Sie standen einfach da und hörten zu. Nach dem 0:0 gegen den Tabellen-Letzten TSV Havelse bekamen die Drittliga-Fußballer der Würzburger Kickers zunächst einmal eine Standpauke - von einem Vertreter der Fans. Gestenreich redete der vor dem Block stehend auf die Spieler ein. "So ein Spiel wie in der zweiten Halbzeit würde ich mir auch nicht gerne auf der Tribüne anschauen", stellte Kickers-Abwehrmann Lars Dietz fest. Die Reaktion der Fans, die Pfiffe beim Schlusspfiff, all das fand auch Trainer Torsten Ziegner verständlich: "Das war ja auch alles im Rahmen."
3676 Zuschauer waren zum Kellertreffen an den Dallenberg gekommen. Für den Kickers-Vorstandsvorsitzenden Christian Jäger eine Mut machende Zahl an Unterstützern, unter denen eine Ultra-Gruppierung aber fehlte. Die hatte vor dem Stadion Handzettel verteilt und ihr Fernbleiben mit der Personalisierung der Tickets begründet. Damit sei "eine rote Linie erreicht" heißt es in der mit "Maschikuli Ultras" unterzeichneten Erklärung. Am Ende war dies freilich nur eine kleine Randnotiz. An Unterstützung von den Rängen mangelte es den Rothosen am Samstag nicht.
Eher schon an der Traute, nach den vielen vergebenen Chancen in der ersten Spielhälfte in Halbzeit zwei noch energischer auf Sieg zu spielen. "Wir hätten in der ersten Halbzeit ein, zwei Chancen nutzen müssen, um mehr Ruhe ins Spiel zu bekommen", sagte Rechtsverteidiger Leon Schneider. "In der zweiten Halbzeit waren wir dann mutloser und haben den Faden verloren. Wir haben es einfach nicht geschafft, mehr Druck zu erzeugen." Ausgerechnet jetzt wartet am kommenden Wochenende mit dem FC Magdeburg der Tabellenführer auf die Kickers: "Damit wir da etwas holen, muss alles funktionieren", so Dietz: "Wir müssen jetzt ganz schnell den Schalter umlegen."
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