Riesenfreude beim SV Würzburg 05: Nach zwei starken Rennen bei den Swim Open in Stockholm dürfen sich Lea Boy und Ruwen Straub große Hoffnungen machen, bei der Schwimm-Weltmeisterschaft im südkoreanischen Gwangju (12. bis 28. Juli) dabei zu sein. Lea Boy wurde über 1500 Meter Freistil Zweite hinter Sarah Köhler (SG Frankfurt, 16:06,68 Minuten) und unterbot in 16:15,02 Minuten die geforderte WM-Norm (16:23) klar. Absolute Maßarbeit lieferte über 1500 Meter Freistil dann ihr Vereinskamerad Ruwen Straub ab: Er knackte in 14:58,92 Minuten nicht nur erstmals die magische 15-Minuten-Grenze, sondern blieb mit seiner starken Zeit genau acht Hundertstel unter der WM-Norm von 14:59 Minuten.
Endgültige WM-Qualifikation steht noch aus
Hocherfreut über die starke Leistung seiner Schützlinge war Bundestrainer Stefan Lurz. "Es ist stark, dass beide die WM-Norm erfüllt haben", teilte er per Sprachnachricht mit. Und wies darauf hin, dass diese Zeiten noch nicht endgültig die WM-Qualifikation bedeuten. Schließlich stünden noch weitere Wettkämpfe an, bei denen andere die Zeiten von Lea Boy oder Ruwen Straub noch unterbieten könnten.
Boys nächstes Ziel: WM-Norm über 800 Meter Freistil
"Ich habe mich vom Start weg sehr gut gefühlt und habe es durchgezogen ", schilderte Lea Boy ihr Rennen am Telefon und war absolut happy über ihre hervorragende Zeit. "Es gab ja viele, die mir das nicht zugetraut hätten. Umso schöner ist es jetzt für mich." Die 19-Jährige ist optimistisch, dass die Zeit von Stockholm ihr das Ticket zur WM beschert. "Klar könnte noch jemand mein Ergebnis übertreffen. Aber davon gehe ich nicht aus." WM-Ticket Nummer eins indes ist für Sarah Köhler reserviert, die das Rennen in Stockholm dominierte. "Sie ist einige Jahre länger dabei, hat mehr Erfahrung", zollt Lea Boy ihrer Rivalin Respekt.
Die SV-05-Schwimmerin will am Montag auch noch die WM-Norm über 800 Kraul erfüllen. "Meine Bestzeit liegt bei 8:36 Minuten, gefordert sind 8:30 Minuten. Mal sehen, was geht." In dem Rennen ist übrigens auch SV-05-Teamkollegin Leonie Beck am Start, die sich im Freiwasser über zehn Kilometer bereits für die WM in Südkorea qualifiziert hat.
Straub stark auch dank Unterstützung vom Beckenrand
Ruwen Straub hat ebenfalls allen Grund zur Freude, nachdem er erstmals die 15-Minuten-Grenze geknackt hatte und Vierter in dem hochklassig besetzten Feld hinter Sieger Florian Wellbrock vom SC Magdeburg (14:42,91 Min.), Jan Micka aus Tschechien (14: 48,52) und Henrik Christiansen (14:49,92) wurde. "Ich habe richtig gut trainiert, seit September immer mehr aufgebaut", so Straub, der 2018 zuvor an der Schulter operiert worden war. Im Rennen hatte er zunächst versucht, am späteren Dritten Henrik Christiansen dranzubleiben. "Aber ich wusste, dass ich auch mit einem gewissen Rückstand auf ihn gut dabei bin." Ein Übriges hätte die Anfeuerung vom Beckenrand getan. "Es war einfach klasse, wie mich alle unterstützt haben."
Den Sonntag wollte Straub zum Relaxen nutzen, ehe es für ihn am Montag ebenfalls nochmal ernst wird: Auch er will versuchen, über 800 Meter Kraul die WM-Norm zu knacken. Dazu müsste der 25-Jährige 7:52,5 Minuten packen. "Wenn es wieder so gut läuft wie am Samstag, ist das durchaus möglich." Dass seine 1500-Meter-Zeit nicht für die WM reicht, befürchtet Straub indes nicht. Zwar sei noch bis 30. April Zeit, aber unter den magischen 15 Minuten zu bleiben, das würde sich derzeit bei den Konkurrenten nicht abzeichnen.