Auch im zweiten Testspiel gegen einen Erstligisten zogen die Würzburger Kickers den Kürzeren. Drei Tage nach dem 0:2 bei Union Berlin verlor die Mannschaft von Trainer Michael Schiele beim FSV Mainz 0:6. Mit Douglas Franco Teixeira, Keanu Staude, Arne Feick und U19-Spieler Safak Özfidaner feierten vier Spieler ihr Debüt für die Rothosen. Trotz der klaren Niederlage konstatierte Schiele: "Es hat vielleicht nicht so ausgesehen, aber wir waren heute schon ein Stück weiter als noch gegen Union Berlin."
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Das Testspiel im Bruchwegstadion über vier Mal 30 Minuten verfolgten auf der Gegengerade und unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsvorschriften 250 Zuschauer. Auf der anderen Seite des Rasens, neben Kickers-Boss Daniel Sauer, saß ein bekanntes Gesicht auf der Tribüne: Ex-Kickers-Kapitän Sebastian Schuppan. Der 34-Jährige, der die Rothosen mit seinem verwandelten Strafstoß im letzten Saisonspiel gegen den Halleschen FC in die Zweite Bundesliga geschossen hatte, studiert aktuell Sportmanagement und wird wohl in noch unbekannter Funktion beim FWK einsteigen.
Szalai und Quaison eiskalt
Die ersten 60 Minuten - Schiele tauschte den Großteil seines Teams zur "Halbzeit" aus - gingen klar an die Hausherren. Zwar starteten die Rothosen in ihren textmarkergelben Trikots spritzig in die Partie, blieben trotz guter Ansätze im Angriff aber ohne Erfolg. Anders die Elf von Trainer Achim Beierlorzer: Adam Szalai besorgte in der 20. Minute die Führung, zwei Minuten später legte der bärenstarke Robin Quaison den zweiten Treffer nach. "Nach dem 1:0 haben wir uns gefangen", sagte der FSV-Coach. "Und wir haben unser oberestes Ziel gegen Würzburg erreicht: Kein Gegentor kassieren."
Nach einer kurzen Trinkpause spekulierte Würzburgs Frank Ronstadt vergeblich auf eine Abseitsposition Quaisons, die Pfeife des Schiedsrichters blieb aber zurecht stumm - Quaison bediente Jonathan Burkardt, der nur noch einschieben musste (31.). Den letzten Treffer vor der größeren Pause erzielte Szalai per Abstauber, nachdem Leroy Kwadwo, von Schiele für dieses Spiel in die Innenverteidigung berufen, eine Hereingabe an den Innenpfosten gelenkt hatte (47.)
Ihre beste Möglichkeit - zuvor fehlten Luca Pfeiffer und David Kopacz die Genauigkeit im Abschluss - hatten die Rothosen danach: Saliou Sané, sehenswert bedient durch eine Koproduktion von Patrick Sontheimer und Dominik Meisel, verzog jedoch. "Wir hatten in den ersten 60 Minuten enorm viele Ballgewinne und haben einen Erstligisten zu vielen Fehlern gezwungen", sagte Schiele. "Aber was dann die Abschlüsse angeht... das war schon richtig mau."
Extrem junge Kickers-Elf in der zweiten Phase
Der FWK startete die zweiten 60 Minuten mit Eric Verstappen statt Fabian Giefer (Vincent Müller hatte von Schiele eine Pause erhalten und stand nicht im Kader) zwischen den Pfosten - zwar musste auch der Niederländer hinter sich greifen, doch machte er im Vergleich zu Giefer den stabileren Eindruck.
Über die ersten 30 Minuten nach dem Wechsel zeigte sich die auf nun acht Positionen Schiele-Elf - Douglas bezog Stellung in der Innenverteidigung, Jugendspieler Safak Özfidaner im zentralen Mittelfeld - stabil und ließ keine weiteren Gegentore zu (Schiele: "Da hatten wir aber auch das nötige Glück"). Keine Gefahr gab es jedoch auch im eigenen Angriff. "Da haben wir gar nichts mehr hinbekommen", so Schiele.
Im Nachschuss nach Verstappen-Abwehr schoss Marlon Mustapha dann aber doch den fünften Treffer, wenig später mussten die nun sowieso mit drei Jugendspielern (Ünlü, Schories, Özfidaner) agierenden Kickers den Rest der Partie mit einem Mann weniger bestreiten: Schories musste angeschlagen vom Platz. In Überzahl erhöhte Leandro Barreiro für den FSV noch auf 6:0 (111.).
Das Ergebnis in diesem Spiel ist sowieso uninteressant.
Es zählt das Ergebnis zum Saisonstart am 18.9. gegen Erzgebirge Aue.