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Basketball: Bundesliga
Warum der Pokalauftritt ein Mutmacher für die Baskets ist
Nur 22 Tage nach dem letzten Kräftemessen bekommt es s.Oliver Würzburg erneut mit Alba Berlin zu tun. Die Vorzeichen sind diesmal aber andere – auf beiden Seiten.
Hielten im Pokal gegen Alba Berlin lange mit: Johannes Richter (Nummer acht) und sein Team s. Oliver Würzburg.
Foto: Heiko Becker | Hielten im Pokal gegen Alba Berlin lange mit: Johannes Richter (Nummer acht) und sein Team s. Oliver Würzburg.
Stefan Mantel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:29 Uhr

s. Oliver Würzburg –
Alba Berlin (Sonntag, 15 Uhr, s. Oliver Arena)

"Mal wieder daheim einen ,Großen‘ schlagen" hatte sich Geschäftsführer Steffen Liebler im Vorfeld der neuen Basketball-Bundesliga-Saison für seinen Klub s. Oliver Würzburg (5. Platz/4:2 Punkte) gewünscht. Die Gelegenheit, einem Top-Klub ein Bein zu stellen, haben die gut aus den Startlöchern gekommenen Baskets nun gleich in zwei Heimspielen in Folge: an diesem Sonntag um 15 Uhr gegen Vize-Meister Alba Berlin (2./6:0), exakt eine Woche später zu gleicher Zeit gegen Meister FC Bayern München (1./6:0).

Ob’s gleich im ersten Anlauf klappt? Die Chancen dazu scheinen zumindest vordergründig gut zu stehen. Nicht nur, dass die Hauptstädter erst am Freitagabend um 21 Uhr in der EuroLeague auswärts beim FC Barcelona ranmussten (lesen Sie dazu auch die "Starting5"). Seit Tagen herrscht in der katalanischen Metropole Ausnahmezustand. Massenproteste gegen die spanische Zentralregierungnach der Verurteilung mehrerer Unabhängigkeits-Befürworter bestimmen das Straßenbild, am Freitag riefen die Separatisten zu einem Generalstreik auf. Der Flughafen war unter der Woche zeitweise besetzt, hunderte Flüge ausgefallen. "Wir haben gebucht und gehen davon aus, dass alles normal läuft", sagte Alba-Manager Marco Baldi Berliner Medien. Er hofft auf eine planmäßige Rückkehr nach Deutschland am  heutigen Samstag mit der sofortigen Weiterfahrt nach Würzburg.

"Wenn nicht jetzt, wann dann?"

"Wenn nicht jetzt, wann dann?" könnte mal also fragen hinsichtlich der Erfolgsaussichten der Würzburger. Und wenn man Baskets-Cheftrainer Denis Wucherer dann genau das fragt, schmunzelt er kurz, um dann das hohe Lied auf den Hauptstadt-Klub anzustimmen: "Gegen Berlin sind die Chancen generell nicht die größten, denn anders als andere Mannschaften ist Alba immer bereit und wird  auch bei uns hochprofessionell auftreten. Sie haben einen tief besetzten Kader mit einer Menge Qualität und sind die Mannschaft mit dem höchsten Basketball-IQ in der Liga, die aktuell auch die stärkste in Deutschland ist."

Im Achtelfinale des Pokal-Wettbewerbs hielten die Baskets (im Bild Brekkott Chapman) im September die Partie gegen Berlin (im Bild Luke Sikma) bis in den Schlussabschnitt offen.
Foto: Heiko Becker | Im Achtelfinale des Pokal-Wettbewerbs hielten die Baskets (im Bild Brekkott Chapman) im September die Partie gegen Berlin (im Bild Luke Sikma) bis in den Schlussabschnitt offen.

Von der Spielstärke der "Albatrosse" durften sich die Wucherer-Schützlinge vor drei Wochen im zweiten Saison-Pflichtspiel schon selber ein Bild machen. Im Achtelfinale des Pokal-Wettbewerbs hielten die Baskets in der Berliner Max-Schmeling-Halle die Partie bis in den Schlussabschnitt offen, "und bis auf zwei, drei Minuten, in denen wir dann etwas Unsinn getrieben haben, haben wir dort insgesamt vieles richtig gemacht. Es war unser bisher bestes Saisonspiel", blickt Wucherer auf den Auftritt zurück. Die 81:92 (47:49)-Niederlage dürfte daher durchaus als Mutmacher für das sonntägliche Kräftemessen taugen – mit einer Einschränkung, wie der 46-Jährige anmerkt: "Da waren wir komplett und alle gesund. Das ist nach dem Abschied von Noah Allen und dem Ausfall von Brekkott Chapman nicht der Fall, daher sind auch bei uns die Vorzeichen nicht dieselben. Wir sind wieder auf der Suche nach uns, unser Rhythmus ist nicht der beste."

Chapman fällt mindestens bist Mitte März aus

Tatsächlich ist der langfristige Ausfall des 23-jährigen Chapman ein Schlag ins Kontor der Baskets, hatte Wucherer den US-Rookie doch zu einem seiner Schlüsselspieler auserkoren, und die ersten Ansätze des Flügelspielers waren durchaus vielversprechend. Jetzt aber fällt er mit einer Meniskusverletzung mindestens bis Mitte März aus, wahrscheinlich aber sogar bis Saisonende. Die Suche nach einem Nachfolger läuft. Dass dieser aber bereits gegen Berlin dabei ist, ist laut Wucherer unwahrscheinlich: "Der Markt gibt es her, dass wir fündig werden, und wir stecken bereits mitten in Verhandlungen. Aber dass es so schnell geht, wäre eine Überraschung."

Rudds beeindruckende Europa-Vita

Eine solche war vergangenen Sonntag beim souveränen Auswärtssieg im Franken-Derby in Bayreuth (88:79) die kurzfristige Präsentation von US-Flügelspieler Victor Rudd als Allen-Nachfolger. Der 28-Jährige mit einer durchaus beeindruckenden Europa-Vita mit Stationen unter anderem bei russischen Spitzenklub CSKA Moskau, mit dem er noch im Frühjahr 2018 im Euroleague-Final-Four stand, wird allerdings noch etwas Zeit brauchen, bis er körperlich wieder auf der Höhe des Geschehens ist. "Sein Fitness-Zustand ist eher unbefriedigend", sagt Wucherer über den 2,06-Meter-Mann, und ergänzt: "Wir haben mit seiner Agentur schon öfters zusammengearbeitet und bislang stets gute Erfahrung gemacht. Nach allen Gesprächen mussten wir auch dieses Mal davon ausgehen, dass Victor in generell guter Verfassung ist. So werden wir etwas Geduld brauchen. Aber unstrittig ist, dass er uns mit seiner individuellen Qualität weiterhelfen wird."

Karten für die Begegnung gegen Alba Berlin gibt es noch im Online-Shop der Baskets unter www.soliver-wuerzburg.de/tickets und an den Tageskassen, die am Sonntag ab 13.30 Uhr geöffnet haben werden.

 
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