Die Würzburger Kickers setzen weiter auf Torsten Ziegner. Der 43-Jährige wird zumindest auch in der Woche nach dem 0:0 im Kellerduell gegen Schlusslicht TSV Havelse beim Fußball-Drittligisten die Übungseinheiten leiten und am kommenden Samstag beim Auswärtsspiel bei Tabellenführer 1. FC Magdeburg beim Tabellen-Vorletzten auf der Bank sitzen. "Wir reden nicht über den Trainer, sondern mit ihm", stellte Sportvorstand Sebastian Schuppan an diesem Wochenende mehrfach klar und ist sich da auch mit dem Vorstandsvorsitzenden Christian Jäger einig. Einen Plan B gibt es derzeit zumindest offiziell nicht. Ob der Klub freilich in der momentanen sportlichen Konstellation die Kraft aufbringen kann, sich aus dem Sumpf aus Misserfolg, Resignation und fehlendem Selbstvertrauen zu befreien? Die Zweifel sind nach der Nullnummer vom Samstag nicht kleiner geworden.
Vom zu Saisonbeginn mit Nachdruck angekündigten Neuanfang, von der "mutigen Spielweise", mit der man das Würzburger Publikum wieder begeistern wollte, ist, das lässt sich ganz nüchtern feststellen, nichts mehr übrig. Was bleibt, ist ein verunsichertes Team, in dem es offensichtlich an Führungspersönlichkeiten mangelt. Neu-Stürmer Marvin Pourié könnte so eine sein. Aber der ist derzeit mit sich selbst beschäftigt. "So kann es nicht weitergehen", sagte er am Samstag, nachdem er gleich reihenweise beste Torchancen ausgelassen hatte. "Wenn sie jemanden kritisieren wollen, fangen sie bei mir an und hören sie bei mir auf."
Nun ist der 30-jährige Angreifer aber nicht der einzige Kickers-Profi, der derzeit Rätsel aufgibt. Als das Ziegner-Team im zweiten Durchgang immer mehr seine Linie verlor, war da keiner, der sich dagegen stemmte, der das Heft des Handelns in die Hand nahm. Während der Vorbereitung hatte der Trainer von einer Achse gesprochen, die sein Team tragen sollte. Von dieser ist derzeit nur noch Torhüter Hendrik Bonmann übrig. Fanol Perdedaj zum Beispiel, als zentraler Mittelfeldmann und Königstransfer im Sommer vorgestellt, kam am Samstag erst von der Bank. Kapitän Christian Strohdiek blieb über die gesamte Spieldauer draußen. Die spielerische Entwicklung der Mannschaft zeigt nicht nach oben, sondern eher nach unten.
All dies ist auch der Kickers-Führung nicht entgangen. Nach Informationen aus Vereinskreisen fand die Aussprache von Schuppan und Jäger mit dem Spielerrat in der vergangenen Woche noch vor einem Gespräch mit dem Trainer statt. Das Resultat freilich bleibt: Ziegner soll den Karren aus dem Dreck ziehen. "Die Mannschaft ist besser als das, was wir im Moment leisten", ist der Trainer selbst überzeugt. Das Team wird schnell den Beweis antreten müssen, wenn es ihm helfen will.
Mir scheint, der Fußball am Dallenberg ist untrainierbar. Immer die selben Vorzeichen und Ergebnisse seit Monaten. Und Treueaussagen für den Trainer sind die Vorstufe der Beurlaubung!
Seine einzige Schuld ist, dass er sich überhaupt auf diesen Schleudersitz gesetzt hat.
Dem "Neuen" würde eine Bürde auferlegt, die mit dieser Truppe, nicht mehr zu schaffen wäre...
Der Profifußball sagt leise servus...