Das war schon ein Brocken! Mit dem 1:1 (1:0) gegen eine starke SpVgg SV Weiden, die als Aufsteiger in der Fußball-Bayernliga Nord etwa wie ein Wolf im Schafspelz daherkommt, darf der Würzburger FV trotz Heimvorteils zufrieden sein.
"Es war ein sehr guter Gegner", stellte FV-Trainer Philipp Eckart fest. "Beide Mannschaften hatten im Spiel ihre guten Phasen", versuchte er zu beschreiben, was "ein leistungsgerechtes Unentschieden in einem guten Bayernliga-Spiel" ergab. Und das sahen mehr als 500 Zuschauerinnen und Zuschauer an der Mainaustraße.
Hendrik Hansen mit einem starkem Startelfdebüt
Mit drei Änderungen zum vorherigen Sieg in Abtswind stellte Eckart seine Elf auf. Fabio Gobbo als linker Außenverteidiger und Simon Schäffer im offensiven Mittelfeld rückten in die Startelf. Nachdem er zuvor schon zweimal eingewechselt worden war, stand auch Neuzugang Hendrik Hansen zum ersten Mal in der Anfangsformation. Der 29-Jährige bewies Übersicht, dirigierte seine Mitspieler und strahlte viel Ruhe bei seinen Aktionen aus.
Während sich die Gäste in den ersten Minuten noch sortierten, nutzten Steffen Krautschneider und Fabio Hock die Räume, die sich ihnen anfangs boten, zu ersten gelungenen Aktionen. Der Schwung war aber dahin, als Weiden besser stand. In einer ausgeglichenen Partie kam der WFV bis Mitte der ersten Halbzeit nicht mehr vor das Tor. "Wir haben das gemacht, was wir besprochen hatten, haben aber nicht darauf reagiert, dass der Gegner etwas ganz anders gemacht hat", beschrieb Eckart die fehlende Zutat im Spiel seiner Mannschaft.
Die Trinkpause erfrischt die Spieler und das Spiel
Die Trinkpause nach gut 25 Minuten erfrischte nicht nur die Spieler, sondern auch das Spiel. Krautschneider schoss, nachdem der aufgerückte Hansen eine Ecke mit dem Kopf verlängert hatte, einen Verteidiger an, der nicht verhindern konnte, dass der Ball daraufhin zum 1:0 für die in Blau spielende Heimelf ins Tor sprang (32.). Es war "die Phase, in der wir das zweite Tor machen können, vielleicht müssen", fand Eckart.
Nach dem Seitenwechsel riskierte der Aufsteiger aus der Oberpfalz, der sich mit dem 38 Jahre alten Martin Fillo in der Sommertransferphase einen ehemaligen tschechischen Nationalspieler geangelt hatte, mehr. Fillo, der zuletzt in der dritten Liga seines Heimatlandes, aber auch schon mal in der Champions League aufgelaufen war, trat jene Ecke, die Felix Behnke mit dem Kopf über die Abwehr zum 1:1 ins lange Eck verlängerte (69.). "Auch Weiden hätte danach ein zweites Tor erzielen können", gestand Eckart. Torhüter André Koob verhinderte dies.
Fünf Spiele ungeschlagen und nun nach Eichstätt
Denn der WFV benötigte einige Minuten, um sich nach dem Gegentor zu sammeln, war aber in der Schlussphase, in der beide Mannschaften versuchten, die Partie für sich zu entscheiden, wieder da. Krautschneiders Kopfball flog knapp neben das Tor (76.) und Samuel Röthlein bekam nach Max Schebaks Vorarbeit in aussichtsreicher Position nicht genügend Wucht in seinen Schuss, sodass Weidens Torhüter diesen leicht aufnehmen konnte (81.).
Somit gaben die Nullvierer nach vier Siegen mit diesem Unentschieden zwar Punkte ab, blieben aber ungeschlagen. "In einer so engen Liga dürfen wir auch mal mit einem Unentschieden zufrieden sein", resümierte Eckart. In der Tabelle bildet der Würzburger FV mit Weiden, Eltersdorf und Neumarkt ein punktgleiches Quartett auf den Plätzen drei bis sechs. Nun tritt der WFV an diesem Samstag, 14. September, beim VfB Eichstätt an (14 Uhr).
Fußball: Bayernliga Nord, Männer
Würzburger FV – SpVgg SV Weiden 1:1 (1:0)
Würzburg: Koob – Vierneisel, Fischer, Hansen, Gobbo (86. Engelking) – Lotzen, Röthlein (88. Ntolaptsis) – Hock (78. Herbert), Schäffer (79. Wild), Krautschneider – Istrefi (67. Schebak).
Weiden: Becic – Hoti, Göhlert, Behnke, Vacek (85. Heinl) – Ruda, Cami (60. Anushervoni) – Geiler (46. Bytomski), Fillo (78. Mittereder), Zeitler – Rodler (89. Pühler).
Schiedsrichter: Patrick Krettek (Neuburg). Zuschauende: 503. Tore: 1:0 Steffen Krautschneider (32.), 1:1 Felix Behnke (69.).