Dass sie es nicht nur im Freiwasser kann, sondern es auch im Becken nach wie vor drauf hat, hat die Würzburger Schwimmerin Leonie Beck bei den Swim Open in Stockholm gezeigt. Dort qualifizierte sie sich am Sonntag und Montag über 400 und 800 Meter Freistil für die Schwimm-Weltmeisterschaft, die vom 12. bis 28. Juli im südkoreanischen Gwangju stattfindet. Ihr Ticket über die zehn Kilometer im Freiwasser hatte sie bereits Anfang April gelöst.
Zwei persönliche Bestzeiten
Der Wettbewerb in Stockholm sollte für die 21-Jährige eigentlich "nur" ein Test auf hohem Niveau sein. Dass sie so stark abschneiden würde, damit hatte allerdings auch ihr Trainer Stefan Lurz nicht gerechnet. Mit 4:07,06 Minuten über 400 Meter Freistil (Goldmedaille) und 8:25,99 Minuten über 800 Meter Freistil (Silbermedaille) schaffte die Würzburgerin nicht nur die WM-Norm, sondern schwamm gleichzeitig jeweils persönliche Bestzeit. Ob sie bei der Weltmeisterschaft außer im Freiwasser auch bei den eine Woche später stattfindenden Becken-Wettkämpfen antreten wird, will sich Lurz noch offen lassen: "Es ist nicht ausgeschlossen, dass ich sie da schwimmen lasse. Aber das lassen wir mal auf uns zukommen."
NebenLeonie Beck hatten sich im Norden Europas bereits zuvor die SV-Würzburg-05-Schwimmer Lea Boy und Ruwen Straub über 1500 Meter Freistil im Becken qualifiziert. Trainer Lurz weist zwar darauf hin, dass die WM-Qualifikation noch nicht ganz durch ist, da der Quali-Zeitraum noch bis 2. Mai geht und die Zeiten der Würzburger theoretisch noch von anderen Schwimmern unterboten werden könnten. Da aber keine großen Wettkämpfe mehr anstehen, dürfte praktisch "nichts mehr anbrennen".
Qualifikation über fünf Kilometer Freiwasser
Über 800 Meter Freistil gelang Boy und Straub die WM-Qualifikation allerdings nicht. Straub erreichte in 7:53,96 Minuten den sechsten Platz vor Sören Meißner (7:58,92 Minuten, Platz acht), Boy kam in 8:39,85 Minuten auf Rang fünf. Damit lag sie über ihrer Bestzeit von 8:36 Minuten und deutlich über der geforderten Norm von 8:30 Minuten. "Klar wäre ich gerne Bestzeit geschwommen, aber die Freude über die WM-Norm auf den 1500 Metern ist größer", sagte Lea Boy am Dienstag nach dem Rennwochenende. Und ihr Vereinskamerad Straub sieht es ähnlich: "Etwas enttäuscht bin ich schon, aber das ist nach der tollen Zeit über die 1500 Meter zu verkraften." Trainer Stefan Lurz ist gar hochzufrieden. "Das waren insgesamt vier überragende Tage für uns mit überragenden Ergebnissen", so Lurz.
Als nächstes steht für die Würzburger, die inzwischen zurück in der Domstadt sind und das Training wieder aufgenommen haben, die internationale französische Meisterschaft in Brive la Gaillarde auf dem Programm. Dort können sich Ende Mai sowohl Meißner und Straub als auch Boy und Beck über die fünf Kilometer Freiwasser noch für die WM qualifizieren.