
Das erklärte Saisonziel der Wölfe Würzburg (12. Platz/2:4 Punkte) in der 3. Handball-Liga Süd ist das Erreichen der ersten beiden Tabellenplätze, die zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga berechtigen. Dass die Mannschaft ihre ersten beiden Saisonspiele in fremdem Hallen verloren hat, ist nun, da am Samstag, 28. September, bei der zweiten Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen (Anwurf 20 Uhr, Stadthalle Östringen) die nächste Auswärtspartie ansteht, für Trainer Johannes Heufelder jedoch kein Grund zur Beunruhigung: "Bei uns herrscht keine Panik", versichert er. Punktverluste seien kompensierbar, da die Klasse ausgeglichen sei und potenzielle Konkurrenten auf Spitzenplätze wie Aue und Oppenweiler-Backnang auch schon Spiele verloren hätten.
Womit die Wölfe derzeit zu kämpfen haben, sind zahlreiche Verletzungen, die Spieler wie Steffen Kaufmann, Johnny Beck, Noah Moussa, Joel Mauch und Milan Kütt zum Zuschauen zwingen. Zudem hat sich Rückraumspieler Luis Franke bei der jüngsten Niederlage in Balingen eine Gesichtsverletzung zugezogen, für die eine Diagnose noch aussteht. Ferner leidet Kreisläufer Alexander Merk an den Nachwirkungen einer Covid-Infektion. "Wir konnten zu Beginn der Woche nur individuell trainieren. Das ist natürlich keine optimale Vorbereitung", so Heufelder.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Wölfe seit ihrem Abstieg aus der 2. Bundesliga sämtliche Auswärtsspiele bei zweiten Mannschaften von Erst- oder Zweitligisten verloren haben. "Da erkenne ich aber kein Muster. Alle dieser Spiele fanden unter unterschiedlichen Bedingungen statt, und die Niederlagen hatten unterschiedliche Ursachen", betont der Wölfe-Trainer.
Beim 30:33 beim HC Erlangen II im Oktober 2023 sei die damals neu zusammengestellte Mannschaft noch nicht eingespielt gewesen, beim 27:28 bei den Rhein-Neckar Löwen II im Februar 2024 habe sein Team einfach einen schlechten Tag gehabt, so Heufelder. Beim 37:39 am vergangenen Samstag beim HBW Balingen-Weilstetten II habe seine Mannschaft aufgrund der Ausfälle mit schwierigen Umständen klarkommen müssen, "obwohl wir die beste erste Hälfte der Saison gespielt haben". Nach der Pause allerdings habe dann vor allem die Abwehr keinen Zugriff mehr gehabt.
Doch Heufelder macht klar: "Die Jungs, die wir haben, haben Qualität. Wir müssen jetzt eben kreativ werden." Sprich: Es dürften Spieler auf Positionen auftauchen, auf denen sie in der Vergangenheit eher selten zu sehen gewesen waren, oder es könnte ein Abweichen von der zuletzt zumeist praktizierten 6:0-Abwehr geben. Das allerdings gegen einen Gastgeber, der gut besetzt sein dürfte. So rechnet der Wölfe-Trainer mit dem Auflaufen von Kreisläufer Valentin Willner, der zwar vom Erstliga-Kader der Rhein-Neckar Löwen zählt, aber als U-21-Spieler auch in der zweiten Mannschaft eingesetzt werden kann.