"Die abgelaufene Saison ist wohl jedem noch in Erinnerung", blickte Vereinsvorsitzender Peter Büttner bei der offiziellen Mannschaftsvorstellung der Zellerauer am vergangenen Sonntag zurück. "Wir hoffen, dass wir den Schwung der vier erfolgreichen Relegationsspiele mit in die neue Saison nehmen können." Die erste Bewährungsprobe der Blauen findet an diesem Samstag, 16. Juli, zu Hause auf der Sepp-Endres-Sportanlage gegen den Vorjahresvierten Eintracht Bamberg statt.
Nicht nur das von einem anderen Ausrüster gestellte Trikot ist neu beim FV 04 Würzburg, auch neun Spieler, die dies tragen, wechselten während der nur kurzen Sommerpause an die Mainaustraße. Einige kickten schon einmal dort, entwickelten sich in anderen Klubs weiter und kehrten nun zurück. Ebenso stiegen sieben Nachwuchsspieler aus der eigenen Jugend, darunter mehrere, die sich in der vergangenen Saison bereits beweisen konnten, zur ersten Mannschaft auf.
Kader ist breiter aufgestellt als in der vergangenen Saison
Der nach den Engpässen der vergangenen Saison bewusst groß aufgestellte Bayernliga-Kader besteht nun aus 26 Feldspielern und drei Torhütern sowie Paul Obrusnik und Nico Engelking, die ab August aufgrund ihres Studiums in den USA nicht mehr zur Verfügung stehen. Weiter zur Mannschaft gehört auch der in der Relegation verletzte Jayson Tuda, der wegen eines Wadenbeinbruchs noch längere Zeit fehlen wird. "Wir haben um ihn gekämpft und freuen uns deshalb, dass er weiterhin bei uns ist", sagt FV-Trainer Harald Funsch.
Unterstützt wird Funsch in seiner zweiten Saison von seinen beiden Co-Trainern Marco Scheder und Giuseppe Livadoti. Florian Mader stieß als Torwarttrainer zum Funktionsteam hinzu, das weiterhin aus Athletiktrainer Steffen Hümmer, Datenanalyst Jürgen Walther, den Betreuern Florian Krapf und Ralf Escherich sowie Physiotherapeutin Eva Wenzlik besteht.
Zwei neue Herausforderer für Stammtorhüter André Koob
Im Tor fordern Julian Schmidt aus der eigenen Jugend und der von Aufsteiger Geesdorf zum FV zurückkehrte Pascal Krämer die aktuelle Nummer eins André Koob heraus. "Ich setze darauf, dass die drei gut zusammenpassen und wir uns hier weiterentwickeln können", so Funsch. Ansonsten gilt: "Bei uns gibt es keine festen Positionen. Jeder muss alles spielen."
Funsch lässt Einblicke zu, wie die Verantwortlichen den Kader für die neue Saison zusammengestellt haben: "Wir können beim FV keine Reichtümer verteilen, sondern alle Jungs sind hier, weil sie bei uns zusammen Spaß haben wollen. Dazu brauchen wir auch charakterlich passende Spieler." Beispielsweise hätten sie sich mit Moritz Renninger und Lukas Illig schon seit längerer Zeit im Austausch befunden, bevor ihre Wechsel zum FV nun möglich wurden.
FV will nicht mehr in der Bayernliga hinterherlaufen müssen
Nach der um zwei Wochen verlängerten Vorsaison, die in der Relegation gegen Karlburg und Röllbach mit dem Klassenerhalt ein glückliches Ende fand, fiel die Vorbereitung kürzer aus. "Stand jetzt bin ich nicht unzufrieden. Bis alles passt, werden wir aber noch einige Zeit brauchen. Es darf nur nicht so lange dauern, dass wir wieder hinterherlaufen müssen", erklärt Funsch.
Übergeordnetes Ziel sei, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen: "Ganz egal, was die anderen um uns herum machen: Hier gibt es viele Dinge, die gut sind, die wir nutzen müssen."
Frühzeitig wollen die Zellerauer deshalb punkten, obwohl das Auftaktprogramm mit Eintracht Bamberg, ATSV Erlangen, Don Bosco Bamberg und Bayern Hof intensiv ist. "Zu Hause müssen wir die Punkte holen und auswärts mitnehmen, was geht. Gerade am Anfang brauchen wir die Unterstützung von außen, an der sich unsere Mannschaft aufbauen kann. Unsere Zuschauer und Fans haben uns auch sehr dabei geholfen, die Relegation zu packen."
Doch Funschs Vorstellung geht bereits über die in Kürze startende Saison hinaus: "Mit dieser Truppe können wir in den nächsten Jahren etwas entwickeln. Wir haben diesmal eine ganz andere Basis als zuletzt. Wenn wir Geduld haben, wird das unweigerlich den richtigen Weg finden."