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Fußball: Testspiel
Wie stark sind die neuen Würzburger Kickers?
Beim ersten Härtetest gegen Kickers Offenbach gab es für den Drittliga-Absteiger eine 1:2-Niederlage aber auch einige positive Erkenntnisse.
'Die Binde steht ihm gut', sagt Trainer Marco Wildersinn (rechts) über Peter Kurzweg. Offiziell ist die Entscheidung, wer Kapitän bei den Würzburger Kickers wird aber noch nicht gefallen.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | "Die Binde steht ihm gut", sagt Trainer Marco Wildersinn (rechts) über Peter Kurzweg. Offiziell ist die Entscheidung, wer Kapitän bei den Würzburger Kickers wird aber noch nicht gefallen.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 11.02.2024 06:42 Uhr

Es ist ein kompletter Neuanfang bei den Würzburger Kickers. Beim 1:2 im Testspiel gegen Kickers Offenbach standen am Samstag noch drei Spieler in der Startelf, die schon in der vergangenen Drittliga-Saison an Bord waren: Torhüter Marc Richter, Daniel Hägele und Peter Kurzweg. Reichlich Arbeit also in der Vorbereitung auf die Saison in der Fußball-Regionalliga für den neuen Chefcoach Marco Wildersinn. Nach inzwischen zweieinhalb Wochen mit zahlreichen Übungseinheiten und zwei Testspielen gibt es vor dem Trainingslager in Amberg, in das der Drittliga-Absteiger an diesem Montag startet, aber schon erste Erkenntnisse:

Sind die Würzburger Kickers in der kommenden Saison ein Anwärter auf die Meisterschaft in der Regionalliga Bayern?

Rund um das Team nimmt man dieses Ziel nicht in den Mund. Die Talfahrt nach zwei Abstiegen in Serie beenden, das ist die Vorgabe. Man gibt sich bescheiden. Und seriös beantworten lässt sich diese Frage nach nunmehr zwei Testspielen, dem 7:1 beim FC Eintracht Bamberg und dem 1:2 gegen Kickers Offenbach, nicht. Aber die Aufbruchstimmung am Dallenberg war am Samstag trotz der Niederlage zu spüren, und sie ist durchaus begründet. Die Mannschaft zeigte spielerische Ansätze, die auf eine gute Saison hoffen lassen. So stark besetzte Kontrahent wie die, allerdings auch erst seit einer Woche im Training befindlichen, Offenbacher gibt es in der Regionalliga Bayern kaum. Dass das Wildersinn-Team der Partie in vielen Phasen deutlich ihren Stempel aufdrücken konnte, macht Hoffnung auf eine gelungene Spielzeit. Was möglich sein wird, dürfte auch von der Spielstärke der Konkurrenz abhängen und davon, wie schnell im neu zusammengewürfelten Kickers-Team die eingespielten Automatismen greifen.

Was funktioniert schon gut bei den Rothosen?

Nachdem die Würzburger am Samstag in der Startphase etwas beeindruckt von der Wucht der Offenbacher schienen, kämpften sie sich Stück für Stück in die Partie hinein. Die Neuzugänge Maximilian Zaiser (TSG Hoffenheim II), Dardan Karimani (SV Lippstadt) und Ivan Franjic (FSV Frankfurt) zeigten nun in der Mittelfeldzentrale über welch strategische Fähigkeiten sie verfügen. Gesetzt ist das Trio, das am Samstag in der Startelf stand, für Wildersinn deshalb nicht. Vor allem Dominik Meisel ist hier ein Kontrahent. Der 22-Jährige hat bei den Kickers inzwischen ja schon einige Kontrahenten kommen und gehen gesehen. Ein anderer alter Bekannter, Daniel Hägele, ist von Wildersinn offenbar vor allem für eine zentrale Rolle in der Abwehr-Viererkette vorgesehen. Benjika Caciel auf rechts und Fabrice Montcheu auf links als trickreiche, schnelle Außenbahnspieler dürften in Wildersinns Überlegungen auch schon eine feste Rolle spielen. Dafür dass das Team komplett runderneuert ist, ist das Gerüst schon sehr früh deutlich zu erkennen, auch wenn Wildersinn in der Aufstellung gegen Offenbach noch nicht als "Fingerzeig" für die kommende Saison verstanden haben wollte.

Schaltstation im Mittelfeld der Würzburger Kickers: Maximilian Zaiser (links gegen Offenbachs Törles Knöll )
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Schaltstation im Mittelfeld der Würzburger Kickers: Maximilian Zaiser (links gegen Offenbachs Törles Knöll )

Auf welchen Positionen sollen noch Spieler kommen?

Durch die Vertragsverlängerung mit Angreifer Saliou Sané in der vergangenen Woche ist der größte Druck aus der Spielersuche erst einmal heraus. Die Kickers könnten mit diesem Kader sicher in die Regionalliga starten. Auf jeden Fall soll aber noch einmal in der Abwehr nachgelegt werden. Ob sich darüber hinaus noch Problempositionen herausstellen, bleibt abzuwarten. Der Spanier Jose del Valle, der zuletzt mit den Kickers trainierte und als Testspieler auf der Außenbahn zum Einsatz kam, konnte sich am Samstag zumindest nicht nachdrücklich in Erinnerung bringen.

Ist Marc Richter die neue Nummer 1?

Derzeit ist der Torhüter konkurrenzlos. Die Vertreter Maximilian Perez Hintermeier und Linus Eiselein fehlten zuletzt angeschlagen bei den Trainingseinheiten mit dem neuen Torwart-Trainer Daniel Berhardt. Wildersinn sprach Richter nach der Partie gegen Offenbach von der Schuld bei den beiden Gegentreffern frei und attestierte ihm "ein gutes Spiel". Zumindest beim zweiten Tor der Hessen wirkte Richter freilich etwas zögerlich im Herauslaufen und wirkte bisweilen nicht vollends selbstbewusst. Auffällig war indes, dass er beim Herausspielen mit dem Fuß oft eine riskante Lösung wählte. Dies habe er aber auch von Richter gefordert, "auch wenn einer mal daneben geht", so Wildersinn, der hofft, dass sich der 22-Jährige in den Testspielen "die Sicherheit holt".

Wer ist die Entdeckung der ersten Wochen in der Vorbereitung?

Ganz klar: Franz Helmer. Nach vier Treffern gegen seinen Ex-Klub in Bamberg zeigte er gegen Offenbach gleich, dass er auch auf Regionalliga-Niveau Tore machen kann und erzielte den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Er tat die auf erstaunlich abgezockte und sehenswerte Art und Weise.

Angreifer Franz Helmer (vorne gegen Offenbachs Jayson Breitenbach) erzielte in zwei Vorbereitungsspielen für die Würzburger Kickers fünf Treffer.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Angreifer Franz Helmer (vorne gegen Offenbachs Jayson Breitenbach) erzielte in zwei Vorbereitungsspielen für die Würzburger Kickers fünf Treffer.

Wer wird der neue Kapitän?

Die Entscheidung ist, laut Weildersinn, noch nicht gefallen. Und doch deutet vieles auf Peter Kurzweg hin. "Wir besprechen das noch. Aber die Binde steht ihm ja eigentlich", sagte Wildersinn mit Blick auf den Linksverteidiger.

 
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