Der FV 04 Würzburg hat zum Saisonstart sein Heimspiel in der Fußball-Bayernliga gegen den Vorjahresvierten Eintracht Bamberg mit 1:0 (1:0) gewonnen.
500 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten den Saisonauftakt an der Mainaustraße. Es war die zweitgrößte Kulisse der Liga an diesem ersten Spieltag nach 1200 Zuschauenden beim Eröffnungsspiel am Freitagabend in Gebenbach.
FV-Trainer Harald Funsch bot mit Lukas Illig, der mit Moritz Lotzen im defensiven Mittelfeld agierte, wo sie als Doppelsechs ihrer Mannschaft Stabilität verliehen, sowie Fabio Gobbo auf der rechten offensiven Außenbahn zwei Neuzugänge auf. Auch standen die aus der eigenen U 19 beförderten Luis Wagner als rechter Verteidiger und Nils Hock im zentralen Mittelfeld in der Startelf.
Luis Wagner legt Mohamed Conte die Würzburger Führung auf
In der Innenverteidigung absolvierte David Drösler sein erstes Pflichtspiel, nachdem er sich Mitte Mai am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison in Gebenbach verletzt hatte.
Zwar kamen die Bamberger schneller ins Spiel und zeigten früh erste Aktionen nach vorne, doch sein erster Angriff führte den FV zum Erfolg: Nach einer sehenswerten Vorarbeit von Luis Wagner, der den Ball über den gegnerischen Abwehrspieler hob und an den Fünfer passte, traf Mohamed Conte mithilfe des Pfostens (17.).
Die Hausherren wirkten erleichtert und befreit, was auch Bambergs Trainer Jan Gernlein, in der vergangenen Saison noch mit dem FC 05 Schweinfurt in der Regionalliga unterwegs, feststellte: "Wir sind nicht mehr die Mannschaft, die in der letzten Saison bis kurz vor Schluss oben mitgespielt hat, und der FV ist nicht mehr die Mannschaft, die zuletzt gegen den Abstieg gespielt hat. Diesen Ballast tragen die Spieler nicht mehr mit sich herum."
Mitte der zweiten Halbzeit lässt die Kraft der Nullvierer nach
Mit der Führung im Rücken verteidigten die Blauen sicher und ließen nur wenige gegnerische Chancen zu. Tobias Linz' strammer Schuss aus der zweiten Reihe flog einige Zentimeter über das Tor (27.), und Felix Popps Kopfball nach einer Eintracht-Ecke war zu ungenau (32.).
Nur selten musste FV-Torhüter André Koob so zupacken wie bei Marco Schmitts Freistoß kurz nach dem Seitenwechsel, den der Würzburger Schlussmann sicher parierte. In der gleichen Minute musste sich Koobs Gegenpart Ben Olschewski strecken, um Nicolas Reinharts Schuss vom linken Sechzehnereck mit der Hand über den Querbalken zu wischen (50.).
"Bamberg ist fußballerisch und technisch eine ganz starke Mannschaft, wir haben aber aufopferungsvoll dagegengehalten und alles gegeben. Das hat uns viel Kraft gekostet, was wir Mitte der zweiten Halbzeit auch gemerkt haben", erklärte Funsch das Bamberger Ballbesitzplus. Er wechselte die Neuzugänge Triandafil Ceraj und Christian Ettinger sowie erstmals den nach einer Verletzung wieder fitten Simon Schäffer in der zweiten Halbzeit ein. Sein zuvor letztes Spiel hatte der 20-Jährige Mitte April gegen Abtswind bestritten.
FV verpasst in der Schlussphase die vorzeitige Entscheidung
Erst in einer munteren Schlussphase verpassten es die Zellerauer, die Partie durch ein zweites Tor zu entscheiden. Paul Obrusnik, einer der auffälligsten Akteure im blauen Trikot an diesem Nachmittag, traf mit einem Schuss aus 14 Metern nur den Pfosten (83.), nach seiner Flanke vor das Tor fehlte Christian Ettingers Kopfball nur die Wucht (85.). "Man kann es uns vorwerfen, dass wir hier nicht früher den Sack zugemacht haben", fand Funsch.
Als Bamberg den Ausgleich in den letzten Minuten noch zu erzwingen versuchte, wehrte Koob Luis Schneiders Schuss von der Strafraumgrenze per Fuß ab (90.). "Wenn wir am Ende etwas Glück haben, rutscht das 1:1 vielleicht rein. Aber das war uns nicht vergönnt. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, da dürfen wir nicht nur das Ergebnis bewerten. Wir waren sehr engagiert, doch im Spiel mit dem Ball hapert es noch", resümierte Jan Gernlein die Bamberger Niederlage.
"Hinten zu null gespielt, mehr Chancen erarbeitet und gewonnen: Diese drei Punkte wird nicht jeder gegen Bamberg holen", fasste Funsch den erfolgreichen Saisonstart der Blauen zusammen. Bereits am Mittwochabend findet ihr nächstes Spiel statt: dann beim Vorjahresdritten ATSV Erlangen.