
Während es für die erste Mannschaft der Würzburger Kickers in der Dritten Liga in die heiße Phase des Abstiegskampfes geht, spielen die U-17-Junioren dagegen um den Aufstieg in Deutschlands höchste Spielklasse. Für diese Runde haben sich die Jungs um ihren Trainer Marc Reitmaier als Dritter der Bayernliga Nord qualifiziert.
Der 38-Jährige ist natürlich mit dem Erreichten sehr zufrieden, gießt allerdings auch etwas Wasser in den Wein: "Wir sind mit drei Siegen hervorragend in die Runde gestartet, am Ende hätten es jedoch ein paar Pünktchen mehr sein dürfen."
Zum Start gegen die "kleinen Bayern"
Vor allem das 2:0 gegen den Vorrunden-Ersten 1. FC Nürnberg II sei ein echtes Ausrufezeichen gewesen. Zum Start in die Bayernliga-Meisterrunde treffen die jungen Rothosen an diesem Sonntag, 20. März, um 13 Uhr im Sportpark Sieboldshöhe zwischen Zeppelinstraße und Sanderheinrichsleitenweg auf den FC Bayern München II.
Die Junioren des Fußball-Rekordmeisters zählen für Marc Reitmaier mindestens zum erweiterten Favoritenkreis: "Für mich ist Regensburg der heißeste Anwärter auf den Aufstieg, Bayern wird aber auch eine Rolle spielen." Nur aufsteigen würden die Münchener nicht, da ihre erste Mannschaft bereits in der Bundesliga spielt.
Seine Aussage unterstreicht auch die hohen Anforderungen zum Rundenbeginn – alle Mannschaften starten wieder mit null Punkten und spielen in einer einfachen Runde entweder zu Hause oder auswärts noch einmal gegen alle anderen Teams, auch wenn sie sich bereits in der Vorrunde begegnet sind. Am zweiten Spieltag gastieren die Würzburger gleich beim hoch gehandelten Jahn in Regensburg.
Vorbereitung gegen ambitionierte Gegner
Am Ende steigt nur der Erste in die Bundesliga auf, die anderen sieben Mannschaften bleiben in der Bayernliga. Wie schätzt Reitmaier die Erfolgsaussichten seiner Mannschaft ein? "Wir wollen uns in jeder Partie gut verkaufen. Diese Vergleiche sind für die Entwicklung der Jungs extrem wichtig. Über Tabellenplätze mache ich mir aktuell keinen Kopf."
Gut gerüstet scheinen die Kickers-Junioren jedenfalls zu sein. Dafür spricht laut Reitmaier nicht nur der dritte Platz in der Vorrundentabelle der Bayernliga Nord: "Wir haben uns in der Vorbereitung mit Absicht nur mit ambitionierten Gegnern gemessen." Darunter befanden sich Topmannschaften wie die U-17-Bundesligisten Wehen Wiesbaden (4:2) und Ingolstadt (0:1)
Der abschließende Test fand am vergangenen Wochenende gegen den FC 05 Schweinfurt (3:1) statt, der als Fünfter nur knapp die Meisterrunde verpasste und nun – wie der Nachwuchs des FV 04 Würzburg – in der Qualifikationsrunde zur Bayernliga Nord antreten muss.
Kickers-NLZ bleibt auch bei einem Abstieg bestehen
Seit vergangenem Sommer stellt Reitmaier deutliche Verbesserungen bei seinen Spielern fest. Mehr mentale Stärke führe zwangsläufig zur besseren Zweikampfführung und zum temporeicheren Offensivspiel. Das wollen sie auch gegen die U 17 aus der bayerischen Landeshauptstadt abrufen, es wäre laut ihres Trainers die Basis für einen möglichen Erfolg: "Die Bayern erzielten gute Testspiel-Ergebnisse. Sie verfügen über eine sehr spielstarke Mannschaft, die individuelle Klasse hat. Einige Jugendliche gehören bereits zum Kader der Junioren-Nationalmannschaft."
Aktuell fänden Gespräche zwischen Marc Reitmaier und dem Verein über eine Zusammenarbeit über die laufende Saison hinaus statt. Ein Ergebnis stehe noch aus, informiert Reitmaier. Ralf Santelli, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ), gab auf Anfrage bekannt, dass die professionelle Ausbildungsstruktur bei den Würzburger Kickers mindestens ein weiteres Jahr erhalten bleibe. Auch bei einem Abstieg aus der Dritten Liga wäre das Kickers-NLZ mit der DFB-Lizenz gesichert.