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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA
Wegen Corona: Kurzarbeit bei Rimparer Wölfen nun offiziell
Spieler, Trainer und Mitarbeiter der Geschäftsstelle demonstrieren Solidarität mit dem Klub. HBL-Chef Bohmann kündigt an, dass die Saison wohl länger ausgesetzt wird.
'Um diese Herausforderung zu meistern, müssen wir alle zusammenstehen“, sagt Roland Sauer, Geschäftsführer des Handball-Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe (Mitte, Vierter von rechts), über die Corona-Krise. 
Foto: DJK | "Um diese Herausforderung zu meistern, müssen wir alle zusammenstehen“, sagt Roland Sauer, Geschäftsführer des Handball-Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe (Mitte, Vierter von rechts), über die Corona-Krise. 
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 27.04.2023 09:42 Uhr

Geschäftsführer Roland Sauer hatte es angekündigt, der Mannschaftsrat hatte verhandelt, seit Anfang April nun ist es offiziell: Zweitligist DJK Rimpar Wölfe hat aufgrund der Corona-Pandemie und des ausgesetzten Spielbetriebs in der Handball-Bundesliga (HBL) Kurzarbeit angemeldet. Das gab der Klub  auf seiner Internetseite bekannt. "Auch für die Wölfe ist die wirtschaftliche Lage im Moment nicht planbar und damit ungewiss. Deshalb hat die Mannschaft ein Signal der Solidarität und des Entgegenkommens an den Klub gesendet", heißt es in einer Pressemitteilung.

Entlastung durch Wegfall laufender Kosten

Zehn Spieltage - davon vier Heimspiele - hätte der aktuelle Tabellensiebte um Trainer Ceven Klatt noch zu bestreiten gehabt. Etwa 25 Prozent des Rimparer Etats in Höhe von rund 900 000 Euro beruhen auf Ticketeinnahmen, "zusätzlich gibt es Ausfälle von Sponsoring-Leistungen, die sich auf individuelle Spieltage beziehen", schreibt Geschäftsstellenleiter Christian Graber in der Erklärung. "Kurz: Der Großteil der restlichen Einnahmen für diese Spielzeit entfällt aktuell. Werden die restlichen Spieltage in Form von Geisterspielen nachgeholt, stehen hohe Kosten niedrigen bis keinen Einnahmen gegenüber - eine wirtschaftliche Zerreißprobe." Umso wichtiger sei es aus finanzieller Sicht, dass alle Angestellten der GmbH die vorgeschlagene Kurzarbeit und den damit verbundenen Gehaltsverzicht angenommen haben. Damit entfalle ein großer Teil der laufenden Kosten, das sorge für Entlastung.

Sauer: "Müssen alle zusammenstehen"

"Die Pandemie fordert von allen Menschen ein großes Maß an Solidarität, so trifft auch die Wölfe die aktuelle Situation heftig. Um diese Herausforderung zu meistern, müssen wir alle zusammenstehen“, wird Chef Sauer in der Pressemitteilung zitiert. "Wir sind den Mitarbeitern in der Geschäftsstelle, den Spielern und dem Trainerteam sehr dankbar für dieses Signal, das sie gesendet haben." Mit dieser Maßnahme sei zumindest Zeit gewonnen worden, um zu reagieren und sich auf die möglichen Eventualitäten einzustellen. "Ohne diesen Schritt, wären die Wölfe aufgrund der fehlenden Einnahmen zeitnah in wirtschaftliche Bedrängnis gekommen", so Graber in der Erklärung.

HBL will Aussetzung des Ligabetriebs zeitnah verlängern

Indes wurde bekannt, dass die HBL die Aussetzung des Spielbetriebs offenbar zeitnah verlängern will. "Wir werden bereits am Donnerstag beim Treffen des HBL-Präsidiums und am Freitag bei der nächsten Videokonferenz mit den Klubchefs voraussichtlich eine Ausweitung der Unterbrechung der Liga beschließen", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann im Interview der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag). "Bisher hatten wir den 23. April als Ende der Unterbrechung gesetzt. Nun müssten wir spätestens am 16. Mai anfangen, um den letzten Spieltag regulär am 24. Juni beenden zu können."

Schon jetzt nannte Bohmann einen hohen wirtschaftlichen Schaden durch die Zwangspause. Er "lässt sich bis zum Ende der Saison mit rund 25 Millionen Euro für die erste und zweite Liga beziffern. Das ist für Handball ein dickes Brett". 

 
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