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Basketball: Bundesliga
Würzburg Baskets verlieren in Braunschweig: Deshalb kann Trainer Sasa Filipovski mit dieser Niederlage leben
Bei der 89:100-Niederlage können die Würzburg Baskets einige Spieler des Gegners nicht kontrollieren. Was Dirk Nowitzkis Mentor mit dieser Partie zu tun hatte.
Würzburgs Maximilian Ugrai (rechts) nutzte seine Größenvorteile unter dem Korb aus: Hier setzt er sich gegen Ferdinand Zylka (links) durch.
Foto: Julien Becker | Würzburgs Maximilian Ugrai (rechts) nutzte seine Größenvorteile unter dem Korb aus: Hier setzt er sich gegen Ferdinand Zylka (links) durch.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 10.02.2024 02:45 Uhr

Ein weiteres Mal war Otis Livingston II der überragende Mann beim Basketball-Bundesligisten Würzburg Baskets, obwohl der US-Amerikaner unter der Woche wegen einer Knöchelverletzung kaum trainiert hatte. Allerdings konnte der 27-Jährige sein Team beim Auswärtsspiel in Braunschweig trotz seiner 29 Punkte nicht zum Sieg schießen, denn die Gastgeber machten in der Volkswagenhalle kurz vor Schluss die 100 Punkte voll und setzten sich verdient mit 100:89 (47:40) durch.

"Wir haben es nicht geschafft, ihre Athletik zu kontrollieren oder auszugleichen. 100 Punkte sind deutlich zu viel", nannte Trainer Sasa Filipovski Gründe, die den 4183 Zuschauerinnen und Zuschauern ersichtlich waren. Wie Flummis hüpften Braunschweigs Spieler teilweise durch die Halle und die spektakulären Alley-Oop-Dunks heizten das Publikum zusätzlich an. In dieser Saison erlaubten die Baskets bisher im Schnitt nur 78,4 Punkte pro Partie.

Die Würzburger kassierten in jedem Viertel mehr als 20 Punkte und verloren so alle vier Spielabschnitte. Zum Überfluss ging durch die Elf-Punkte-Differenz im Rückspiel auch noch der direkte Vergleich an die Braunschweiger. Den mit einem Sieg möglichen Sprung auf Platz drei der Tabelle verpassten die Würzburger, und weil sich Vechta gegen Heidelberg durchgesetzt hatte, rutschten die Baskets sogar von Platz vier auf sechs ab.

Würzburg Baskets hecheln hinterher

In Braunschweig entwickelte sich zu Beginn eine ausgeglichene Begegnung. Weil die Löwen, die im bisherigen Saisonverlauf mit 8,4 erfolgreichen Dreipunktwürfen pro Partie die zweitschlechteste Mannschaft waren, dieses Mal aus allen Rohren feuerten und bereits im ersten Viertel vier Dreier verwandelten, lagen sie meist leicht in Führung. Am Ende hatten die Braunschweiger 13 ihrer 28 Dreier verwandelt und damit eine deutlich bessere Quote als im bisherigen Saisonverlauf.

Bei den Zwillingen Brandon und Nicholas Tischler, auf die auch die Baskets schon mal ein Auge geworfen hatten, machte sich an diesem Nachmittag die Zusammenarbeit mit Holger Geschwindner bemerkbar. Der ehemalige Mentor und persönliche Trainer von Dirk Nowitzki arbeitete im Sommer mehrfach mit den aus Bamberg stammenden Modellathleten. Gegen Würzburg verwandelten sie zusammen fünf ihrer sieben Dreipunktewürfe. "Es haben Spieler gut getroffen, die normalerweise nur einen Dreipunktewurf verwandeln", beschrieb Filipovski das. 

Maximilian Ugrai mit starker erster Halbzeit

Auf Würzburger Seite erwischte Maximilian Ugrai einen starken Start. Der Rückkehrer erzielte elf seiner 14 Punkte vor der Pause, was verwunderlich war, da sich Ugrai mit Jilson Bango, Sananda Fru und Amar Sylla häufig deutlich athletischeren Gegenspielern gegenüber sah.

Braunschweig ließ auch im zweiten Viertel nicht nach und verdiente sich bis zur Pause eine 47:40-Führung. Besonders die 47 Zähler, welche die Basketball Löwen in den ersten 20 Minuten erzielten, dürften Trainer Sasa Filipovski ein Dorn im Auge gewesen sein. Obwohl die Würzburger in der zweiten Halbzeit sogar 53 Punkte kassierten, war der Slowene nach dem Spiel erstaunlich ruhig. "Wir können nicht erwarten, dass wir jedes Spiel gewinnen. Wir sind nicht Alba Berlin oder Bayern München", sagte der 49-Jährige. Stattdessen zollte er dem Gegner Respekt für eine starke Leistung.

Dieses Mal gelingt den Würzburg Baskets kein Comeback

Nur 1:33 Minuten dauerte es, bis Filipovski nach Beginn der zweiten Halbzeit zum ersten Mal einen 8:0-Lauf der Braunschweiger mit einer Auszeit stoppen musste. Danach wurde es zwar etwas besser, aber nach zwei weiteren Dreiern führten die Braunschweiger mit 62:44 – das war ihr höchster Vorsprung in dieser Partie.

Im Anschluss rissen sich die Würzburger vor allem defensiv am Riemen. Ugrais Punkte zwölf und 13 nach schönem Anspiel von Javon Bess verkürzten den Rückstand noch im dritten Viertel auf zehn Zähler. Braunschweigs Coach Jesús Ramirez sah sich gezwungen, die Auszeit zu nehmen. Damit stoppte Ramirez nicht nur den Lauf, sondern verhinderte auch ein Comeback der Würzburger, wie es den Baskets in dieser Saison schon gegen Crailsheim und Tübingen gelungen war.

Reboundduell ging an Braunschweig

Letztlich ging das Rebound-Duell zu deutlich an die Löwen, die 36 und somit elf mehr als die Baskets holten. Den Baskets bleibt nun die Chance, sich am kommenden Freitag, 9. Februar, im Derby gegen die Bamberg Baskets für diese Niederlage zu rehabilitieren und einen weiteren Sieg im Kampf um die direkte Play-off-Qualifikation zu holen.

Die Statistik des Spiels

Basketball-Bundesliga, Männer
Basketball Löwen Braunschweig – Würzburg Baskets 100:89 (23:20, 24:20, 25:23, 28:26)
Braunschweig: Rorie 19 (9 Assists), Crockett Jr. 18, N. Tischler 17, B. Tischler 15, Bango 13, Fru 9, Peterka 6, Njie 3, Zylka, Sylla, Aydinoglu, Gerhardt (beide nicht eingesetzt).
Würzburg: Livingston II 29, Ugrai 14, Seljaas 12, Washington 11, Bess 9, Perry 8, Klassen 4, Hoffmann 2, Welp, Ndi (nicht eingesetzt).
Rebounds: 36 - 25.
Vorlagen: 23 - 11.
Ballverluste: 11 – 8.
Treffer aus dem Feld: 33/60 (55%) – 31/62 (50%).
Dreier: 13/28 (46%) – 11/26 (42%).
Freiwürfe: 21/25 (84%) – 16/20 (80%).
Zuschauende: 4183.
Quelle: BBL
 
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