Nach dem deutlichen direkten Wiederabstieg aus der Zweiten Bundesliga, die in der zurückliegenden Spielzeit coronabedingt zwischendurch für mehr als fünf Monate unterbrochen war, packen die Kickers-Frauen mit einem eingespielten Team den Neustart an, denn ihr Kader hat sich während der Sommerpause kaum verändert.
Von den insgesamt vier Abgängen wird nur Torjägerin Medina Desic (43 Tore in den letzten drei Jahren) schwierig zu ersetzen sein. Die 27-Jährige stürmt, nachdem sie nach Vertragsende kein neues Angebot von den Verantwortlichen erhalten hatte, mittlerweile für den ambitionierten Zweitligisten RB Leipzig.
Für neuen Schwung im Team soll die erst 16 Jahre alte Franka Ziegler sorgen. Die Mittelfeldspielerin, die in den vergangenen drei Jahren in der U-17-Bundesliga auflief, kam im Sommer vom Ligakonkurrenten TSV Crailsheim.
Zwei herausragende Torfrauen
Reichlich Talent verbirgt sich auch im weiteren Kader, der wie bisher von Kapitänin Luisa Scheidel angeführt wird. In der Vorsaison fehlten den Kickers Härte und Kaltschnäuzigkeit, um in der zweiten Liga konkurrieren zu können. Nun wird sich die Mannschaft in ihrer neuen Rolle erst mal zurechtfinden müssen. Dabei kann sie aber auf große Qualität in allen Mannschaftsteilen bauen.
Zwischen den Pfosten stehen mit Lara Wagner und Johanna Popp gleich zwei für diese Liga herausragende Torfrauen zur Verfügung. Abwehrchefin Meike Bohn gehörte schon in der zweiten Liga zu den Führungsspielerinnen.
Die beiden Außenverteidigerin Jule Dickmeis und Jeanette Harttung spielten sich bei den Kickers in den Fokus der bayerischen U-19-Auswahl.
Im Mittelfeld werden Nicole Kreusser und Maria Ansmann, die schon seit ETSV-Zeiten zur Mannschaft gehören, neben Scheidel die Fäden ziehen. Darüber hinaus haben die Kickers, sofern alle Spielerinnen fit sind, ein Überangebot im Mittelfeld.
Kickers-Frauen wollen vorne mitspielen
Einzig ganz vorne klafft nach Medina Desics Abgang eine Lücke, die aber durch Laura Gerst zumindest perspektivisch geschlossen werden könnte. Die 18-jährige Gaukönigshoferin traf bereits in der ersten DFB-Pokal-Runde der Frauen beim 2:0 nach Verlängerung gegen den Verbandsligisten Nürtingen doppelt.
Als Saisonziel hätten sich die Würzburgerinnen gesetzt, "auf jeden Fall vorne mitzuspielen", sagt ihr Trainer Markus Lützler: "Die zweite Liga ist schon lange abgehakt, die Mädels haben in der Vorbereitung gut gearbeitet."
Mit einem Heimspiel hätten die klassenhöchsten Fußballerinnen der Region am Sonntag die neue Spielzeit in der zweigeteilten Regionalliga Süd gegen den FC Forstern starten sollen. Daraus wird jedoch nichts: Wegen zahlreicher Corona-Fälle habe der Verband die Partie auf den 31. Oktober verschoben, teilten die Kickers am Freitag mit.
Eine erste Standortbestimmung gibt's somit erst am Sonntag in einer Woche beim TSV Crailsheim. Im Sportpark Heuchelhof, wo die Kickers-Frauen ihre Heimspiele austragen, findet somit als nächstes das Pokalspiel am 26. September gegen die TSG Hoffenheim statt.