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München
Diskussion im Landtag: Neue Chancen für die Steigerwaldbahn?
Die Freien Wähler wollen die Reaktivierung alter Bahnstrecken wie der Steigerwaldbahn erleichtern. Die CSU blockiert im Landtag – und legt ein eigenes Bahn-Konzept vor.
Die Freien Wähler wollen im Landtag die Wiederbelebung alter Bahnstrecken erleichtern - hier die Steigerwaldbahn bei Gerolzhofen.
Foto: Klaus Vogt | Die Freien Wähler wollen im Landtag die Wiederbelebung alter Bahnstrecken erleichtern - hier die Steigerwaldbahn bei Gerolzhofen.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 16.02.2024 22:58 Uhr

Die Freien Wähler im Landtag halten die derzeit geltenden Kriterien für die Reaktivierung alter Bahnstrecken in Bayern für zu wenig flexibel, um regionalen Unterschieden gerecht zu werden. Vor allem die fixe Vorgabe, "wonach werktäglich mehr als tausend Reisende pro Strecken-Kilometer die Strecke nutzen müssen, greift zu kurz", findet FW-Verkehrsexperte Manfred Eibl.

Für die umstrittene Wiederbelebung der Steigerwaldbahn zwischen Schweinfurt und Großlangheim könnte diese fixe Nutzungsvorgabe des Freistaats bereits zum K.O.-Kriterium werden. Derzeit erstellt die Bayerische Eisenbahngesellschaft für die Strecke ein entsprechendes Gutachten.

Freie Wähler: Fixe Fahrgastzahl benachteiligt ländlichen Raum

"In ländlichen Regionen kann aber eine Bedarfsmessung alleine am Tages-Durchsatz zu einer starken Einschränkung der Mobilität vor Ort führen", warnt Eibl. Die Freien Wähler fordern deshalb einen breiteren Ansatz, der auch touristische Nutzung, die Wirtschaftskraft vor Ort sowie demografische Faktoren einbezieht: "Gerade im ländlichen Raum stehen wir vor dem Problem, dass das Angebot im öffentlichen Nahverkehr sinkt, während der Anteil der Menschen, die aus Alters- oder Kostengründen auf ein eigenes Auto verzichten, steigt", findet Eibl.

Ein entsprechender FW-Vorstoß im Landtag wurde nun allerdings vom Koalitionspartner CSU blockiert. "Wir wollen an der Tausender-Grenze als Voraussetzung für die Bestellung durch den Freistaat festhalten", erklärt der CSU-Verkehrsexperte Jürgen Baumgärtner. Angesichts begrenzter Mittel könne der Freistaat Schienen-Nahverkehr nur dort finanzieren, wo eine verkehrliche Notwendigkeit gegeben ist.

CSU: Kommunen könnten alte Bahnstrecken selbst finanzieren

"Wo die Region das will, sollten wir aber neue Möglichkeiten zur Reaktivierung unterhalb der Tausender-Grenze schaffen", fordert Baumgärtner. Dort müssten sich dann allerdings auch die Kommunen an den Kosten maßgeblich beteiligen. Der Freistaat könnte die Strecken jedoch "gestaffelt nach prognostiziertem Fahrgast-Potenzial" finanziell fördern.

Vor allem die Landkreise sehen sich mit dem Vorwurf konfrontiert, die Reaktivierung alter Bahnstrecken nicht zuletzt aus eigennützigen Motiven zu unterstützen: Denn während der Freistaat Defizite im Schienenverkehr ausgleicht, müssen die Landkreise die ÖPNV-Busnetze selbst finanzieren. Aber wenn die Landkreise die Bahnstrecken selbst finanzieren müssten, fiele die mögliche finanzielle Entlastung weg.

Für die Steigerwaldbahn bleiben viele Hürden

Die Steigerwaldbahn müsste allerdings auch mit dem noch nicht beschlossenen neuen CSU-Konzept noch hohe Hürden nehmen: So müsste die Strecke zunächst ohne staatliche Zuschüsse Instand gesetzt und ein Bahnbetreiber gefunden werden. 

Die CSU werde im Landtag mit den Freien Wählern einen guten Kompromiss für die Reaktivierung möglichst vieler alter Bahnstrecken in Bayern finden, glaubt Baumgärtner. Die Steigerwaldbahn sehe er – auch mangels klarer politischer Unterstützung in der Region – allerdings bislang nicht mit dabei. "Unser Konzept schafft mehr Perspektiven", erklärt der Oberfanke: "Es schafft aber auch viele neue Hausaufgaben."

 
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  • F. R.
    "Für die umstrittene Wiederbelebung der Steigerwaldbahn zwischen Schweinfurt und Großlangheim könnte diese fixe Nutzungsvorgabe des Freistaats bereits zum K.O.-Kriterium werden."
    Aber nicht für die vorgeschlagene Variante nach Karlsruher Modell zwischen Bf. Kitzingen und SW-Hbf mit Ast ab Bf. SW-Sennfeld durch die City via Schulzentrum-West, mit Anschluss an die Bahnlinie nach Ebenhausen. Diese Variante hätte ein vielfaches an Reisenden. Sie wird aber von der BEG im Gutachten nicht untersucht, da mir der hierfür zuständige BEG-Mitarbeiter Herr Simone sagte, dass diese Variante bei Planung & Genehmigungsverfahren zu langwierig & kompliziert (für den Freistaat Bayern) ist. Deshalb sollte der Freistaat Baden-Württemberg um Amtshilfe bitten, damit Bayern nicht den Anschluss verliert. Südthüringen will bis 2018 alle Züge auf Wasserstoff umstellen. Unsere Region hat diesbezüglich das Pech, zwischen beiden Bundesländern noch im Dieselzeitalter zu liegen.
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  • F. R.
    heißt natürlich bis 2028
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  • S. F.
    Gebe den Freien Wählern vollkommen Recht.
    Glaube jedoch, dass die "Opflsoft-Partei" um Aiwanger wieder beim leisesten Räuspern des Ministerpräsidenten einknickt.
    Warme Luft!
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  • A. H.
    Ich würde Ihren Beitrag respektieren können und hätte ihn vielleicht sogar gliked, wenn Sie nicht auch in dieses d---liche Akzentbashing des Herrn Aiwanger verfallen wären. Und dass Sie damit die ganze Partei verunglimpfen is einfach unterirdisch.
    Falls es ironisch gemein t sein sollte: Sea wäre doch ein uuuuuralter Kalauer, über den doch kein Mensch mehr lacht.
    Danken Sie lieber den FW, dass sie un s in axern die Grünen "von Hals gehalten" haben.
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  • A. H.
    oh, sorry: in Bayern natürlich!!
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