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Fußball: Bayernliga
Was dem Würzburger FV in der Fußball-Bayernliga noch fehlt, um ganz vorne dabei sein zu können
Eine intensiv geführte Partie gegen den SC Eltersdorf geben die Nullvierer in nur sechs Minuten aus der Hand und lassen nach dem ersten Gegentor die Köpfe hängen.
Marius Haas (rechts) endet sich enttäuscht ab, während im Hintergrund die Spieler des SC Eltersdorf über ihr drittes Tor gegen den Würzburger FV jubeln.
Foto: Julien Becker | Marius Haas (rechts) endet sich enttäuscht ab, während im Hintergrund die Spieler des SC Eltersdorf über ihr drittes Tor gegen den Würzburger FV jubeln.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 10.10.2024 02:40 Uhr

Der Würzburger FV durchlebt erstmals in dieser Bayernliga-Saison eine holprige Phase: Das 1:3 (1:0) gegen den SC Eltersdorf, das nach den vorherigen Heimspielen an der Mainaustraße gegen Weiden (1:1) und Ingolstadt II (0:1) erneut rund 500 Zuschauerinnen und Zuschauer auf die Sepp-Endres-Sportanlage zog, war die dritte Niederlage für die Blauen.

Auf der einen Seite sind die Nullvierer zweifellos zu gut, um den Abstieg – jener Poltergeist, der in den vergangenen beiden Spielzeiten bei ihnen tobte – fürchten zu müssen. Auf der anderen Seite haben sie gegen die ersten Fünf in der aktuellen Tabelle der Fußball-Bayernliga Nord keinen Sieg geholt und mit den vorderen Plätzen vorerst auch nichts mehr zu tun.

Steffen Krautschneider bringt den WFV in Führung

Zum vorherigen 0:6 beim SV Fortuna Regensburg änderte FV-Trainer Philipp Eckart die Anfangself einmal. Luca Breunig verteidigte in der Viererkette neben Hendrik Hansen und der zuletzt an dieser Stelle aufgebotene Marcel Fischer rückte ins defensive Mittelfeld, wo Moritz Lotzen fehlte. Auch Max Schebak, Simon Schäffer und Tim Herbert standen neben den Langzeitverletzten (Nico Wagner, Luis Wagner, Calvin Gehret und Niclas Staudt) nicht zur Verfügung.

Philipp Eckart (links) war vor allem vor dem Tor nicht zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft.
Foto: Julien Becker | Philipp Eckart (links) war vor allem vor dem Tor nicht zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft.

Eine der wenigen Aktionen auf eines der beiden Tore in der ersten Hälfte brachte die Würzburger Führung, die bis zur Pause Bestand hatte: Steffen Krautschneider verwandelte aus einer wie für ihn gemachten Entfernung von 17 Metern halblinker Position einen Freistoß zum 1:0 (19.); ein Tor mit Ansage, als sich Krautschneider den Ball zurechtlegte, Anlauf nahm und sich Eltersdorfs Torhüter Alexander Churilov vergeblich nach dem Schuss streckte.

Es war ein intensiv geführtes Duell zweier ambitionierter Mannschaften. "Bis zur Box war es auf beiden Seiten passabel, aber in der Box passierte nur wenig", stellte Eltersdorfs Trainer Bernd Eigner fest, was Eckart bestätigte: "Es war eine gute erste Hälfte von uns. Wir hätten aber höher führen können, wenn wir uns im Strafraum so positioniert hätten, wie man es dort eigentlich tun muss." Mehrere Flanken seien in den gegnerischen Fünfer geflogen, ohne dass ein Würzburger dort als Abnehmer in Ballnähe gewesen wäre.

Sebastian Marx (links, SC Eltersdorf) nimmt Adrian Istrefi (Würzburger FV) den Ball vom Fuß. Die Würzburger haben ihr Bayernliga-Heimspiel gegen die Mittelfranken mit 1:3 verloren.
Foto: Julien Becker | Sebastian Marx (links, SC Eltersdorf) nimmt Adrian Istrefi (Würzburger FV) den Ball vom Fuß. Die Würzburger haben ihr Bayernliga-Heimspiel gegen die Mittelfranken mit 1:3 verloren.

Nach dem Seitenwechsel benötigten die Eltersdorfer nur sechs Minuten, um das 0:1 zu einem 2:1 für sich zu drehen. "Die Anfangsphase in der zweiten Halbzeit war brutal stark von uns. Wir haben losgelegt wie die Feuerwehr", fand Eigner. Eckart dagegen stellte fest: "Wir machen einen Fehler, bekommen das Gegentor und die Köpfe gehen nach unten."

Was dem WFV noch fehlt, um vorne mitspielen zu können

Eigentlich ist der WFV in dieser Saison aber keine Mannschaft, die früh aufstecken und die Flinte ins Korn werfen müsste. "Da treffen womöglich die erste Euphorie und die harte Realität aufeinander. Die Jungs haben sich schon etwas ausgerechnet, falls wir die Topspiele gewinnen", versuchte Eckart das Phänomen der hängenden Köpfe zu deuten. Und: "Solche Gegner sind uns an Erfahrung und Cleverness eine Stufe voraus. Mannschaften, die Jahr für Jahr in der Bayernliga oben stehen, sind gnadenlos effektiv. Das fehlt uns bislang noch."

André Koob (rechts) kann nur noch zuschauen, wie Eltersdorfs Christian Rzonsa das 3:1 erzielt.
Foto: Julien Becker | André Koob (rechts) kann nur noch zuschauen, wie Eltersdorfs Christian Rzonsa das 3:1 erzielt.

Obwohl Eltersdorf noch die Latte getroffen hatte (73.) war das 3:1 in der Schlussphase angesichts der auf beiden Seiten aber nur spärlichen Torchancen des Guten im Ergebnis zu viel. "Wenn du in der Bayernliga vorne dabei sein willst, brauchst du eine gewisse Tiefe im Kader", erklärte der ehemalige Bundesliga-Profi Eigner, der mit seiner Mannschaft im dritten Bayernliga-Jahr oben mitspielt. An allen Toren waren eingewechselte Spieler beteiligt.

An diesem Sonntag, 6. Oktober, geht es für die Blauen mit dem Auswärtsspiel beim FC Eintracht Münchberg weiter (14 Uhr). Nur zwei Siege gelangen dem Aufsteiger in den bisherigen 14 Partien. Auf den ersten Erfolg musste die Mannschaft von Trainer Markus Bächer, der die Oberfranken im April 2017 noch in der Bezirksliga übernommen hatte, zehn Spieltage lang warten, ehe gegen Karlburg (1:0) und Ammerthal (2:1) zwei Siege in Folge gelangen.

Fußball: Bayernliga Nord, Männer
Würzburger FV – SC Eltersdorf 1:3 (1:0)
Würzburg:
Koob - Vierneisel (81. Engelking), Breunig, Hansen, Reinhart (69. Gobbo) – Fischer, Röthlein (81. Haas) – Hock (69. Ntolaptsis), Istrefi, Krautschneider – Wild.
Eltersdorf: Churilov – Ort, Marx, Karmann, Akimoto (61. Egerer) – Göbhardt, Renner (46. Löblein) – Fischer (81. Beusch), Rippert (61. Rzonsa), Herzner – Jassmann (46. Strobel).
Schiedsrichter: Andreas Egner (Bodenmais). Zuschauende: 504. Tore: 1:0 Steffen Krautschneider (19.), 1:1 Patrick Ort (47.), 1:2 Manfred Strobel (53.), 1:3 Christian Rzonsa (87.).

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