Zehn Jahre sind in der Spitzenpolitik ein lange Zeit. Schaut man etwa auf das erste Kabinett Seehofer ab 2008, sind viele der damaligen Minister längst politische Geschichte: Sozialministerin Christine Haderthauer zum Beispiel oder Schulminister Ludwig Spaenle (beide CSU).
Neben Markus Söder, damals Gesundheitsminister, und Innenminister Joachim Herrmann ist aus den Anfängen der Seehofer-Ära aktuell nur noch ein Name übrig: Der unterfränkische Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU). Mitte Oktober 2009 ersetzte der heute 59-Jährige den im Streit aus der Seehofer-Regierung zurückgetretenen Bernd Weiß (CSU).
Kabinettsumbildungen, zwei Ministerpräsidenten, eine Verwandtenaffäre
Seitdem hat Eck Kabinettsumbildungen, den Wechsel des Ministerpräsidenten, zwei Koalitionen und auch seine eigene Verwicklung in die Verwandtenaffäre im Jahr 2013 im Amt überstanden.
Eine bemerkenswerte Konstanz im Haifischbecken Landtag, die dem gelernten Bauzeichner nicht in die Wiege gelegt war. Eck, der sich selbst als pflichtbewussten Arbeiter bezeichnet, ist eher nicht der Mann der großen Schlagzeilen. Kollegen im Landtag verweisen aber darauf, dass es im Freistaat manche Umgehungsstraße nicht gebe, hätte nicht Eck mit großer Beharrlichkeit Bedenken der Verwaltung aus dem Weg geräumt.
Schwierige Doppelrolle beim Streit-Thema Nationalpark
Auch bei der zähen Einführung des Digitalfunks für Polizei und Rettungskräfte war Ecks Beharrlichkeit gefragt. Nicht ganz spannungsfrei war hingegen die selbst gewählte Doppelrolle als Mitglied einer für neue Nationalparks eintretenden Seehofer-Regierung – und gleichzeitigem Anführer von Bürgerprotesten gegen neue Schutzgebiete im Steigerwald.
Sein Erfolgsrezept sei "die mir gestellten Aufgaben immer pflichtbewusst zu erfüllen", erklärt Eck. Der CSU-Bezirksvorsitz in Unterfranken und ein gutes Verhältnis zu Innenminister Herrmann dürften allerdings auch geholfen haben, in einem Söder-Kabinett, das jünger und weiblicher werden sollte, weiter einen Platz zu finden. Und ein bisschen Glück, so findet Eck selbst, "gehört in der Politik natürlich auch immer dazu".