Knapp eineinhalb Jahre ist es her, seitdem der Basketball-Profi Alex King am Ende der Saison 21/22 sein Baskets-Trikot an den Nagel hängte und seine Spielerkarriere als Rekordspieler der Basketballbundesliga beendete – lange durchschnaufen konnte der 38-Jährige seitdem aber nicht. Schließlich übernahm er direkt im Anschluss kurzfristig die nach dem Abgang von Oliver Elling vakant gewordene Position als Coach der sich personell überschneidenden Regionalliga- und Nachwuchs-Bundesliga-Teams (NBBL) bei den Würzburg Baskets. Und diese Transition von BBL-Veteran zu Trainer-Novize war durchaus mit Herausforderungen verbunden.
"In dem Alter, in dem meine Spieler sind, geht es vor allem um die Basics – darum, Grundlagen anzutrainieren und tagtäglich weiter zu verfeinern. Das ist natürlich eine andere Art Training als bei den Profis" führt King aus. Zum Glück konnte der Rookie-Coach bei der Umstellung auf die Unterstützung einer weiteren Würzburger Basketball-Legende zählen: "Co-Trainer Burkhard Steinbach verfügt über viel Erfahrung in der Jugendarbeit, das hilft sehr".
Alex King holt sich Tipps vom Meistercoach aus Ulm
Auch zum Trainerstab der Bundesligamannschaft mit Sasa Filipovski, unter dem er selbst ja auch noch spielte, hat er einen guten Draht: "Von Sasa Filipovski kann ich noch sehr viel lernen", so King, der sich zudem auch außerhalb der Baskets-Organisation wertvolle Tipps holt. So zum Beispiel von Anton Gavel, Kumpel aus Münchner Tagen, der ebenfalls als Akademie und NBBL-Coach in Ulm seine Trainerkarriere begann und in der vergangenen Saison in seiner Debütsaison als Headcoach der Ulmer BBL-Mannschaft Meister wurde.
Dabei schließe die Position als Akademie-Coach nicht nur sportliche Aspekte mit ein, sondern auch Organisation und Rekrutierung für das NBBL-Team. Vor allem letzteres hielt King diesen Sommer beschäftigt, um Nachfolger für den 2004er-Jahrgang (und unter anderem Elijah Ndi) zu finden. Nachdem diese Aufgabe letzten Sommer noch größtenteils vom alten Trainerteam ausgefüllt wurde, ein weiteres erstes Mal für Coach Alex King.
Kanadisches Talent überzeugt beim Probetraining
"Ich war diesen Sommer viel unterwegs, um zu scouten, habe viele Gespräche mit Spielern und Eltern geführt und natürlich auch überlegt, wie ich meine Verbindungen einsetzen kann". Dank einer solchen wurde King auf Noah Wendland aufmerksam: nachdem der 15-jährige Kanadier mit deutschem Pass beim Probetraining überzeugte und langen Gesprächen via Textnachrichten und Videotelefonaten, siedelte Wendland mitsamt Familie aus der kanadischen Heimat nach Würzburg über, um hier via NBBL und Regionalliga eine Profikarriere anzustreben. In den Augen Kings nicht nur für Wendland eine ideale Ausgangsposition: "In der Regio gegen gestandene Herrenmannschaften Erfahrung zu sammeln ist Gold wert für die Jungs". Am Samstag (30. September, 15 Uhr) starten die Würzburger in Weimar in die Regionalliga-Saison.