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Fussball: Dritte Liga
Wundertüte Jena: Wie läuft das Schlusslicht bei den Kickers auf?
Die Rothosen sind im Heimspiel am Mittwoch um 19 Uhr gegen den FC Carl Zeiss Jena klarer Favorit. Beim Drittliga-Schlusslicht dreht sich bereits das Personalkarussell.
In München hatte er seinen ersten Einsatz nach drei Monaten Verletzungspause: Daniel Hägele (hinten), hier gegen 60er Stefan Lex, ist wieder fit. Der Vize-Kapitän sieht die Kickers gegen den FC Carl Zeiss Jena (Mittwoch, 19 Uhr) klar in der Favoritenrolle, warnt aber vor Überheblichkeit.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | In München hatte er seinen ersten Einsatz nach drei Monaten Verletzungspause: Daniel Hägele (hinten), hier gegen 60er Stefan Lex, ist wieder fit.
Felix Mock
Felix Mock
 |  aktualisiert: 10.02.2024 08:22 Uhr

Gegen welchen Verein es für die Würzburger Kickers am Mittwochabend um 19 Uhr geht, ist klar. Der FC Carl Zeiss Jena, das Tabellenschlusslicht der Dritten Liga, wird am Dallenberg zu Gast sein. Wer aber die Gegenspieler der Rothosen sein werden, ist fraglich. Weil die Mannschaft von Teamchef René Klingbeil den Klassenerhalt fast nicht mehr schaffen kann, wird in Thüringen bereits für die kommende Saison geplant - dann wohl eine Etage tiefer, in der Regionalliga Nordost. Der erste Schritt: Fünf Spieler wurden mit sofortiger Wirkung aus dem Kader gestrichen.

Carl Zeiss Jena sortiert fünf Spieler aus

Jenas Spielführer Dominic Volkmer (20 Saisonspiele), Kilian Pagliuca (21), Marian Sarr (6), Julian Günther-Schmidt (26) und Hoffenheim-Leihgabe Meris Skenderovic (20) werden in den verbleibenden acht Spielen nicht mehr für den FCC auflaufen. Das berichtet die Ostthüringer Zeitung. Zudem holten die Verantwortlichen sechs Akteure der zweiten Mannschaft zu den Profis. Die suspendierten Stammkräfte Pagliuca und Günther-Schmidt besorgten in dieser Saison zehn der 29 Tore für Jena (jeweils fünf). "Spieler, mit denen wir über das Saisonende hinaus nicht planen oder planen können, werden stattdessen durch junge Talente aus dem eigenen Nachwuchs ersetzt", sagte Tobias Werner, der als Profi unter anderem beim FC Augsburg und beim 1. FC Nürnberg gespielt hat, und seit vier Wochen Sportdirektor beim FCC ist. "Sie sollen die Chance erhalten, sich zu zeigen."

Nur Pfeiffer und Müller nicht einsatzbereit

Neue Voraussetzungen also für Rothosen-Coach Michael Schiele, der wiederum wohl nur auf zwei seiner Spieler verzichten muss: Torwart Vincent Müller (Kieferanbruch) und Luca Pfeiffer (Oberschenkelverletzung) werden gegen Jena vermutlich passen müssen. Zurück im Mannschaftstraining ist derweil Luke Hemmerich, das Trio um Jonas David, Saliou Sané und Dominik Meisel befindet sich im Aufbautraining. Wieder mitmischen darf auch Albion Vrenezi, der beim TSV 1860 München (2:1) wegen einer Gelbsperre pausieren musste.

Die Rollen sind klar verteilt vor dem Duell am Mittwochabend. Der FWK, mit 47 Zählern nur vier Punkte hinter Tabellenführer MSV Duisburg, geht als Favorit in die Partie gegen Schlusslicht Jena (18 Punkte). "Es wäre vermessen zu sagen, dass wir nicht die Favoritenrolle haben", sagte Daniel Hägele im Vorfeld der Partie. "Die werden wir annehmen und alles reinhauen." Der Vize-Kapitän durfte am vergangenen Samstag bei den Münchner Löwen erstmals nach einer dreimonatigen Verletzungspause wieder von Beginn an ran und wechselte dabei zwischen Innenverteidigung und defensivem Mittelfeld hin und her. "Das war ein richtig schönes Gefühl."

Hägele erwartet "komplett anderes Spiel"

Hägele erwartet gegen den Tabellenletzten ein "komplett anderes Spiel als am Samstag in München". Seine Prognose: "Wir werden deutlich öfter den Ball haben. Dann gilt es, unsere Chancen eiskalt zu nutzen." Wird Schiele deshalb wieder auf ein 4-4-2 setzen, also zwei nominelle Stürmer aufbieten? Falls ja, wäre der Platz neben dem wohl gesetzten Arbeitstier Dominic Baumann vakant. Zuletzt durfte auf dieser Position Luca Pfeiffer ran, der ist jedoch angeschlagen. Maximilian Breunig oder Saliou Sané wären denkbare Optionen.

Egal, wer für die Rothosen startet und welche Elf den Kickers gegenübersteht, für Hägele ist die Devise klar: Überheblichkeit ist verboten. "Für Außenstehende ist das eine klare Angelegenheit, für uns nicht. Wir wissen ganz genau, was uns da erwartet. Die sind ohne Druck unterwegs und wir werden einen Teufel tun, die Jungs zu unterschätzen." Dass der Tabellenplatz nicht ganz die Leistungen wiedergibt, zeigen die jüngsten Auftritte des FCC. Beim ersten Geisterspiel von Jena gegen den Chemnitzer FC in Würzburg (0:1) sowie beim FC Kaiserslautern (1:2) ging das Klingbeil-Team leer aus, war jedoch keinesfalls chancenlos. Bei Spitzenreiter MSV Duisburg, Gegner der Kickers am kommenden Samstag, holten die Jenaer sogar einen Punkt (1:1).

Kickers verspüren keinen besonderen Druck

Die Rothosen wollen nach den wichtigen Punkten in München nachlegen, verspüren laut Hägele aber "keinen besonderen Druck". Will das Schiele-Team aber weiterhin oben mitmischen, ist ein Heimsieg gegen das Schlusslicht fast Pflicht. Mit welchem Personal und in welcher Formation, ist für den Vize-Kapitän zweitrangig. "Jetzt geht es nicht mehr darum, den schönsten Fußball zu spielen. Jetzt geht es darum, die Punkte einzufahren."

 
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