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Fußball: Kreisklasse
Wie der TSV Erlabrunn dem Wintereinbruch trotzt und am Wochenende Fußball spielt
Als Fußball zu spielen am Freitag vielerorts unmöglich scheint, ziehen die Erlabrunner trotz Schnee ihre Nachholpartie gegen Waldbrunn durch. Und es bleibt nicht ihr einziges Spiel.
Der TSV Erlabrunn hat am Freitagabend trotz vorheriger und anhaltender Schneefälle das Nachholspiel gegen den SV Waldbrunn in der Kreisklasse 4 auf seinem Kunstrasenplatz ausgetragen. Zuvor hatten die Erlabrunner zwei Stunden lang ihren Platz geräumt.
Foto: Thomas Schmitt | Der TSV Erlabrunn hat am Freitagabend trotz vorheriger und anhaltender Schneefälle das Nachholspiel gegen den SV Waldbrunn in der Kreisklasse 4 auf seinem Kunstrasenplatz ausgetragen.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 08.02.2024 19:39 Uhr

Es sollte die erste Kreisklassen-Partie der Erlabrunner Fußballer in diesem Jahr sein, nach einer mehr als vier Monate langen Winterpause. Und es war eine von sehr wenigen Partien, die sowohl am Freitag als auch am Samstag im Fußball-Kreis Würzburg stattfanden. Diese wollten sich die Gastgeber nicht nehmen lassen.

Auch nicht vom Winter, der an diesem Freitag mit Schnee nach Unterfranken zurückkehrte. "Wir haben zwei Stunden lang mit Spielern der ersten und zweiten Mannschaft unseren Kunstrasenplatz geräumt", berichtete Erlabrunns Fußball-Abteilungsleiter Johannes Heßdörfer. Anschließend habe ein kleiner Traktor den Platz mit einer Matte abgezogen, um ihn vom restlichen Schnee zu befreien.

Mangels Ausweichterminen zum Schneeschieber gegriffen

"Wir haben Fassbier ausgeschenkt und Steaks gegrillt", beschrieb er das Rahmenprogramm auf dem Sportgelände, das die Fußballer wie geplant durchzogen. Nur die Temperaturen waren um einiges tiefer, als sie es erwartet hatten.

"Wir hätten nicht mehr so viele Möglichkeiten gehabt, wohin wir das Spiel noch verlegen sollten", meinte Heßdörfer, nachdem die jetzige Saison bereits in gut eineinhalb Monaten beendet sein soll. Also nahmen die Erlabrunner lieber mal den Schieber in die Hand. Mit dem Gegner habe er "mehrmals telefoniert", um ihn zu informieren, dass das Nachholspiel, das eigentlich am 20. März über die Bühne gehen sollte, tatsächlich stattfinde.

"Die Jungs wollten auch unbedingt spielen", wusste Heßdörfer. Motiviert hatten die Erlabrunner wohl auch ihre nach einem schwierigen Saisonstart zuletzt besseren Ergebnisse vor der Winterpause, als sie in vier ihrer letzten fünf Spiele ungeschlagen geblieben waren.

Erlabrunn holt mit zwei späten Toren einen Punkt gegen Waldbrunn

Und daran knüpften die Gastgeber an. Das Freitagsspiel hätte der Tabellendritte SV Waldbrunn gewinnen müssen, findet der 40-Jährige. Nach den Toren von Philipp Günder (19.) und Robin Heist (46.) führten die Gäste bereits mit 2:0. "Wir haben dann die zweite Luft bekommen."

Stephan Wirthmann (78.) und Moritz Seubert (82.) glichen in der Schlussphase trotz Unterzahl (nach Gelb-Rot gegen TSV-Spielertrainer Angelo Messina, 62.) den Rückstand zugunsten der Heimelf aus. "Am Ende haben wir verdient einen Punkt geholt", fand Heßdörfer. "Mehr hatten wir uns nicht ausgerechnet."

Nach Spielende am Freitagabend war der Erlabrunner Kunstrasenplatz erneut unter einer leichten Schneedecke verborgen.
Foto: Thomas Schmitt | Nach Spielende am Freitagabend war der Erlabrunner Kunstrasenplatz erneut unter einer leichten Schneedecke verborgen.

Für Erlabrunns Spielertrainer Angelo Messina war die Partie "eine wilde Sache". Den vorherigen Schaufeleinsatz habe man den Spielern schon angemerkt, "wir sind gar nicht richtig ins Spiel gekommen". Nachdem es während der Partie weiter vom Himmel rieselte, verschwanden die Kunstrasenhalme wieder unter einer Schneedecke. "Irgendwann hat man den Sechzehner nicht mehr gesehen." Dessen Linien schoben die Spieler zwischendurch immer mal wieder frei.

Waldbrunns Trainer Thomas Finger lobt den Einsatz der Erlabrunner

Für Waldbrunns Trainer Thomas Finger war dieses Unentschieden zwar "ein herber Rückschlag" im Rennen um einen der ersten zwei Plätze, "den Platz lasse ich aber nicht als Ausrede gelten". Seine Elf sei schließlich "gut besetzt gewesen" und habe in Führung gelegen: "Gegen zehn Mann müssen wir das durchbringen."

Er hatte seine Spieler während der Woche auch darauf vorbereitet, dass dieses Spiel stattfinden werde, zumal sich Erlabrunn kooperativ gezeigt hatte, die Partie vor zwei Wochen wegen mehrerer Corona-Fälle bei Waldbrunn zu verschieben. Finger: "Von mir ein Lob an Erlabrunn, dass sie diesen Aufwand betrieben und ihren Platz geräumt haben."

Am Sonntag soll das nächste Ligaspiel gegen Oberndorf stattfinden

Nachdem es auch in der Nacht auf Samstag schneite, packten die Erlabrunner U-15- und U-17-Junioren, unterstützt von Eltern und Vorständen, tags darauf erneut an, um den Platz von schneeweiß in grasgrün zu verwandeln. Am Sonntag trugen die Erlabrunner dort ein weiteres Ligaspiel gegen die DJK Oberndorf (3:0), Letzter der Kreisklasse, aus. Und grillten.

Am Samstagmittag wurde der Kunstrasenplatz erneut mit Helferinnen und Helfern geräumt, nachdem es nachts wieder geschneit hatte.
Foto: Johannes Heßdörfer | Am Samstagmittag wurde der Kunstrasenplatz erneut mit Helferinnen und Helfern geräumt, nachdem es nachts wieder geschneit hatte.
Das Ergebnis der Räumaktion kann sich sehen lassen: Grasgrün statt schneeweiß zeigt sich der Kunstrasenplatz nach dem Einsatz.
Foto: Johannes Heßdörfer | Das Ergebnis der Räumaktion kann sich sehen lassen: Grasgrün statt schneeweiß zeigt sich der Kunstrasenplatz nach dem Einsatz.
 
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