Eine Woche lang haben sich die Drittliga-Fußballer der Würzburger Kickers in Oberösterreich auf die in knapp drei Wochen mit dem Auswärtsspiel bei 1860 München beginnende Saison vorbereitet. Zeit für das Team, zusammenzuwachsen und für Cheftrainer Torsten Ziegner seine Vorstellungen vom Fußball einüben zu lassen. Wie weit sind die Kickers? Was macht Hoffnung? Was bereitet Sorgen? Eine Bestandsaufnahme am Ende des Trainingslagers in Ampflwang:
Der Trainer
Torsten Ziegner hat sich, das lässt sich ohne Zweifel feststellen, schnell zurechtgefunden bei den Kickers. Der neue Chefcoach arbeitete auf dem Platz des ASKÖ Ampflwang viel im taktischen Bereich mit den Spielern. Ziegner erklärte viel, korrigierte oft, gab lautstarke Kommandos – deutlich mehr als andere Kickers-Trainer in den vergangenen Jahren. Und er vertraut auf die Fachkenntnis seiner Kollegen im Trainerteam sowie Auswertungen der modernen Technik. Alle Lauf- und Fitnesswerte der Spieler werden ständig überwacht. Die Erkenntnis des Trainers: Die Spieler seien topfit.
Die Transfers
Der Kader ist deutlich entschlackt. Die Zeiten, in denen sich über 30 Akteure beim Training auf den Füßen standen, sind vorbei. Fünf der sieben Neuzugänge sind 21 Jahre oder jünger. Die beiden Älteren, Fanol Perdedaj (29) und Moritz Heinrich (24), sollen neben einigen verbliebenen Akteuren aus der Zweitliga-Mannschaft Führungsrollen übernehmen. Das FC-Bayern-Duo mit Alexander Lungwitz und Dennis Waidner scheint auf den Außenbahnen gute Einsatzchancen zu haben. Es sollen aber noch Spieler dazu kommen. Der Kader ist noch nicht komplett, auch nominell. Gesucht werden ein Akteur für die rechte Außenbahn und ein Stürmer. Da sind sich die Verantwortlichen bei den Kickers einig. Ryan Adigo und Umut Ünlü, dessen Vertrag bei den Kickers zum 30. Juni ausgelaufen ist, waren als Gastspieler im Trainingslager dabei. Eine echte Perspektive auf eine weitere Verpflichtung haben sie nicht.
Die Taktik
Wenn nicht alles täuscht, dann werden es die Kickers in der kommenden Saison erst einmal mit einer Dreierkette versuchen. Bei fast allen Spielformen wurde im Training diese Formation eingeübt. In der Mittelfeldzentrale scheinen zwei Plätze an Neuzugang Perdedaj und David Kopacz fest vergeben zu sein. Der Deutsch-Pole ist so etwas wie die Neuentdeckung dieser Vorbereitung. Auch wenn der 22-Jährige in der vergangenen Saison mit 32 Einsätzen der Akteur mit den meisten Spielen im Kader war, so richtig zufrieden konnte er mit seinem Auftreten nicht sein. Ziegner setzt voll auf Kopacz, und das scheint ihm gut zu tun. Nicht nur in den Testspielen, sondern auch in den Trainingseinheiten agierte er deutlich auffälliger und robuster als in der Vergangenheit.
Der Teamgeist
Ein Trainingslager ist immer auch eine Möglichkeit, als Mannschaft zusammenzuwachsen. Sieben Tage im Teamhotel im Hausruckwald mit Freizeitaktivitäten wie Tischtennis zwischen den Trainingseinheiten haben die Mannschaft zusammenwachsen lassen. Beim so genannten Hüttenabend in einem Lokal in einem kleinen Örtchen mitten im Wald waren die Spieler dann gezwungen, sich mit den Kollegen und nicht mit dem Mobiltelefon zu beschäftigen. Denn an diesem abgeschiedenen Platz gab es keinen Handyempfang. Die Stimmung sei, so heißt es aus Mannschaftskreisen, gut. Die Neuen fühlen sich gut aufgenommen. In der Kapitänsfrage gibt es indes noch keine offizielle Entscheidung. Während beim 5:2-Sieg gegen den österreichischen Zweitligisten FC Juniors OÖ Christian Strohdiek die Mannschaft aufs Feld führte, trug am Sonntag gegen Fortuna Düsseldorf Hendrik Bonmann die Binde.