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Würzburg
Vierte Pleite im fünften Spiel: Die Wölfe Würzburg bleiben auf einem Abstiegsplatz
In Mittelhessen gelingt den Würzburger Zweitliga-Handballer die Aufholjagd nicht. Am kommenden Freitag steht das Kellerduell gegen Rostock an.
Die Verzweiflung steht Lukas Böhm (Mitte) ins Gesicht geschrieben. Doch gegen Hüttenberg war für ihn und seine Wölfe Würzburg einfach kein wirkliches Durchkommen an diesem Samstagabend.
Foto: Steffen Baer | Die Verzweiflung steht Lukas Böhm (Mitte) ins Gesicht geschrieben. Doch gegen Hüttenberg war für ihn und seine Wölfe Würzburg einfach kein wirkliches Durchkommen an diesem Samstagabend.
Jörg Rieger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 18:29 Uhr

Handball, 2. Bundesliga, Männer
TV 05/07 Hüttenberg – Wölfe Würzburg 33:24 (16:10)

Die Wölfe Würzburg haben in der einzigen Partie vom Samstagabend in der Zweiten Handball-Bundesliga die vierte Pleite im fünften Spiel kassiert und bleiben dadurch auf einem Abstiegsrang. Bei der 24:33 (10:16)-Niederlage, die dem TV Hüttenberg zum ersten Heimsieg in dieser Saison verhalf, mussten die Mainfranken erneut eine hohe Zahl an Gegentreffern hinnehmen.

"Wir kommen eigentlich gut rein und erspielen uns im Angriff alle Lösungen", befand Wölfe-Trainer Julian Thomann. "Doch wir schließen schlecht ab und schmeißen allein in der ersten Hälfte zwölf Bälle weg. Das war der Knackpunkt." Als Patrick Schmidt an seiner einstigen Wirkungsstätte kurz vor dem Seitenwechsel zum vierten Mal an die Siebenmeterlinie schritt, waren seine Wölfe noch halbwegs in Schlagweite. Mit 10:15 lagen die Mainfranken, die wieder auf Benedikt Brielmeier und Felix Karle verzichten mussten, zu diesem Zeitpunkt zurück.

Nach einem verworfenen Strafwurf von Linksaußen Dominik Schömig hatte Schmidt dreimal in Folge von der Linie genauso souverän wie humorlos verwandelt. Doch seinen vierten Versuch stoppte der an diesem Abend glänzend aufgelegte TVH-Schlussmann Dominik Plaue mit dem Fuß – so wie ein guter Fußballer das nach einem weiten Pass macht. Der Handball blieb ob des Harzes förmlich auf dem Boden kleben. Plaue, der auf eine Gesamtquote an gehaltenen Bällen von rund 50 Prozent kommen sollte, jubelte lauthals, Schmidt drehte ab.

Im Gegenzug traf Hüttenbergs Jannik Hofmann im Nachwurf, wenn auch im Kreis stehend, zum 16:10. Das war zumindest eine Vorentscheidung, auch wenn die Würzburger zum Saisonauftakt schon mal beinahe einen Zehn-Tore-Rückstand in Dresden noch aufholen konnten. Doch dafür leisteten sie sich in Mittelhessen viel zu viele Fehlwürfe. Die Rückraumabschlüsse der Wölfe, teils in Zeitnot, waren allzu oft eine leichte Beute für TVH-Abwehr oder Torhüter.

Im zweiten Durchgang rückte bei den Gästen Jonas Maier für Andreas Wieser zwischen die Pfosten, Thomann versuchte es gegen die offensive TVH-Abwehr mit dauerhaft sieben Feldspielern. Doch der aus Unterfranken mit dem Bus angereiste grün-weiße Fantross hatte weiterhin nicht viel zu bejubeln. Im Gegenteil: Bis zur 42. Minute erhöhte die Mannschaft aus dem Handkäste-Dorf, die im Sommer ihren überragenden Kopf Dominik Mappes nach Gummersbach hat ziehen lassen müssen, auf zehn Treffer Vorsprung.

"Wir sondieren den Markt, verfallen aber nicht in Aktionismus."
Julian Thomann, Trainer der Wölfe Würzburg

Auch von Außen und am Kreis lief bei den Wölfen nicht viel zusammen. Beim Stand von 14:25 zog Thomann seine Auszeit, stellte vorne wieder auf Sechs gegen Sechs um – und richtete die eigene Abwehr auf eine offenere 5:1-Deckung aus, mit Kreisläufer Valentin Neagu an der Spitze. Auch Kapitän Schmidt haute in der Unterbrechung noch einmal mit den Worten auf die Pauke: "Kommt, auf geht‘s Jungs, wir fangen jetzt mal an, Handball zu spielen."

Doch zu einer Aufholjagd kam es diesmal nicht, "auch wenn wir die Umstellungen ganz gut meistern", so Thomann. An einer adäquaten Nachverpflichtung wie in der letzten Saison Simon Baumgarten und Jonas Link scheint auch in diesem Jahr kein Weg vorbeizuführen. Darauf angesprochen erklärte Thomann: "Wir sondieren den Markt, verfallen aber nicht in Aktionismus. In jedem Fall bräuchten wir jemanden, der uns auf Anhieb weiterhilft."

Die Wölfe haben vor der Länderspielpause nur noch eine Chance zu punkten

Vor der Länderspielpause Mitte Oktober und dem konkurrenzlosen Duell gegen das ukrainische Topteam HK Motor Zaporizhzhia am 23. Oktober haben die Wölfe nur noch eine Chance, um zu punkten: Am kommenden Freitag zu Hause gegen den noch punktlosen HC Empor Rostock. Anwurf in der tectake Arena ist um 19.30 Uhr.

Hüttenberg: Plaue (1.-60., 14/2), Ruspeler (ein Siebenmeter, -) – Schwarz 4, Kirschner 4, Opitz, Theiss 1, Fujita 1, Weber 2, Zörb 1, Reichl 1, Hofmann 7/2, Klein 2, Kompenhans 3, Schreiber 1, Ribeiro 5, Kuntscher 1.

Würzburg: Maier (31.-50., 2), Wieser (1.-30., 51.-60., 7) – Schömig 2/1, Böhm 4, Neagu 2, Schmidt 5/3, Kaufmann 1, Dürr, Hack 2, Geis, Rose 6, Seidler 2, Merk.

Spielfilm: 4:1 (6.), 7:5 (17.), 10:6 (21.), 14:9 (25.), 16:10 (Halbzeit), 20:12 (35.), 24:14 (43.), 29:18 (50.), 31:23 (58.), 33:24 (Endstand). Siebenmeter: 2/2 : 4/3. Zeitstrafen: 1:2. Schiedsrichter: Leonard Bona/Malte Frank (Remscheid/Radevormwald). Zuschauende: 859.

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  • stefan.mantel@gmx.net
    Ich dachte, man will in Rimpar, äh Würzburg, wieder zu den Top25 in Deutschland zählen?
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  • wmk
    Abschließend kann ich ein Tipp an die Vereinsführung:
    Bleibt besonnen und wechselt nicht wieder in einer Art von Panik den Trainer !! Diesen Fehler habt Ihr vor Jahren schon bei Herrn Obinger gemacht. Das war reiner Aktionismus und nichts wurde besser.
    Der Trainer kann nichts für diese Situation. Wenn der Kader nicht mehr hergibt, ist es halt wie es derzeit ist. Man muss Realitäten auch mal akzeptieren.
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  • Einwohner
    Man hat den Eindruck, seit die Wölfe nun angeblich Würzburger sind, verlieren sie nur noch und es kommen immer weniger Zuschauer zu den Spielen.
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  • wmk
    Das mit den Zuschauerzahlen wird noch weniger, je mehr Spiele die Mannschaft verliert! Bis auf die Rimparer Fans haben die restlichen Zuschauer doch nur Interesse an Siegen.
    Ich befürchte das wird zu einer Abwärtsspirale, wenn es so weitergeht ...
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  • wmk
    Schade, tapfere Wölfe !!
    Es tut einem in der Seele weh, wenn man sieht, dass man auch in der 2.HBL auf Dauer nur mithalten kann, wenn man das nötige "Kleingeld" zur Verfügung hat, um einen schlagkräftigen Kader zusammen zu stellen.
    Trotz immensem Einsatz von Herrn Sauer verlassen die Wölfe leider jedes Jahr wichtige Leistungsträger (zuletzt Mallwitz und Dayan), um wo anders - im Fußball würde man sagen eine "neue Sprache" zu lernen - oder schlichtweg mehr Geld zu verdienen!
    Das ist in einer Nischensportart wie Handball aus Sicht der Spieler durchaus verständlich, denn sie werden im Gegensatz zu Ihren Fußball-Kollegen nicht vom "Ersparten" leben können. Aus Sicht von kleinen Vereinen wie der DJK Rimpar ist es allerdings schlimm, denn man wird sich auf Dauer aus diesen Gründen nicht im Profi-Handball halten können.
    Respekt für die jetzt schon beachtlichen Jahre in Deutschlands zweithöchster Liga! Ich fürchte allerdings, dass die Erfolgs-Story diese Saison zu Ende geht. Leider!
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  • woody
    @wmk
    absolut richtig was sie schreiben. Es sieht leider nicht gut aus für die Wölfe in dieser Saison.

    Jahr für Jahr das Optimum aus dem geringen Etat geholt. Aber das kann nicht immer funktionieren. Entweder man findet noch finanzielle Mittel das Team zu verstärken oder es geht in die 3. Liga.
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