Harald Funsch, Trainer des FV 04 Würzburg, war nach Spielschluss bedient. "Das war unsere schwächste Saisonleistung", wetterte er im Gespräch mit dieser Redaktion. Und trotzdem hätte es für seine Mannschaft gegen den SpVgg Bayern Hof fast zum dritten Saisonsieg im vierten Spiel gereicht. Ein Verzweiflungsschuss von Johannes Hamann in der fünften Minute der Nachspielzeit klatschte an beide Innenpfosten und dann zum 2:2-Ausgleich ins Würzburger Tor.
Dieser späte Gegentreffer wäre eigentlich Grund genug für Funsch, sich über die Partie zu ärgern. Doch dieser fand den Ausgleich des noch sieglosen Tabellen-17. der Bayernliga Nord nur verdient. "Ich bin absolut unzufrieden, das war kein guter Auftritt. Es hat an Aggression und Körpersprache gefehlt", befand der FV-Übungsleiter. Die Quittung habe seine Mannschaft schon nach drei Minuten bekommen. "So früh im Spiel sind wir auswärts im Defensiv-Bereich in Unterzahl", beschrieb Funsch die Szene als Fabian Krantz die Hofer früh mit 1:0 in Führung schoss.
Man könne natürlich auch positive Dinge am Spiel finden, erklärte Funsch. Beispielsweise, dass seine Mannschaft sich nach dem Rückstand zurückgekämpft habe und sogar in Führung gegangen sei. Und das ging so: Nicolas Reinhart spielte Marc Hänschke, den Funsch als rechten Flügelspieler aufbot, mit einem schönen Diagonalball frei. Und Hänschke brachte den Ball mit einer Energieleistung zum 1:1 im Tor unter (24.). Auch am 2:1-Führungstreffer für den FV war der neue rechte Flügelstürmer beteiligt, denn seine Hereingabe musste Triandafil Ceraj, der schon beim letzten Auswärtsspiel in Erlangen als Joker doppelt getroffen hatte, aus sieben Metern nur noch verwandeln (78.). So führten die Würzburger bis in die fünfte Minute der Nachsspielzeit, ehe Hamann den Gastgebern einen Punkt sicherte.
Weil am vierten Spieltag der Bayernliga gleichzeitig die erste Runde des Toto-Pokals 2023/24 ausgespielt wurde, gab es nach dem Unentschieden noch Elfmeterschießen. "Natürlich war das psychologisch keine einfache Situation, aber wir haben einen Ausnahmetorwart, der uns so ein Spiel dann halt gewinnt", sagte Funsch, nachdem Andre Koob drei der fünf Hofer Elfmeter entschärft hatte. Für den Würzburger FV verschoss zunächst Simon Schäffer, dann traf Moritz Renninger, Nico Wagner scheiterte, aber Moritz Lotzen und Triandafil Ceraj sicherten den 3:2-Erfolg im Elfmeterschießen.
In der Fußball-Bayernliga geht es für den FV bereits an diesem Dienstag, 2. August, an der heimischen Mainaustraße gegen den TSV Abtswind (18.30 Uhr) weiter.