Sebastian Fehrer hat sich in der regionalen Fußballszene als Spieler und Trainer einen Namen gemacht. Nachdem der heute 34-Jährige beim Würzburger FV in der Jugend gespielt hatte, folgte er dem Ruf der Würzburger Kickers. Denn Fehrers Qualitäten als Mittelfeldspieler hatte auch sein damaliger Trainer und Förderer Michael Schaudt erkannt.
Schaudt setzte Fehrer, obwohl er damals noch bei den U-19-Junioren hätte spielen können, bereits in der Landesliga-Mannschaft ein. Nach seiner Rückkehr zum Würzburger FV lief Fehrer für die Blauen in der Bayernliga auf, weitere Landesliga-Stationen beim ASV Rimpar und TSV Lengfeld folgten.
Fünf Jahre in Margetshöchheim
Mit 27 Jahren stieg Sebastian Fehrer als Spielertrainer beim TSV Eisingen in der Kreisklasse ein. Nach zwei Spielzeiten wechselte er zur SG Margetshöchheim in die Kreisliga, musste aber wegen eines Knorpelschadens im Knie seine Schuhe mit erst 31 an den Nagel hängen.
Nach insgesamt fünf Jahren als Trainer in Margetshöchheim brach der dreifache Familienvater dort seine Zelte ab – das war lange vor dem Entschluss der dort Verantwortlichen, eine Spielgemeinschaft mit Leinach einzugehen.
"Ich teilte dem Verein bereits im August 2020 mit, dass ich meinen Vertrag nicht verlängern werde. Nach fünf Spielzeiten beurteilte ich diesen Zeitpunkt als den richtigen." Eine neue Beschäftigung habe der B-Lizenz-Inhaber da noch nicht in Aussicht gehabt und hätte sich auch mal eine Auszeit vorstellen können.
Anruf beendet Auszeit-Gedanken
Doch dann klingelte das Telefon – eine Eibelstädter Vorwahl stand auf dem Display. Vom ersten Gespräch an habe er sich mit den Verantwortlichen des FC auf einer Wellenlänge befunden.
Nur mit der Ausbeute von zwei Zählern nach den ersten drei Kreisliga-Partien ist der Trainer unzufrieden: "Ich bin kein Freund von Zielen wie Aufstieg oder Nichtabstieg. Natürlich wollen wir im oberen Teil der Tabelle landen."
Mit den früheren Lengfeldern Igor Mikic, Konstantin Sokolowski und Jonas Blank hätten einige Akteure höherklassige Erfahrung, "die wir zusammen mit der Qualität im Kader nutzen wollen".
Ausreden für den schwachen Start mag Fehrer keine suchen, erklären kann er diesen jedoch: In allen drei Spielen sei Eibelstadt zwar spielbestimmend, doch abschlussschwach gewesen. Die Gegner seien effektiver vor dem Tor gewesen. Das geänderte System des neuen Trainers hätten noch nicht alle Spieler komplett verinnerlicht, da wartet noch Arbeit. Und außerdem fehlten ihm drei verletzte Stammspieler und einige Urlauber.
Start ist ein Eibelstädter Phänomen
Erfahren im Umgang mit Krisen hat Fehrer auch als Unternehmer. Er hatte 2018 ein Sportartikelgeschäft übernommen und musste es durch die Corona-Krise mit Lockdown und Sport-Pause lenken: "Die Umstellung auf Online-Handel war für mich keine Option. Es war natürlich keine schöne Zeit, aber ich bin grundsätzlich Optimist und schaue nach vorne."
Mäßige Resultate zum Rundenbeginn sind laut Fehrer auch ein sich wiederholendes Eibelstädter Phänomen. Dass sich die Lage bald bessere, davon ist er überzeugt: "Mit Sonderhofen erwarte ich am Sonntag ein sehr kämpferisches und laufstarkes Team. Auf dem relativ kleinen Spielfeld müssen wir Mentalität zeigen, um den Bock umzustoßen. Aber ich glaube fest daran, dass wir bald in die Spur finden."
Seiner Entscheidung, den FC zu übernehmen, gewinnt Fehrer weiterhin viel Positives ab: "Jeder kennt das super Vereinsgelände. Auch das Umfeld mit vielen fleißigen Händen ist überragend."