
Am Freitag sind die FIT/One Würzburg Baskets per Bus zum Auswärtsspiel nach Chemnitz gefahren. Dort wartete am nächsten Morgen schon die erste Herausforderung, denn der Würzburger Busfahrer durfte die Mannschaft nicht zum morgendlichen Wurftraining in die Halle der Messe Chemnitz fahren, weil er sonst bei der Heimfahrt seine Lenkzeit überschritten hätte. Kurzerhand ging es fürs Team also mit Taxen vom Hotel zum Training und zurück. "Das war kein Problem für uns", erklärte Lukas Wank.
Nach dem Spiel am Samstagabend verzögerte sich die Heimfahrt, weil die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) zwei Würzburger Spieler zur Dopingkontrolle bat. Eine Verzögerung, die zumindest ärgerlich ist, weil Trainer Sasa Filipovski sein Team schon am Sonntagvormittag wieder zum Training in der Halle versammelte. Die Vorbereitung auf das wichtige Champions-League-Spiel gegen Hapoel Holon steht auf dem Programm und muss am Sonntag passieren, weil die Würzburger am Montag bereits nach Szombathely reisen. Dort trägt der israelische Klub seine Heimspiele im internationalen Wettbewerb aus, da die Sicherheitslage in Israel Spiele dort seit Oktober 2023 nicht mehr zulässt.
Über Wien nach Ungarn
Weil die ungarische Stadt, deren Klub Falco Szombathely ebenfalls in der Champions League spielt, direkt an der österreichisch-ungarischen Grenze liegt, und näher an der österreichischen Hauptstadt Wien als an Budapest liegt, fliegen die Würzburger am Montag von Frankfurt nach Wien. Anschließend geht es wieder per Bus weiter.
Die Rückkehr nach Würzburg ist dann für Mittwoch geplant. Übrigens: Die Partie beginnt am Dienstag schon um 17.30 Uhr. Nach israelischer Zeit ist das die normale Anwurfzeit um 18.30 Uhr, zu der auch die Würzburger Heimspiele in der Champions League begannen.
Wer mit wem das Zimmer teilt
Bleibt die Frage, was die Würzburger Basketballer, die nicht nur drei von fünf Nächten zusammen im Hotel verbringen, sondern auch viel Zeit an Flughäfen oder Bussen sitzen, in dieser Zeit machen? Schon zu Zeiten von Trainer Denis Wucherer machte in Würzburg ein Kartenspiel die Runde, das sonst eher unbekannt ist. Solo erinnert an Uno, hat aber einige Sonderregeln, die Co-Kapitän Maximilian Ugrai wohl am besten beherrscht. "Max zieht sie da regelmäßig ab", sagte Wank am Rande der Partie in Chemnitz.
Bei der Verteilung der Zimmerpartner in den Hotels ließ Trainer Sasa Filipovski seiner Mannschaft übrigens freie Hand. "Sie sind kein junges Team, bei dem ich es darauf anlege, dass sie alle miteinander auskommen. Viele Spieler haben Familie, andere nicht. Das bedeutet, dass sie unterschiedliche Bedürfnisse haben. Mir ist es wichtig, dass sie sich wohlfühlen, wenn wir unterwegs sind", sagte Filipovski. "Ich bin mit Owen Klassen im Zimmer und sehr zufrieden, weil wir wirklich viel miteinander quatschen können. Wir haben uns lieb gewonnen", berichtete der Flügelspieler Wank.
Kapitän Zac Seljaas hat abends vor dem Schlafengehen noch die Möglichkeit, wichtige teaminterne Dinge mit seinem Co-Kapitän Ugrai zu besprechen, denn die beiden teilen sich ein Zimmer. Jhivvan Jackson und Mike Lewis II sind in einem Doppelzimmer und Fabian Bleck nimmt Youngster Hannes Steinbach unter die Fittiche.
Noch mehr zu tun als Spieler und Trainer hat in diesen Tagen nur Sportdirektor Kreso Loncar. Der Ex-Profi macht nicht nur die beiden Reisen mit der Mannschaft, sondern steht am Sonntag den ganzen Tag bei einem Jugendturnier seiner U12-Mannschaft in der Halle.