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Fußball:Regionalliga
"Völlig unnötige Farce": Die Fans der Würzburger Kickers feuern trotz Bedenken der Stadt weiter im Stehen an
Die Stadt möchte, dass sie sitzen. Die Fans der Würzburger Kickers bleiben aber auch beim 3:0-Heimsieg gegen Fürth II auf der Tribüne stehen. Und machen Stimmung.
'Wir sind wieder da, der Chef der Regionalliga'. Am Samstag machten die Fans der Würzburger Kickers auch beim Heimspiel gegen die Reserve der SpVgg Greuther Fürth stehende Stimmung.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | "Wir sind wieder da, der Chef der Regionalliga". Am Samstag machten die Fans der Würzburger Kickers auch beim Heimspiel gegen die Reserve der SpVgg Greuther Fürth stehende Stimmung.
Carolin Münzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:02 Uhr

Die Stimmung ließen sich die Fans der Würzburger Kickers an diesem milden Oktobernachmittag nicht verderben. Es waren gegen die Reserve der SpVgg Greuther Fürth noch keine zehn Minuten gespielt (Endstand: 3:0), da forderte die aktive Szene, die ihr neues Zuhause auf der – Obacht! – Sitzplatztribüne gefunden hat, von den Anwesenden: "Steht auf, wenn ihr Kickers seid." Ein gängiger Fangesang, der seine Ironie an diesem Samstag alleine dadurch entfaltete, dass es in Würzburg aktuell gewissermaßen ein "Sitzplatz-Gate" gibt.

Die Stadtverwaltung hatte dem Fußball-Regionalligisten unlängst mitgeteilt, dass sie es nicht gerne sieht, dass sich die aktive Fanszene seit Beginn dieser Saison nicht mehr auf den Stehplätzen hinter dem Tor, sondern auf den bestuhlten Rängen am Rand der Haupttribüne versammelt. Stehend. Zu groß sei die Gefahr von Stürzen und Unfällen, zudem könnten die heimischen nicht ausreichend von angereisten Anhängern getrennt werden.

Der jetzige Standort soll laut Fans nur eine Übergangslösung sein

Für unsinnig und eine "völlig unnötige Farce" halten die Fanorganisationen das. In einem am Samstag beim Spiel verteilten Flyer machten die "Maschikuli Utras", der "B-Block Würzburg" und "EL Bande Herbipolis" ihren Unmut deutlich. Der jetzige Standort, so steht es da, solle nur eine Übergangslösung sein. Am liebsten möchte die aktive Szene zurück in den B-Block, von dem aus sie die Rothosen bis zum ersten Aufstieg in die 3. Liga angefeuert hatten. Dann wurden auf den Rängen Sitzschalen montiert. Viele Plätze sind bis heute von Dauerkartenbesitzern belegt. Ein Grund von mehreren, warum die Rückkehr der Anhänger in den B-Block bisher scheiterte und diese sich ein neues Zuhause ein paar Meter weiter rechts auf der Tribüne suchten.

Dort machen die Frauen und Männer seit neun Heimspiel fantastische Stimmung. Eine Stimmung, wie man sie bei den Würzburger Kickers lange nicht erlebt hat und die maßgeblich Einfluss auf die bisher so erfolgreich laufende Saison der Rothosen hat. "Die Stimmung am Dalle ist so gut wie lange nicht mehr", heißt es auch in der Mitteilung. Und dass man sich bewusst sei, dass der Standort aufgrund der Sitzschalen nicht ideal sei, es bisher allerdings keine "sicherheitsbedingten Vorfälle" gegeben habe. Die Verantwortlichen kamen am Samstag trotzdem nicht darum herum, die Anhänger per Stadiondurchsage zu bitten, sich zu setzen. Quittiert wurde das mit lauten Buh-Rufen.

Dass sie sich der diversen Auflagen bewusst und kompromissbereit sind, ging aus dem Schreiben der Fanorganisationen auch hervor. Sie schlagen vor, die Blöcke 4a und 4b auf der Gegengeraden für Gäste-Anhänger zur Verfügung zu stellen. Diese Blöcke können über einen separaten Eingang betreten werden und würden, so die Meinung "aufgrund des geringen Gästekaufkommens in der Regionalliga" völlig ausreichen. Eine Einschätzung, die zutreffend sein dürfte. In vielen Partien, wie am Samstag gegen die Fürther Reserve, ist mit so gut wie keinen Gäste-Fans zu rechnen. Und wenn, dann scheint das von den Fans vorgeschlagene Konzept aufzugehen. Unterhaching und Burghausen etwa brachten zahlreiche Anhänger mit, die waren in besagtem Block 4b untergebracht. Zwischenfälle gab es keine.

"Was auch immer die Beweggründe für diese völlig unnötige Farce sind, wir können nur bekräftigen, dass wir an einer gemeinsamen Lösung interessiert sind und nach wie vor der Stadt gegenüber gesprächsbereit bleiben", heißt es in der Mitteilung der Fans. Nun ist an den zuständigen Behörden, sich zu äußern.

Die Erklärung im Wortlaut.
Foto: Carolin Münzel | Die Erklärung im Wortlaut.
 
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  • M. S.
    Zitat: "Eine Stimmung, wie man sie bei den Würzburger Kickers lange nicht erlebt hat und die maßgeblich Einfluss auf die bisher so erfolgreich laufende Saison der Rothosen hat."

    Die übliche Selbstüberschätzung von Leuten aus den typischen Fanblocks die selbst noch nie an einen Ball getreten haben! Das sind "Profis" - die werden für das Spielen bezahlt, wenn es anderswo mehr gibt dann wechseln die! Die spielen nicht besser nur weil Don Promillo grölt.
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  • U. A.
    Die Stadt Würzburg oder die bayerische Polizei sind sicher nicht zuständig die Interessen des BFV oder DFB durchzusetzen.

    Man muss sicher kein Freund der Heidingsfelder sein, um über diese Farce der Stadt und der hauptamtlichen "Sportbürgermeisterin" den Kopf zu schütteln.

    Oder geht es in Wirklichkeit nur darum, dem "Scheinheiligen" das Zeitungsmonopol stritig zu machen?
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  • M. E.
    @alfisti: Der Spielbetrieb eines jeden Vereins ab mind 4. Liga geht nur mit Auflagenerfüllung los. Der Verein muß sich an die Richtlinien des BFV oder DFB halten, ein Sicherheitskonzept erstellen und der Stadt WÜ vorlegen. Die Stadt als Sicherheitsbehörde erläßt einen Bescheid nach dem LSTVG, natürlich nach Rücksprache und Beratung mit der Polizei. Und diesen gilt es, einzuhalten. Solche Spiele sind nämlich nix anderes im Endeffekt als eine Demo/Versammlung, welche auch nur unter bestimmten Voraussetzungen stattfinden kann. Die Stadt legt fest, wieviel Ordner eingesetzt werden müssen, sowohl bei Demos als auch beim Kickers Spiel. Also, erst mal schlau machen, bevor Sie der Stadt oder der Polizei irgendwelche Kompetenzen absprechen möchten! Fragen Sie nach...
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  • E. S.
    @ Herr Englert. Sicherlich wird ein Sicherheitkonzept verlangt und es soll auch eingehalten werden. In diesem Fall ist es aber nur wegen der vermeintlichen Nähe zu den der Gästehaus anwendbar. Dieser Fall wurde aber umgangen in dem man die Gästefans (siehe Unterhaching und Burghausen) in einen anderen Block untergebracht hat. Das Stehen im Sitzplatzbereich ist in keinem Stadion untersagt ausser Würzburg oder haben Sie es schon bei irgendeiner Veranstaltung ob Sport oder Konzert erlebt,dass die Leute im Sitzplatzbereich nicht aufstehen dürfen. Sie werden von den auftretenden Künstlern teilweise auch zum Hüpfen aufgefordert. Das ist eine typische Reaktion der Stadt Würzburg veranlasst vielleicht auch nur Interesse einer bestimmten Personengruppe. Ich als ehemaliger Würzburger welcher
    jetzt in Freiburg lebt und dort regelmäßig beim SC Freiburg seine Sitzplatzkarte nutzt und dabei wie das ganze Stadion auch minutenlang im Stehen zu schaut, kann darüber den Kopf schütteln.
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  • W. H.
    Die Fans würden im Z-Block selbst die Schalen demontieren und Brecher aufstellen. LASST SIE MACHEN und stehen! Sie stören im Z-Block niemanden und sind derzeit auch ausreichend weit weg von den Gästefans. Und "normale Fans", die jetzt im B-Block sitzen, wird das auch freuen. Denn sie werden nicht mehr mit Schüttbier bedacht, wenn die Kickers ein Tor geschossen haben. Das wären in diesem Jahr nasse Fußballtage ....
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  • M. E.
    Ich kenne die aktuellen Sicherheitsrichtlinien der Regio BY und der DFB/DFL Ligen nicht. Ich gehe jedoch davon aus, daß sich diese nicht so sehr geändert haben. Und in diesen wurden sitzende Fans immer den stehenden Fans vorgezogen. Aus Sicherheitsgründen jedweder Art. Für die Durchführung des Spielbetriebs sind jetzt der bayer FV zuständig, ab der 3. Liga aufwärts gelten die DFB Richtlinien. Um diesen Betrieb ornungsgemäß durchführen zu können müssen alle Beteiligten, Verein als Ausrichter und Verantwortlicher, Stadt als Ordnungsbehörde, als deren Vollzugsorgan die Polizei und der Verband mit Sicherheitsaufsichten zusammenwirken. Die Stadt erläßt Bescheide, stimmt diese mit allen Beteiligten ab. Wenn also die Sitzplätze vorgeschrieben sein sollten, dann können die Fangruppierungen dies am runden Tisch mit den Zuständigen besprechen und dort eine Lösung finden. Vor einseitigem Abweichen würde ich den Fanbeauftragten eher abraten. Ladet doch mal den Vize Präsid des BFV, Pfau, ein.
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  • K. T.
    ... Ihren Artikel habe ich gelesen und bin im Kern dagegen...
    Auf welcher Seite stehen Sie?
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  • M. E.
    Weshalb sollte ich hier auf irgendeiner Seite stehen? Wenn die RiLi so sind muß man sch daran halten oder aber mit den Verantwortlichen, wie vorher von mir aufgezeigt, vernünftig in Kontakt treten und evtl. Kompromisse schließen. Mit Sturheit kommt man nicht weit..
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  • K. K.
    wer "drüm steht...

    wird von der untergehenden Sonne geblendet und sicht nix mehr.

    so einfach kann man es begründen... UND wenn es regnet wird man nass ...
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