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Fußball: Bayernliga
Unberechenbarer Gegner: FV 04 Würzburg muss Kornburg vergessen und zu Hause mutig auftreten
Zum ersten Bayernliga-Heimspiel nach der Winterpause gastiert die Reserve des Drittligsten Ingolstadt an der Mainaustraße. So sieht es für die Blauen vor der Partie aus.
Paul Obrusnik (rechts) vom FV 04 Würzburg gewinnt im Heimspiel gegen Cham das Laufduell gegen Felix Voigt. In der Bayernliga laufen die Nullvierer als Tabellen-17. derzeit hinterher.
Foto: Julien Becker | Paul Obrusnik (rechts) vom FV 04 Würzburg gewinnt im Heimspiel gegen Cham das Laufduell gegen Felix Voigt. In der Bayernliga laufen die Nullvierer als Tabellen-17. derzeit hinterher.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 05.03.2024 02:49 Uhr

Es ist das erste Heimspiel nach der Winterpause für den FV 04 Würzburg in der Fußball-Bayernliga Nord: Die Blauen empfangen an diesem Samstag, 2. März, den FC Ingolstadt 04 II auf der Sepp-Endres-Sportanlage an der Mainaustraße (15 Uhr).

Wer am vergangenen Samstagnachmittag auf die Zwischenstände der Liga schaute, dem schwante Böses: Feucht in Abtswind vorne (Endstand 2:0), Donaustauf gegen Eltersdorf (1:2), Regensburg in Coburg (3:3) und Neumarkt gegen Ammerthal (2:1) – alle Konkurrenten in Führung. Tat das 0:3 beim TSV Kornburg am Vorabend schon weh, so schmerzte es nun richtig. Die Nullvierer waren, trotz guter Vorbereitung und durch Rückkehrer verstärkt, der Verlierer des Spieltags.

"Das letzte Wochenende ist ernüchternd verlaufen", sagte FV-Trainer Philipp Eckart, nachdem er beim Sonntagsspaziergang in den Weinbergen von oben auf den Nullvier-Platz geblickt hatte. Die Partie am Freitagabend in Kornburg sei "maximal unglücklich" gelaufen.

Verschiedene Gesichter der Mannschaft erlebt

"In der ersten Halbzeit haben wir mit angezogener Handbremse gespielt. So habe ich die Jungs noch gar nicht erlebt", berichtete Eckart, der so nun zwei unterschiedliche Vorstellungen seiner Mannschaft gesehen habe: beim 4:1 gegen Cham mutig, beim 0:3 in Kornburg mutlos, "was auch nachvollziehbar ist, wenn Erfolgserlebnisse fehlen".

Obwohl Kornburg und Würzburg lange Zeit ebenbürtig waren, die Zellerauer sogar die größte Torchance hatten, geriet der FV, der mit einer Fünferabwehrreihe und einem Dreiermittelfeld agierte, nur acht Sekunden nach der Halbzeit und nach einem Fehlpass in Rückstand. Einen ungefährlichen Querpass zwischen zwei Verteidigern schätzte der Empfänger falsch ein und verlor den Ball dabei am eigenen Strafraum an den Gegenspieler.

Es gibt angenehmere Aufgaben, als gegen einen derart reaktiv auftretenden Gegner wie Kornburg einem Rückstand nachlaufen zu müssen. Wie gut der eine Führung verteidigen kann, verdeutlicht, dass alle seine sechs Siege dieser Saison "zu null" waren. Was auch erklärt, weshalb der TSV als 16. ein positives Torverhältnis von 33:28 hat. Hinten bei Führung dicht halten und vorne bei Gelegenheit noch mal zuschlagen, funktionierte auch gegen den FV.

Fehlpässe und Ballverluste leiten Gegentore ein

Wobei die Blauen mithalfen: Das zweite Gegentor fiel nach einem Ballverlust in der eigenen Hälfte, als zwei FVler eher zuschauten, anstatt nachzusetzen, und vor dem dritten war ein Ballverlust kurz vor der Mittellinie der Ausgangspunkt. "Das 0:3 klingt viel deutlicher, als es gewesen ist", fand Eckart, doch sei das dritte Gegentor nicht entscheidend gewesen.

Trainer Philipp Eckart (rechts) und Co-Trainer Giuseppe Livadoti im Heimspiel gegen Cham: Gegen den FC Ingolstadt 04 II bestreiten die Blauen das erste Heimspiel nach der Winterpause.
Foto: Julien Becker | Trainer Philipp Eckart (rechts) und Co-Trainer Giuseppe Livadoti im Heimspiel gegen Cham: Gegen den FC Ingolstadt 04 II bestreiten die Blauen das erste Heimspiel nach der Winterpause.

Entscheidender war da die Gelb-Rote Karte nach 70 Minuten. Wer das Video dazu ansieht, kann feststellen: Die Entscheidung war mutmaßlich eine falsche. Umso ärgerlicher, dass sie wegen der Reaktivität des Gegners für den Spielverlauf eine folgenschwere war.

Als sich ihre Laufwege von Luis Wagner und des Kornburgers Stanislaus Herzel kreuzten, stoppte Wagner erkennbar ab, ein kleiner Sprung zwischen seinen Schritten, um zu vermeiden, den Gegenspieler zu foulen. Herzel, im Ballbesitz, trat mit beiden Füßen noch auf, bevor er zu Boden fiel, da er wohl hängengeblieben war, als Wagner auf der anderen Seite neben ihm stand. "Die zweite Halbzeit ist sehr bitter für uns gelaufen", resümierte Eckart.

Ingolstadt II unberechenbar und mit viel Qualität

Mit dieser Niederlage vergrößerte sich für die Nullvierer als 17. der Tabelle der Rückstand auf den 16. aus Kornburg von zwei auf fünf Punkte, wobei der zwei Spiele weniger absolviert hat. Auf den Tabellen-14. fehlen dem FV nun sogar zehn Punkte. Dieser sollte am Saisonende für den Klassenerhalt reichen, denn nur der schlechtere der beiden Bayernliga-14. muss in die Relegation. Aktuell liegt Neumarkt im Norden mit einem Quotienten (gewonnene Punkte geteilt durch absolvierte Spiele) von 1,273 vor Sonthofen im Süden mit 1,045.

Allerdings dürfte der FV wohl mehr als 40 Punkte benötigen, um am Saisonende 14. zu sein. 18 hat er aktuell. Mindestens sieben, besser acht Siege aus den letzten 14 Spielen zu holen, ist eine große Aufgabe, die, soll sie gelingen, gegen Ingolstadt II (Hinspiel 2:3), ungeachtet der Stärke des Gegners und der Unberechenbarkeit einer zweiten Mannschaft, beginnen muss.

"Der Gegner hat eine brutale Qualität", weiß Philipp Eckart und verweist auf den ehemaligen Drittliga-Spieler Herbert Paul, der regelmäßig für die Ingolstädter U23, die nur eine ihrer letzten neun Partien verloren hat und aktuell Fünfter ist, aufläuft. Zeigen muss der FV den Mut des Heimspiels gegen den damals Vierten Cham: "Wir wussten, dass wir nach der Winterpause kein leichtes Programm haben. Nichtsdestotrotz müssen wir punkten."

 
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