
Klar ein 6:3 ist für die Zuschauer deutlich attraktiver als ein 1:0. Insofern kann man über die ungewohnten Abwehrschwächen, die die Würzburger Kickers beim Sieg gegen den FC Augsburg II zeigten auch einmal hinwegsehen. Wer an den Dallenberg kommt, der wird in dieser Saison gut unterhalten. Auch weil das Drumherum stimmt.
Es mag anmuten wie eine Nebensächlichkeit, dass die Kickers den harten Kern ihrer Anhänger zu Beginn dieser Saison umziehen ließen und der Stimmungsblock seit dieser Saison am Rand der Haupttribüne zu finden ist, gehört im Gesamtbild, das die Rothosen abgeben, aber auch dazu. Unterm Dach klingen die Gesänge eben einfach lauter, kommt mehr Stimmung auf. Der Eindruck ab Spiel Nummer eins in dieser Saison: bei den Kickers ist wieder etwas los.
Welch ein Kontrast zur trüben Vorsaison, als der harte Kern der Anhängerschaft erst kurz vor dem bereits feststehenden Abstieg ihren selbstgewählten Boykott aufgrund der Corona-Maßnahmen aufgaben und das auch in erster Linie, um gegen die Entwicklung bei den Kickers in den vorangegangen beiden Jahren zu protestieren. Umso erstaunlicher wie schnell auch die Fan-Szene sich nach dem Neustart im Sommer neu erfunden hat, wie die Anhänger dem Team auch nach den sieglosen ersten Partien den Rücken stärkten. Der Funken ist übergesprungen und zwar von den Rängen auf das Feld.