Nichts, wirklich gar nichts würde er im Rückblick auf seine Karriere als Fußballer anders machen wollen, sagt Steffen Rögele. Der ehemalige Schweinfurter Zweitliga-Akteur hat eine beachtliche Karriere im unterfränkischen Fußball hinter sich.
Es folgte der nahtlose Übergang zum Trainer. Aktuell betreut er die U-19-Junioren des Würzburger FV, die mit zwei Siegen in die neue Bayernliga-Saison gestartet sind. An diesem Sonntag, 15. September, empfangen die jungen Nullvierer den Stadtrivalen Würzburger Kickers zum "kleinen Derby" an der Mainaustraße (12 Uhr). "Wir sind der klare Außenseiter. Während die Kickers eine Top-Platzierung in der Liga anstreben, sammeln wir weiter Punkte für den Klassenerhalt", schiebt Rögele die Favoritenrolle dieser Partie dem Konkurrenten zu.
Auch Rögele spielte im Nachwuchs in der Bayernliga, damals allerdings für die Kickers, und wechselte anschließend zur U19 von Eintracht Frankfurt. "Es war damals noch nicht so professionell wie heute, trotzdem aber eine tolle Erfahrung", sagt der 48-Jährige.
Der Fußball heute sei auch gar nicht mehr mit dem von vor 25, 30 Jahren zu vergleichen. Alles sei schneller, die Spieler taktisch und technisch besser ausgebildet. Rögele muss es wissen, denn neben seiner Zeit in Schweinfurt, trainierte oder spielte er beim FV Lauda, TSV Gerbrunn, SV Heidingsfeld, Würzburger FV, TV Hardheim, bei der SG Hettstadt, DJK Dampfach, beim FC Gerolzhofen und SV Oberpleichfeld/DJK Dipbach. Mit dem WFV stieg er 2005 in die Bayernliga, als Spielertrainer in Hettstadt, wo er sechs Jahre lang war, 2018 in die Bezirksliga auf.
Schweinfurter Mannschaft vergleichbar mit der von heute
Seine schönste Zeit aber hatte Steffen Rögele beim FC 05 Schweinfurt, für den er insgesamt 13 Jahre als Spieler und Trainer aktiv war und dabei fünf Aufstiege feierte. "Ich konnte einige Jahre mein Hobby zum Beruf machen, und das in meiner unterfränkischen Heimat, ohne umziehen zu müssen. Davon träumt doch jeder junge Fußballer", sagt er.
Höhepunkte mit dem FC 05 waren die beiden Aufstiege aus der Bayernliga in die Regionalliga Süd 1998 und aus der damals drittklassigen Regionalliga Süd in die Zweite Bundesliga 2001, "mit einer Mannschaft, die größtenteils aus Spielern aus der Region bestand", erinnert sich Rögele. Das sei vergleichbar mit dem Konzept der Nullfünfer heute.
Am letzten Spieltag zogen die Schweinfurter damals mit Eintracht Trier gleich. Weil auch die Tordifferenz beider Vereine identisch war, entschied am Ende die Anzahl der mehr geschossenen Tore zugunsten der Schnüdel, die somit Dritter wurden und aufstiegen, da die VfB Stuttgart Amateure als Zweitplatzierte kein Aufstiegsrecht besaßen.
Spiele in zahlreiche Traditionsvereine des deutschen Fußballs
Vor 45.000 Zuschauern spielte der FC 05 damals bei Hannover 96, die unter Trainer Ralf Rangnick in die Bundesliga aufstiegen. Auch die Duelle mit Jürgen Klopp, der noch den FSV Mainz 05 trainierte, oder bei Traditionsvereinen wie Arminia Bielefeld, dem VfL Bochum oder Eintracht Frankfurt blieben für den in Würzburg aufgewachsenen Rögele unvergessen.
"Die Vorrunde in der zweiten Liga haben wir sehr erfolgreich bestritten, weil wir einen tollen Zusammenhalt hatten", sagt Rögele. Damals seien viele Freundschaften entstanden, die er auch heute noch pflege. Mit einigen Kollegen von damals – Dieter Wirsching, Matze Gerhardt und Thorsten Seufert – spiele er in der Traditionself der Schweinfurter.
Tochter Marie spielt lieber Handball
Mittlerweile lebt Rögele in Dipbach. "Meine Tochter Marie kann sehr gut behütet aufwachsen, wir fühlen uns dort sehr wohl", sagt Rögele. Marie nimmt aber eher Mutter Simone zum Vorbild und hat sich für Handball bei der HSG Pleichach entschieden.
"Meine Frau ist genauso verrückt nach Handball wie ich nach Fußball. Sie ist Trainerin bei der TSG Estenfeld und im Handball-Verband aktiv." Fußball sei für ihn heute nur noch Nebenjob. Rögele arbeitet für ein Logistik-Unternehmen in der Spedition. Auch ohne Ball wirkt er glücklich und würde auch da wohl nichts anders machen wollen.