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Fußball: Bayernliga
Wie der FV 04 Würzburg sein Potenzial besser nutzen möchte
Beim Fußball-Bayernligisten reden die Verantwortlichen darüber, wie sich der Verein in Zukunft aufstellen will. Was der FV 04 damit bezweckt und welche Änderungen es gibt.
Giuseppe Livadoti erweitert das Trainerteam der ersten Mannschaft beim FV 04 Würzburg. Livadoti trainiert die U-17-Junioren und ist im Nachwuchsbereich als Sportlicher Leiter für die Leistungsteams der U 12 bis U 17 zuständig.
Foto: Jörg Rieger | Giuseppe Livadoti erweitert das Trainerteam der ersten Mannschaft beim FV 04 Würzburg. Livadoti trainiert die U-17-Junioren und ist im Nachwuchsbereich als Sportlicher Leiter für die Leistungsteams der U 12 bis U 17 ...
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:55 Uhr

Der FV 04 Würzburg arbeite an der Zukunft, war jene Pressemitteilung überschrieben, die Sportvorstand Marco Scheder in dieser Woche versandt hatte. Die sportlich Verantwortlichen hätten sich während der Winterpause über die Vereinsorganisation, Zuständigkeiten sowie über die Ausbildung von Spielern von der Jugend bis zu den Aktiven beraten und Veränderungen beschlossen.

Die, das betont Würzburgs Trainer Harald Funsch im Gespräch mit dieser Redaktion, aber "unabhängig von allen Personen, die sie gerade auf den Weg bringen" Bestand haben, also nachhaltig sein, sollen.

Giuseppe Livadoti, seit mehr als zehn Jahren bei den Blauen im Jugendbereich tätig, erweitert das Trainerteam der ersten Mannschaft, das bisher aus Trainer Harald Funsch und Sportvorstand Marco Scheder sowie Torwarttrainer Marco Ruffert, Athletiktrainer Steffen Hümmer und Datenanalyst Jürgen Walther besteht.

Individual- und Gruppentrainer

Livadoti trainiert die U-17-Junioren und ist im Nachwuchsbereich als Sportlicher Leiter für die Leistungsteams der U 12 bis U 17 zuständig. Mit ihm werde "die eigentliche Position des Co-Trainers durch ein Team mit unterschiedlichen Aufgaben ersetzt", heißt es in der Mitteilung. Aufgabe des 31-Jährigen ist es, mit Spielern sowohl individuell als auch in kleinen Gruppen zu arbeiten. "Wir haben gemerkt, dass wir mit dem, was wir trainieren wollten, nicht rumgekommen sind", nennt Funsch einen Grund, das Trainerteam breiter aufzustellen.

Denn die Art und Weise, wie Fußball trainiert werde, habe sich in den letzten Jahren grundlegend geändert: "Früher war da einer, der hat von außen geschaut und reingerufen, wo's lang geht. Heute sind die Trainer mittendrin, oft nicht nur einer, sondern zwei oder drei", erklärt Funsch. Um Spieler noch individueller fördern zu können, sei es sinnvoll, die Übungsgruppe aufzuteilen.

Mehr Austausch untereinander

Beim FV 04 hätten sich zwei Drittel der Spieler als auditiver und ein Drittel als visueller Typ eingeschätzt. Der auditive Typ verarbeitet Informationen besser, die er hört, der visuelle nimmt Informationen mehr über Bilder, Grafiken und Texte auf. "Wenn wir so etwas wissen, können wir es für eine gezieltere Ansprache nutzen", erklärt Würzburgs Trainer.

"Bevor wir im Spiel wechseln, stecken zwei oder drei Leute die Köpfe zusammen. Andere können eine solche Entscheidung dann einfacher mittragen", nennt Funsch ein Beispiel, warum es denn hilfreich sei, dass Trainer über ihr eigenes Team hinaus zusammenarbeiten. "Warum soll ich, wenn ich eine gute Übung kenne, sie für mich behalten und nicht meinen Kollegen vorstellen", veranschaulicht er, wie der Austausch funktionieren könne.

Enge kann auch ein Vorteil sein

Besagter Austausch könne sogar von der räumlich beengten Situation an der Mainaustraße profitieren: "Andere Klubs verteilen sich auf mehrere Standorte über die halbe Stadt, bei uns trainieren und spielen 17 Mannschaften auf relativ kleinem Raum. Die Möglichkeit, auf unserem Gelände miteinander in Kontakt zu kommen, müssen wir für uns nutzen."

Um die Trainer im Nachwuchsbereich zu fördern, würden sich Sportvorstand Marco Scheder und Jugendvorstand Armin Holzhäuser künftig untereinander eng abstimmen, heißt es in der Mitteilung weiter. Dazu gab Scheder bekannt, dass Christian Breunig auch in der nächsten Saison für die U 19, die im Frühjahr an der Aufstiegsrunde zur Junioren-Bundesliga teilnimmt, zuständig sein werde.

Frühzeitig individuell fördern

"Wenn wir erst bei den 18- oder 19-Jährigen beginnen, haben wir drei bis vier Jahre verloren", erklärt Funsch, weshalb Nachwuchsfußballer frühzeitig gemäß ihrer Stärken und Eigenschaften gefördert werden sollen. "Wir wollen niemanden in eine Schablone pressen, und wer da nicht passt, fällt raus." Freilich räumt er ein, dass es "einige Grundsätze" geben müsse, "die aber Spielräume für alle Trainer und Spieler offen lassen", so Funsch.

Natürlich erfindet der FV 04 das Rad dadurch nicht neu. Offen darüber zu sprechen, was sie tun und warum, davon erhofft sich der Verein auch einen Effekt über die Mainaustraße hinaus: "Natürlich geht es auch darum, wie wir uns von anderen absetzen können, wo wir besser sein können und wie wir uns interessanter machen für all diejenigen, die die gleichen Vorstellungen und Ziele haben wie wir."

 
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