
Der FV 04 Würzburg trifft an diesem Sonntag, 21. August, auf den aktuellen Bayernliga-Spitzenreiter DJK Ammerthal (15 Uhr), die einzige noch ungeschlagene Mannschaft in der Liga: eine schwierige Aufgabe für die Blauen, die ihre vorherigen drei Spiele verloren haben.
Am Freitag vor einer Woche gab's zu Hause ein 1:3 gegen Großbardorf. "Einige konnten ihre Leistung nicht abrufen, damit müssen wir aber mit unserer jungen Mannschaft leben", sagt FV-Trainer Harald Funsch mit zeitlichem Abstand zu der Niederlage. "Unser Auftritt hat mich nachdenklich gemacht", sagt er eine Woche danach. In den vergangenen Tagen habe er diesen für sich und mit seinem Team aufgearbeitet.
Die Leistungen einer jungen Truppe können und dürfen schwanken
Seine Erkenntnis: "Es gibt viele Gründe dafür", setzt er an, "aber das ist nicht mein Ausgangspunkt, denn die dürfen keine Ausreden sein." Wer jedoch ganz bewusst eine so junge Mannschaft wie der FV in dieser Saison zusammengestellt habe und Spielern aus dem eigenen Nachwuchs die Chance biete, Bayernliga zu spielen, der könne "nicht alle Leistungsschwankungen abfangen, damit müssen wir umgehen".
Das Auswärtsspiel in Ammerthal sei deshalb nun "die richtige Partie zur richtigen Zeit", denn hier könne sich die Elf beweisen: "Wir haben dort nichts zu verlieren. Der Gegner ist ganz anders besetzt als wir", sagt Funsch. Und konnte erst vor kurzem auf dem Transfermarkt nachlegen, indem er den in der vierten Liga erfahrenen und technisch beschlagenen Mergim Bajrami von Regionalliga-Aufsteiger Ansbach zurückholte. Zuletzt beim 2:1 in Neumarkt kam der 27-Jährige bereits zu einem Kurzeinsatz für seinen alten, neuen Verein.
In Ammerthal könnten seine Spieler zeigen, "wie weit der eine oder andere schon auf seinem Weg ist, an seine Leistungsgrenze gehen zu können", erwartet Funsch einen Trend nach oben. Denn diese zu erreichen, sei für den FV in jedem Spiel die Grundlage, um erfolgreich sein zu können. Gelingt das einem oder mehreren Blauen nicht, schlägt das Pendel, wie zuletzt dreimal, in die Gegenrichtung aus.
Leichter Vorteil für Ammerthal in den direkten Duellen mit dem FV
"Der Tabellenführer ist uns gerade der geeignetste Gegner", findet Funsch. "Denn dort können wir uns beweisen." Nach inzwischen acht gemeinsamen Bayernliga-Spielzeiten kennen sich beide Klubs gut, standen sich 15 Mal gegenüber, wobei der FV sechs und die DJK acht Duelle gewann. Ein Vergleich endete unentschieden. Meist lieferten sich beide Konkurrenten enge Begegnungen, das 0:3 im vergangenen Oktober stellte eine Ausnahme dar.
Dass zu den fünf sieglosen Spielen in Serie ein weiteres dazu kommt, wäre angesichts der Klasse des Gegners verschmerzbar, sofern die Leistung stimmt. Auch Funschs Fokus ist bereits auf die folgenden Spiele ausgerichtet: Zu Hause gegen Weiden, einem starken Aufsteiger, und Cham, den Konkurrenten um den Nichtabstiegsplatz in der vergangenen Saison, seien Spiele, in denen der FV wieder zu Punkten kommen müsse. Klappt's bereits in Ammerthal, umso besser.
Einer, der seit vergangener Woche dabei mithelfen will, dass Tore zu Siegen und zu Punkten führen, ist Julian Wild. Der 21-Jährige kehrte nach sieben Monaten vom württembergischen FSV Hollenbach zurück an die Mainaustraße und kam gegen Großbardorf bereits zu einem ersten Kurzeinsatz. Mit ihm wollen die Zellerauer ihre Offensive breiter aufstellen, um für mögliche Ausfälle in diesem Bereich gewappnet zu sein. "Wir haben einen Tag vor dem Spiel die Freigabe vom Verband bekommen und ihn dann kurzerhand mit in den Kader genommen", berichtet Funsch.
Einige fehlende und verletzte Spieler beim FV und ein Rückkehrer
Auch in Ammerthal stehen ihm wiederum einige Spieler nicht zur Verfügung: Essa Ganes ist beruflich verhindert, Lukas Illig, Nicolas Reinhart und Mohamed Conte fehlen ebenfalls, Paul Obrusnik und Nicolas Engelking sind zum Studieren in den USA, Christian Ettinger und Moritz Renninger verletzt. Für Lukas Imgrund kommt, obwohl er nach seiner Verletzung erste Einheiten absolvierte, die Partie noch zu früh.
Positiver Abschluss: Dennie Michel absolvierte gegen Großbardorf sein erstes Spiel in dieser Saison. „Er hat eine gute Trainingswoche gehabt“, stellt Funsch fest. "Wir hoffen, dass er bald wieder ganz der 'Alte' ist."