Die Nachricht kann man durchaus als Zeichen einer erneuten Annäherung verstehen. Als Thorsten Fischer, Geschäftsführer und Gründer der Online-Druckerei Flyeralarm, im Januar diesen Jahres sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender der Würzburger Kickers AG niederlegte, schien die Scheidung zwischen dem Unternehmer, der die Triebfeder hinter dem Profifußball-Projekt am Dallenberg war, und dem Verein bereits unumkehrbar zu sein. Nun wird Flyeralarm nach dem Abstieg der Würzburger Kickers nicht nur weiterhin auf Werbebanden im Stadion allgegenwärtig sein. In "unverändertem Umfang" setze Flyeralarm sein Sponsoring-Engagement bei den Kickers fort, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Das bedeutet, dass das Unternehmen, das auch die Namensrechte für das Stadion besitzt, für die Werbeleistungen trotz des Abstiegs die gleiche Summe bezahlt wie in der laufenden Drittliga-Saison.
Dass Fischers Firma die Kickers, die sich nach dieser Saison unter anderen einen neuen Brustsponsor suchen müssen, in diesem Umfang unterstützt, kommt durchaus überraschend. Schließlich will der Unternehmer weiterhin als Investor beim Drittliga-Absteiger aussteigen. Für die 49 Prozent der Anteile an der Profifußball AG würde er, nach Informationen dieser Redaktion, aber gerne 1,5 Millionen Euro erlösen.
Nach seinem Ausstieg als Aufsichtsratsvorsitzender hatte Fischer, der bei den Kickers bis zu diesem Zeitpunkt stets als der eigentliche Boss im Hintergrund agierte, angekündigt, sich in Zukunft insbesondere im Jugend- und Nachwuchsbereich der Kickers zu engagieren. Nun klingt das schon etwas anders. "Gerade im Moment des Neuanfangs in der Regionalliga soll unsere Vertragsverlängerung ein Zeichen auch für andere Partner und Unternehmen der Region sein, den Fußball-Standort Würzburg weiter zu fördern", wird Fischer, der bereits bei seinem Rückzug im Januar für einen Neubeginn in der Regionalliga plädiert hatte, in der offiziellen Mitteilung des Klubs zitiert: "Wir haben daher bewusst auch den Umfang der Aktivitäten nicht reduziert." Sehr zur Freude des designierten Kickers-Vorstandsvorsitzenden Benjamin Hirsch, der von einem "sehr starken und positiven Zeichen in einer aktuell herausfordernden Phase" spricht.