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Fussball: Zweite Bundesliga
Wie wahrscheinlich ist ein Abstieg der Würzburger Kickers?
Den Rothosen um Cheftrainer Bernhard Trares steht im neuen Jahr eine Mammutaufgabe bevor, wollen sie den Abstieg aus Liga zwei abwenden. Unmöglich ist das aber nicht.
Ein Bild, das die Verantwortlichen und Fans der Würzburger Kickers nach dem 34. Spieltag der Zweiten Bundesliga nicht sehen wollen: Hängende Köpfe bei den Rothosen David Kopacz, Arne Feick, Robert Herrmann und Patrick Sontheimer (von links)
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Ein Bild, das die Verantwortlichen und Fans der Würzburger Kickers nach dem 34. Spieltag der Zweiten Bundesliga nicht sehen wollen: Hängende Köpfe bei den Rothosen David Kopacz, Arne Feick, Robert Herrmann und ...
Felix Mock
Felix Mock
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:45 Uhr

Dass ein Zweitliga-Klub nach zwölf Spielen nur vier Punkte auf dem Konto hat, kommt nicht allzu häufig vor. Genauer: in den letzten 20 Spielzeiten nur zwei Mal. In dieser Runde sind es freilich die Würzburger Kickers, die mit dieser mageren Ausbeute am Tabellenende der Zweiten Fußball-Bundesliga stehen. Vor zehn Jahren, in der Saison 2010/2011, ereilte dieses Schicksal den FC Ingolstadt. Die Umstände waren, wie so ziemlich alles in diesen Tagen, ganz andere. Trotzdem ist der Fall der "Schanzer" einer, der den Rothosen Mut machen dürfte. Und es ist nicht der einzige.

Die damals von Benno Möhlmann angeleiteten Oberbayern erwischten einen ebenso katastrophalen Saisonstart wie in diesem Jahr die Kickers. Erst am 13. Spieltag - an dem heuer die Mannschaft von Chefcoach Bernhard Trares an diesem Samstag (13 Uhr) den Karlsruher SC empfängt - schaffte Ingolstadt, seinerzeit mit dem heutigen Fürth-Coach Stefan Leitl als Kapitän, den Umschwung. Es folgten zwei Siege und zwei Unentschieden. Trotz weiterer Rückschläge stand der FCI am Saisonende über dem Strich: mit 37 Punkten auf Rang 14. Ein Szenario, auf das auch die Kickers hoffen.

"Da brauche ich nicht zwingend alte Tabellenstände ansehen. Ich habe so etwas in meiner Laufbahn ja selbst erlebt", kommentierte Trares, angesprochen auf Beispiele wie das des FC Ingolstadt bei der Online-Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den KSC. "Es ist alles möglich. Das ist ja gerade das Schöne an diesem Sport." Dafür, und auch da blieb der Rothosen-Coach deutlich, brauchen die Kickers Punkte - und zwar sofort. "Der Januar ist ein total wichtiger Monat für uns." Irgendwann müsse man schließlich einmal damit anfangen, Spiele zu gewinnen.

Saisonverläufe wie den der Ingolstädter 2010/11 gibt es, das ist klar. Ein Blick auf die anderen Spielzeiten zeigt aber auch, dass derlei Szenarien in die Kartei "Einzelfall" eingeordnet werden müssen. Denn die überwiegende Mehrheit der Zweitliga-Teams, die nach zwölf Partien ein ähnlich maues Punktekonto hatten, mussten nach dem Rundenende den Gang in die Dritte Liga antreten. Egal, ob der 1. FC Kaiserslautern vor drei, oder aber der MSV Duisburg vor fünf Jahren: Mannschaften mit sieben oder weniger Zählern aus einem Dutzend Spiele landeten oftmals auch am Ende der Runde unter dem Strich. Oder zumindest in der Relegation. So wie eben jener MSV, der selbige dann 2016 gegen Bernd Hollerbach und die Kickers verlor.

Noch krasser ist das Beispiel des FC St. Pauli aus der Spielzeit 2016/2017. Zwar hatten die Kiezkicker von Trainer Ewald Lienen am zwölften Spieltag immerhin schon sechs Punkte in der Tasche, dennoch standen sie, fünf Zähler vom rettenden Ufer entfernt, am Tabellenende. Damit nicht genug. Es folgten zwei weitere Niederlagen für den Klub aus Hamburg. 14 Spiele, sechs Punkte: eine niederschmetternde Bilanz. Und doch (Kickers-Fans aufgepasst!) blieben die Braun-Weißen zweitklassig. Dank einer unglaublichen Aufholjagd stand der FC St. Pauli nach dem 34. Spieltag mit 45 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz.

Trares: "Glaube kann Berge versetzen"

Es sind Beispiele wie diese, die Hoffnung machen. Bleibt allerdings die Frage: Wie soll das zu schaffen sein? Für Trares ist die Mentalität entscheidend. "Das klingt zwar etwas abgedroschen. Aber der Glaube kann eben Berge versetzen." Den Stellenwert der Psyche betonte jüngst auch Sebastian Schuppan. Die Einstellung eines Spielers sei entscheidend, so der Vorstand Sport zum Wechsel von Angreifer Stefan Maierhofer. Doch nicht alleine neue Mannschaftselemente wie der "Major" sollen die Trendwende bei den Kickers einleiten. "Es ist doch klar, dass jeder unserer Spieler mit diesen Ergebnissen unzufrieden ist", so der Coach. "Und deswegen hinterfragen sich auch alle, was und wo sie noch an sich verbessern können." Trares und die Kickers wollen den "Reset"-Knopf drücken. Alles auf Anfang und los: Das haben die Rothosen als Drittligist im Mai dieses Jahres schon einmal sehr gut hinbekommen. Vielleicht gibt es im Mai 2021 dann eine weitere Geschichte, die künftigen Kellerkindern Mut machen darf.

 
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  • H. J.
    MAGATH macht's möglich
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  • P. G.
    Hoffentlich - die haben in dieser Liga aber gar nix zu suchen. Selten eine schwächere Mannschaft gesehen.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Todsicher! - um die Frage in der Titelüberschrift zu beantworten.
    Man muss schon kontinuierlich und selbstzerstörerisch darauf hinarbeiten, um das wirklich so sicher hinzubekommen. Sauber.
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