Nach der 1:3-Niederlage am Samstag in Cham muss der FV 04 Würzburg in der Bayernliga Nord die zweite Auswärtsniederlage in Folge hinnehmen. Bei der zweiten Mannschaft des FC Ingolstadt 04 unterlagen die Zellerauer mit 2:3, weil sie in der viertel Stunde nach der Pause drei Gegentore kassierten. Es war die zweite Auswärtsniederlage in Folge und die wäre laut Marco Scheder, der erneut den urlaubenden Harald Funsch vertrat, durchaus vermeidbar gewesen: "Eine mehr als unnötige Niederlage, denn die Gegentore waren vermeidbar." Deshalb sei es schade, dass sich die Mannschaft für eine engagierte Leistung nicht belohne.
In der ersten Halbzeit entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit leichten Feldvorteilen für den Schanzer-Nachwuchs, bei dem mit Fabian Cavadias auch ein letztjähriger Regionalliga-Akteur des FC 05 Schweinfurt in der Startelf stand. Mehr als zwei gefährliche Kopfbälle, einmal nach einer Ecke, einmal nach einem Flankenlauf sprangen jedoch nicht heraus. Beide Male reagierte FV-Keeper Andre Koob aus kurzer Distanz glänzend und wurde von den mitgereisten FV-Fans mit Sprechchören gefeiert. Sonst stand die erneut neuformierte Abwehr, in der Daniel Zuljevic für den verletzten Moritz Renninger (Armbruch) in die Mannschaft rückte, vor der Pause sehr sicher.
FV 04 Würzburg spielt gute erste Halbzeit
Auf der Gegenseite gewann Fabio Hock ein Laufduell gegen die Ingolstädter Innenverteidiger, sein Schuss aufs lange Eck geriet aber zu harmlos. Trotzdem gingen die Würzburger mit einer Führung in die Pause. Eine Flanke von Dennie Michel verpasste Hock noch, als dann aber Obrusnik den Ball von der Gegenseite wieder in die Mitte brachte, war er vor seinem Gegenspieler am Ball und wurde gefoult. Dennie Michel verwandelte den fälligen Foulelfmeter souverän. "Wir haben es in der ersten Halbzeit gut gemacht und waren in den Zweikämpfen", lobte Scheder seine Mannschaft.
In der Pause nahmen sich die "Nullvierer" vor, nicht wie in Cham die Anfangsphase zu verpassen. Doch dieser Plan war schon nach einer Minute dahin. Bei einem langen Ball kam Leandro Joaquin Kreit Casale an den Ball und schob ihn an Koob vorbei. Nur eine Minute später segelte der nächste Flugball am fast identischen Ort in den Würzburger Strafraum und führte zu Abstimmungsschwierigkeiten, die erneut Kreit Casale nutzte, wobei er den Ball nur noch ins leere Tor schieben musste.
Kampfgeist beim FV 04 Würzburg stimmt
Der Ausgleich ließ aber nicht lange auf sich warten. Nach einer Ecke traf Nils Hock zum 2:2. "Wir fallen bei solchen Rückschlägen nicht um, das ist wirklich positiv. Was wir ändern müssen, damit wir nicht so viele Gegentore in den ersten Minuten einer Halbzeit kriegen, weiß ich auch nicht", erklärte Scheder. Er hatte seine Mannschaft vor Spielbeginn und zur Pause explizit davor gewarnt, dass der Gegner in dieser Phase schon vier Treffer erzielt hatte.
Auch der dritte Würzburger Gegentreffer an diesem Mittag, die Partie begann um 12 Uhr, wäre zu verhindern gewesen. "Wir sind zu dritt an ihm dran und kriegen ihn im Strafraum nicht gestoppt", beschrieb Scheder die Situation, als sich Michael Udebuluzor nach einer knappen Stunde im Strafraum durch die FV-Verteidigung arbeitete und diese auch nicht konsequent dagegen hielt.
Schlussoffensive der Würzburger ohne Erfolg
Scheder reagierte und brachte mit Julian Wild und Marius Haas zwei neue Offensiv-Kräfte. Doch eine Schlussoffensive stellte sich eigentlich erst in der Nachspielzeit ein, als erst Obrusniks Hereingabe für Gefahr sorgte und die Würzburger dann nach einem Freistoß von Moritz Lotzen von der Strafraumgrenze kollektiv einen Handelfmeter forderten. Schiedsrichter Andreas Egner ließ aber wohl zurecht weiterlaufen. Für die Würzburger geht es am kommenden Samstag um 17 Uhr mit einem Heimspiel gegen den TSV Kornburg weiter, dann wieder mit Trainer Harald Funsch.