steuern zahlen müssen da ist Herr Söder grosszügig
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  • G. Z.
    Tja, dann wählen wir auch nach der Wahl erst wieder den Söder?
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  • K. F.
    wie hoch ist eigentlich der Satz von A13? Das mit dem Beamten finde ich auch für lächerlich:

    Eine Bekannte von mir ist im Lehramt tätig gewesen, jetzt macht sie als Leiterin in einem Hotelgewerbe in Österreich weiter - und bleibt trotzdem beamtet. Finde ich einfach nicht ok.
    Wenn weg von Vater Staat - dann komplet !! weg. Auch ohne eigene Vorteile. Jeder muss sehen, wie er im Leben zurecht kommt.
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  • G. B.
    Das ist etwas unrealistisch.
    Möglicherweise kennen Sie die näheren Informationen über Ihre BEKANNTE nicht ausreichend.
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  • K. F.
    doch - sehr gut. von Kindheit an. Die Realität ist: sie ist nahe an der Grenze Bayern-Oestereich gewechselt und wollte einfach nur was neues ausprobieren. So sind die Fakten
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  • S. K.
    Grund-, Mittel- und weiterführende Schulen - alle Lehrer gleich bezahlen und auf ein Level setzen? Damit wird es doch wieder Unruhen geben.
    Dann sollten auch alle Lehrer gleich über das Kultusministerium verteilt werden, egal ob Grundschullehramt oder Gymnasial studiert. Erster Weg für alle somit ab nach Südbayern und dann mal schauen…
    Dann möchte er bitte auch die Bediensteten der Polizei, sowie auf kommunaler Ebene die Feuerwehrbeamten anheben…hier wird seit Jahren über das übliche Maß hinaus geschuftet und mehr geleistet (Stichwörter Corona, Ukraine).
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  • A. H.
    Das geht m. W. so nicht, entweder die ist ohne Bezüge "beurlaubt", oder sie hat gekündigt und wurde nach dem Angestelltenrecht nachversichert. Letzteres wäre m.E. unklug, denn als Beurlaubte hat sie für die Zeit ihrer Beamtung Ruhegehaltsansprüche, aber erst mit Err der Altersgrenze.
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  • P. K.
    Vor dem Lehramt gibt es in Bayern für zwei Jahre das Referendariat. Da dürfen Junglehrende für einen Hungerlohn arbeiten.
    Und dann gibt es noch folgendes. Zeitverträge mit Arbeitslosigkeit in den Sommerferien. Oh ja, Bildung ist wichtig und für unsere Jugend tun wir alles.
    https://www.welt.de/regionales/bayern/article175958849/Bildungspolitik-Wenn-sich-Lehrer-von-Vertrag-zu-Vertrag-hangeln-muessen.html
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  • R. B.
    Oh Gott Herr Söder, und nach der Wahl werden Sie sagen, was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Ihre Glaubwürdigkeit haben Sie bei der Kanzlerwahl eindeutig unter Beweis gestellt.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Dann sollten alle Lehrerinnen und Lehrer Söder wählen ... 🤣
    Sind allerdings nicht sooo viele, Markusle!
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