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Würzburg/Schweinfurt
CSU-Bezirksvorsitz in Unterfranken: Zwei Männer wollen die Nachfolge von Gerhard Eck antreten
Die CSU Unterfranken hat große Wahlerfolge zu verteidigen. Jetzt tritt der Vorsitzende nach elf Jahren zurück. Wer ihn an der Spitze beerben will.
Gerhard Eck ist seit 2011 Bezirksvorsitzender der CSU in Unterfranken. Jetzt gibt er diesen Posten auf.
Foto: Martina Müller | Gerhard Eck ist seit 2011 Bezirksvorsitzender der CSU in Unterfranken. Jetzt gibt er diesen Posten auf.
Henry Stern
 und  Michael Czygan
 |  aktualisiert: 09.02.2024 21:37 Uhr

Nach elf Jahren an der Spitze der Unterfranken-CSU gibt Gerhard Eck den Bezirksvorsitz auf. Als Nachfolger des 62-Jährigen aus Donnersdorf (Lkr. Schweinfurt) kandidieren bei einem Parteitag am Freitag, 8. Juli, in Obertheres (Lkr. Haßberge) Innenstaatssekretär Sandro Kirchner und sein Landtagskollege Steffen Vogel.

Eck ist eigentlich bis zum Sommer 2023 gewählt. Nachdem er zu Beginn des Jahres angekündigt hatte, bei der Landtagswahl im kommenden Jahr nicht mehr zu kandidieren und vom Amt des Innenstaatssekretärs zurücktrat, galt der Rückzug vom Amt des Bezirksvorsitzenden nur als eine Frage der Zeit. Er wolle den Platz für die "jüngere Generation" freimachen, wird Eck jetzt in einer Pressemitteilung zitiert. Es gehe darum, Unterfranken und die CSU "mit frischem Engagement und neuen Ideen" weiter voranzubringen.

Bei einer Bezirksvorstandssitzung am Montagabend würdigten demnach mehrere Rednerinnen und Redner die Leistungen Ecks, unter dessen Führung in Unterfranken bei Wahlen immer wieder die bayernweit besten CSU-Ergebnisse erzielt wurden. Herausragend seien der Enthusiasmus und die Leidenschaft, mit der der gelernte Bauzeichner und Maurer Politik gemacht habe.  

160 CSU-Delegierte entscheiden über die Eck-Nachfolge

Über die Nachfolge des 62-Jährigen sollen nun die 160 Delegierten der Unterfranken-CSU beim Parteitag entscheiden. Der Bezirksvorstand will im Vorfeld keine Empfehlung abgeben. Man begrüße, dass sich sowohl Sandro Kirchner als auch Steffen Vogel der Wahl stellen möchten, hieß es am Dienstag. Bei einer Online-Talkrunde kurz vor dem Parteitag sollen die Delegierten die Gelegenheit bekommen, beide Bewerber zu ihren Vorstellungen von CSU-Politik zu befragen. 

Sandro Kirchner ist seit Februar als Innenstaatssekretär Mitglied der bayerischen Staatsregierung.
Foto: Anand Anders | Sandro Kirchner ist seit Februar als Innenstaatssekretär Mitglied der bayerischen Staatsregierung.

Der 46-jährige Kirchner stammt aus Premich (Lkr. Bad Kissingen) und hat Eck im Februar als Staatssekretär im bayerischen Innenministerium beerbt. Im Kabinett könne er an "entscheidender Stelle" für unterfränkische Interessen kämpfen, wirbt der studierte Elektroingenieur für sich. Er brenne für die Heimat, sei gut vernetzt und wolle die erfolgreiche Arbeit des bisherigen Bezirksvorsitzenden "auf seriöse Art und Weise" weiterentwickeln. Herausforderungen gebe es zu Genüge.

Steffen Vogel vertritt seit 2013 den Stimmkreis Haßberge als Landtagsabgeordneter.
Foto: Hanns Friedrich | Steffen Vogel vertritt seit 2013 den Stimmkreis Haßberge als Landtagsabgeordneter.

Der 48-jährige Vogel ist in Theres (Lkr. Haßberge) zu Hause. Er gehört wie sein Mitbewerber seit 2013 dem Landtag an, bereits seit 2008 ist er Vorsitzender des CSU-Kreisverbands Haßberge. Dort sorgte er zuletzt unter Stichworten wie "#attacke22" und "#basismotivator" für neuen Schwung und Aufmerksamkeit an der Basis. Der Rechtsanwalt ist sicher, dass viele Ortsverbände in Unterfranken einer "Belebung" bedürfen - sei es durch eine direktere Ansprache oder neue, auch digitale Veranstaltungsformate. Die CSU müsse schneller auf politische Entwicklungen reagieren, auch spannender und unterhaltsamer werden, sagt Vogel: "Eine Versammlung im Jahr reicht nicht."   

Zwischenzeitlich waren an der Parteibasis auch andere Kandidatinnen und Kandidaten für die Eck-Nachfolge gehandelt worden. Der frühere Justizminister Winfried Bausback (56) aus Aschaffenburg erklärte seinen Verzicht mit der Arbeitsbelastung, die er als Vorsitzender des Landtags-Untersuchungsausschusses zur Maskenaffäre habe. Keinen Hut ins Rennen geworfen haben indes auch die Frauen der Unterfranken-CSU.

CSU-Frauen verzichten auf Kandidatur

Während Dorothee Bär (44) aus Ebelsbach (Lkr. Haßberge) schon frühzeitig erkennen ließ, dass sie sich durch ihre Posten als Partei-Vize und stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ausgelastet sieht, hatten viele Parteifreundinnen den Namen Anja Weisgerber (46) auf dem Zettel. Die Bundestagsabgeordnete aus Schwebheim (Lkr. Schweinfurt) sagte auf Nachfrage, sie wolle sich aktuell auf ihre Aufgabe als Co-Vorsitzende der CSU-Grundsatzkommission konzentrieren.

Entscheidend sei nicht, so Weisgerber, ob eine Frau oder ein Mann Bezirkschef werde. Mit Blick auf das Wahljahr sei es wichtiger, die Landesebene zu stärken. Da habe man nun zwei "exzellente Kandidaten", mit denen auch die CSU-Frauen gut leben könnten. Egal, wer den Bezirksverband am Ende anführe, sie, so Weisgerber, werde sich weiterhin als "Teamplayerin" im Vorstand einbringen.

 
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  • G. W.
    Von mir aus kann diese Clique, ähm Partei, auch einen Waschbär zum Bezirksvorsitzenden wählen.

    Obwohl, ein Waschbär würde vermutlich mehr Interesse an den dringlichen Problemen unserer Zeit aufbringen als der Nochbezirksvertreter.
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  • H. H.
    Bayerns unerschrockenster Kämpfer gegen Natur- und Umweltschutz tritt ab. Nicht nur Menschen werden erleichtert sein.
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  • G. W.
    Warum denn so böse? Der Herr Eck ist Jäger und Kämpfer für die Ponyrechte...
    außerdem ein großer Förderer der E-Mobilität per Leutsbeweger !

    😉
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  • G. M.
    Ich finde es prima, wenn die CSU-Delegierten eine Wahl haben - ist doch schon mal ein Fortschritt - auch wenn ich beide nicht wählen würde;)
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  • G. R.
    Warum Rücktritt? Tritt bei den Neuwahlen nicht mehr an!
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  • M. C.
    Nein, Herr, Rinke, Gerhard Eck tritt tatsächlich zurück: Er ist bis 2023 gewählt, dann sind die regulären Neuwahlen. Michael Czygan, Main-Post
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  • G. R.
    Zustimmung!
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  • A. M.
    Typisch CSU. Nur alte Männer in Selbstherrlichkeit versammelt...
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  • T. D.
    Vielleicht selber mal in die Politik gehen und Verantwortung übernehmen grinsen
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  • H. S.
    Besser Personen mit Erfahrung als das was die Grünen aufzubieten haben!
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  • M. R.
    Ja ne is klar,
    blättern sie mal virtuell um...

    https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/sozialministerin-ulrike-scharf-beim-wald-spaziergang-mit-den-schweinfurter-csu-frauen-art-10825978
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  • R. S.
    @004....
    Sandro Kirchner ist 46!
    Wollen Sie lieber den jugendlichen Kevin Kühnert, der nix studiert und keinen
    Berufsabschluss vorweisen kann..oder A. Baerbock, ähnliche Vita..Claudia Roth...Cem Özdemir. Alle super erfolgreich....ohne jedwede Qualifikation 🤣🤣
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  • H. E.
    Ergänzung mal zum Vergleich für die Anhänger der Grünen und "Hater" der CSU:

    Die Vorsitzenden:
    Noripur: 1996 bis 2004 Studium Deutsche Philologie, Politikwissenschaft, Philosophie und Rechtswissenschaft in Mainz (ohne Abschluss)
    8 Jahre Studium und nix erreicht!

    Riccarda Lang: vom WS 2012/13 bis WS 2019/20: Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg und Berlin (ohne Abschluss)
    7 Jahre und nix erreicht!

    Die beiden eint indes, dass sie weder ein abgeschlossenes Studium noch eine andere berufliche Qualifikation vorweisen können. Das Abitur ist in beider Lebenslauf der höchste formale Bildungsabschluss.
    kann jeder googeln.

    Zum Glück stehen beide Kandidaten im Leben und haben praktisch gearbeitet und ihr Geld schon (wie auch Eck) außerhalb der Partei verdient!

    Kühnert, Baerbock, Claudia Roth, Cem Özdemir usw... Leuchten im Beruf und die erzählen uns was wir zu essen haben und wie wir zu leben haben! Auf jeden Fall nicht auf Kosten der Gesellschaft!
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  • B. J.
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  • M. R.
    Ich kenn ja nicht das Demokratieverständnis der MP Redaktion...

    Aber früher nannte man "Kampfabstimmung" schlicht und ergreifend "demokratische Wahl zwischen zwei Bewerbern"!

    Oder darf man sich auf ein Säbelduell freuen, oder ein Pistolenduell oder gibt es was spannendes aus dem Bereich "martial art" zu sehen?
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  • W. V.
    Wenn nur einer antreten würde, dann wäre es eine Wahl! Bei zwei Kandidaten ist es für die Presse immer eine Kampfabstimmung.
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  • M. C.
    Sie haben recht. "Kampfabstimmung" trifft es nicht. Ich ändere das. Michael Czygan, Main-Post
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