Die Staatsregierung zeigt sich grundsätzlich offen für die Wiederinbetriebnahme stillgelegter Bahnstrecken in Bayern – stellt für eine Unterstützung des Freistaats allerdings klare Bedingungen. Grundvoraussetzung sei ein klarer Konsens der betroffenen Kommunen und Landkreise für die Reaktivierung, sagte der zuständige Ministerialbeamte Markus Lang im Verkehrsausschuss des Landtags. Dieser Konsens liege etwa bei der heftig umstrittenen Steigerwaldbahn zwischen Schweinfurt und Gerolzhofen bislang nicht vor.
Voraussetzung: 1000 Fahrgäste pro Tag
Darüber hinaus müsse das Projekt aber vier weitere Hürden nehmen: So müsse eine Fahrgast-Prognose eine Auslastung der Strecke von mindestens 1000 Reisenden pro Werktag ergeben. Dieses Ziel sei nicht zu hoch gegriffen, findet Lang: Bei einem stündlichen Takt in beiden Richtungen verkehrten 38 Züge täglich, was im Durchschnitt eine Belegung von nur rund 25 Fahrgästen ergebe.
Zweitens müsse die Strecke ohne finanzielle Beteiligung des Freistaats wieder in Betrieb gesetzt werden. Drittens müsse ein Bahn-Betreiber gefunden werden, der die Strecke zu angemessenen Kosten betreibt. Und viertens müssten die betroffenen Kommunen und Landkreise ein Buskonzept festlegen, "das auf die neue Schienen-Verbindung ausgerichtet ist".
Laut Lang gibt es bereits einige Reaktivierungsprojekte, die unter diesen Voraussetzungen derzeit wieder aufs Gleis gesetzt werden sollen – darunter etwa die Mainschleifenbahn Volkach-Seligenstadt, für die es bereits eine positive Fahrgastprognose gibt, oder die Verbindung Lohr Bahnhof-Lohr Stadt, für die zumindest ein positiver Beschluss der Kommune vorliegt.
"Ideologie führt nur zu leeren Zügen"
Die Opposition im Landtag kritisierte vor allem die strikten Vorgaben des Freistaats an die Fahrgastzahlen: 1000 Reisende pro Tag seien in Ballungszentren deutlich leichter zu erreichen, als im ländlichen Raum, warnte der FDP-Abgeordnete Alexander Muthmann. Die SPD-Abgeordnete Inge Aures sprach gar von einer "willkürlichen Grenze". Der Grüne Jürgen Mistol glaubt zudem, dass ein besseres Zugangebot erst mehr Nachfrage schafft. Die Planung müsse deshalb "perspektivisch" erfolgen.
"Ideologie führt nur zu leeren Zügen", warnte dagegen der CSU-Abgeordnete Jürgen Baumgärtner. Eine Diesellok brauche jedoch vier Mal so viel Treibstoff wie ein Überlandbus. "Die Bahn ist eben ein Massenverkehrsmittel", findet auch Ministeriums-Mann Lang: "Und gleichwertige Lebensverhältnisse heißt nicht, dass jeder einen Schienenanschluss haben muss."
in anderen Bundesländern fahren z. B. schon serienmäßig Züge mit Hybridantrieb (sprich Batterie wird bei Fahrt unter Oberleitung geladen, auf Nebenstrecke als Energiequelle genutzt) - wäre z. B. für die Mainschleifenbahn eine ernstzunehmende Option.
Ich stell hier jetzt ganz einfach mal was völlig ohne Ideologie fest:
Immer wenn irgendjemand diese Geschichte mit der ineffizienten Diesellok und den schweren rumpeligen Wagen aus der Mottenkiste holt, hat der/ die entweder keine Ahnung von aktueller Bahntechnik (aber reißt die Klappe trotzdem weit auf), oder eben wider besseres Wissen - warum auch immer - die Absicht, seine Mitmenschen mit "Fake Facts" für seinen ureigenen/ persönlichen Standpunkt zu indoktrinieren.
Bleibt zu hoffen, dass sich dies schnell genug und weit genug herumspricht.
Was hat er denn für Bedingungen, dass in WÜ in die Festung Marienberg ca. 50. Mio investiert werden und in eine neue Uniklinik 1,2 Mrd.? Eine CSU-Lobbyistin Barbara Stamm.
Und was hat er denn für Bedingungen für eine neue TU Nürnberg für 1,2 Mrd, die die FAU nicht will? Und was hat er für Bedingungen für die Ruhigstellung der FAU für 1,5 Mrd? Einen MP der in Nürnberg geboren ist.
SW hatte keine Barbara Stamm und keinen hier geborenen MP und keine große zusätzliche Lobby wie in Nürnberg. So funktioniert Politik! Sondern SW sitzt am Katzentisch der CSU.
Bei der CSU ist kein Wille für SW vorhanden. Sonst würde man das ganz neue, erstklassige Konzept von Wittek-Brix der Regionalstraßenbahn wenigstens erwähnen und wohlwollend begleiten. Da es SW völlig veränderte, zu einer funktionalen Großstadt und es einen beispiellosen Schub in der Innenstadtentwicklung und Stadtverdichtung gäbe.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Es gibt bessere Nahverkehrslösungen. Diese SteigerwaldBahn ist ein Ausgelaufenes Modell.
Kennen Sie noch nicht das wiederholt in der MP vorgestellte Projekt der Integral-Regionalstraßenbahn von Wittek-Brix, bei dem ab Sennfelder Bahnhof ein Wagen der Bahn zum Hbf und der andere als Straßenbahn über die Maxbrücke durch die Innenstadt fährt?
Das Ganze dient nur dazu, künstliche Hindernisse aufzubauen, um die Reaktivierung zu verhindern. Eine Tatsache sollte nicht vergessen werden: Allen Anrainergemeinden lag das Gutachten von Dr. Schliephage vor. Die Bürgermeister haben samt und sonders dieses Gutachten nicht in Zusammenhang mit den Beschlussvorlagen bei den entsprechenden Gemeinderatssitzungen vorgelegt. Vielmehr wurde den Gemeinderatsmitgliedern wahrheitswidrig aufgetischt, es kämen hohe Kosten auf die Kommunen zu.
Die Beschlüsse sind daher wertlos. Dies sollte von allen Beteiligten endlich einmal - ohne Wenn und Aber - zur Kenntnis genommen werden.
je mehr Leute an irgendwas beteiligt werden müssen, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass irgendeine/r DAS Killerargument (er)findet...
Sie wissen doch: wer etwas will findet Wege, wer etwas nicht will Argumente.
Soviel ist nun von der grossartig angekündigten Verkehrswende des Ministerpräsidenten übriggeblieben. Schaumschlägerei!
Es wird wirklich seitens der CSU nichts unversucht gelassen um dieses Projekt kaputt zu machen.
Der ÖPNV Kunde hat gefälligst mit den anderen Verkehrsteilnehmer im Stau zu stehen. Basta!
Das ist lächerlich!
Ebenso wie hier verunglimpft wird ohne an die Folgen bzw Kosten zu denken! Geschweige denn an den Schutz der Menschen die 5 Meter von den Gleisbetten wohnen!
Das ist ideologische Verblendung!
Hoffentlich hat die Politik den Mut dieses Projekt realistisch zu bewerten und in der Schublade verschwinden zu lassen!
Und komme mir keiner mit der CO2 Bilanz! Das zieht hier nicht! Siehe Mainschleife! Da ist die Bilanz besser wenn jeder Mitfahrer einen alten Diesel nehmen würde für seine Strecke!
Das scheinen gerade sie zu sein.
Die Aera des Verbrennungsmotors im Pkw geht zu Ende. Züge werden in Hundert Jahren noch fahren.
Wie kann man nur so borniert sein?
Es geht niemand davon aus, dass ich meine Lebensmittel zum Bahnhof schleppe. Aber Kleidung und Ähnliches kann ich sehr wohl in nem Rucksack transportieren. Das machen viele, die von Würzburg mit dem Zug ins Umland fahren - oder noch viel mehr aus München, Nürnberg, Frankfurt. Es ist nämlich genauso ein Märchen, dass ich zum Einkauf in die Innenstadt fahre und dann nen Parkplatz gleich vor dem Geschäft bekomme, in dem ich einkaufen will - da muss ich die Sachen dann auch zum Auto schleppen!
"Ohne an die Kosten zu denken"
Von welchen Kosten reden Sie da bitte? Das ist so ein Totschlagsargument, ohne dass bisher jemand schlüssig irgendwelche kosten konkret benannt hat!
"Mainschleifenbahn" - "Lärm neben der Trasse"
Sie gehen wohl davon aus, dass nach einer Reaktivierung weiterhin der alte Diesel-Schienenbus fahren wird. Das ist Blödsinn! Da werden moderne Triebwagen fahren, leise und sparsam, evtl sogar HybridZüge - bis Selifenstadt Strom - dann Batterie