
Der Weg der gebürtigen Eisingerin (Lkr. Würzburg) Friederike "Fritzy" Kromp führt immer weiter nach oben. Nicht nur auf der Deutschlandkarte von Frankfurt nach Bremen, sondern auch fußballerisch: Die 40-Jährige übernimmt zur kommenden Saison das Amt der Cheftrainerin beim Frauenfußball-Bundesligisten SV Werder Bremen. Das hat der Verein am Dienstag bekannt gegeben. Kromp ist derzeit noch Trainerin der U20-Juniorinnen von Eintracht Frankfurt in der 2. Bundesliga und wird ihren Job bei Werder zum 1. Juli antreten.
"Ich bin vom Verein angesprochen worden, weil bekannt war, dass mein Vertrag in Frankfurt erstmal auf zwei Jahre terminiert war und ich frei auf dem Markt bin", beschreibt Kromp die Entstehung des Kontakts mit den Norddeutschen. Anschließend sei sie nach Bremen eingeladen worden und habe "sehr nette und gute" Gespräche mit den Verantwortlichen Birte Brüggemann (Leiterin Frauen- und Mädchenfußball) und Clemens Fritz (Geschäftsführer Profifußball) gehabt.
"So hat sich das über Wochen entwickelt. Ich hatte ein zunehmend gutes Gefühl" und den Eindruck gewonnen, "dass ich bereit bin für den Schritt", sagt Kromp, die oft auch als ZDF-Expertin unterwegs ist. Andere Optionen habe es auch gegeben, und Bremen sei auch nicht der erste Erstligist gewesen, der auf Kromp zugekommen sei. "Aber insgesamt hatte ich hier ein sehr, sehr gutes Gefühl. Trotz der Distanz zur Heimat, die mich erst einmal etwas abgeschreckt hat."
Frank Baumann hat Fritzy Kromp bei der Entscheidung geholfen
Da konnte ein anderer Unterfranke helfen, der eng mit dem SV Werder Bremen verbunden ist. "Frank Baumann (ehemaliger Geschäftsführer bei den Norddeutschen; Anm. d. Red.) hat mir eine total nette Nachricht geschrieben und bestätigt, dass man sich in Bremen auch als Franke sehr wohl fühlen kann", erzählt Kromp.
Die Stadt habe natürlich ihren Charme, sagt die Trainerin, die mit Fritz und Brüggemann eine Rundfahrt durch die Hansestadt unternommen hat. "Das war total nett. Und es ist zunehmend das Vertrauen entstanden, dass es wirklich passen könnte. Deshalb bin ich froh über die Entscheidung und freue mich auf die Herausforderung."
Fritzy Kromp freut sich auf Wiedersehen mit alten Bekannten
Besonders freut sich Kromp jetzt darüber, ihre erste Station im Erwachsenenbereich anzutreten. "Weil ich glaube, dass es nochmal viele andere Facetten und Herausforderungen mit sich bringt. Gleichermaßen freue ich mich auf sehr gute, professionelle Bedingungen." Auch in Frankfurt seien die Bedingungen toll gewesen, "aber wir haben eine Nachwuchsmannschaft betreut, die überwiegend aus Schülerinnen bestand, die häufig nur abends trainieren konnten".
Das werde jetzt anders sein. "Wir haben einfach Profi-Bedingungen. Man kann auch mal vormittags trainieren. Da freue ich mich am meisten drauf. Und dann natürlich auf die Aufgabe, mit erwachsenen Spielerinnen zu arbeiten. Und vor allem mit einem Großteil, den ich schon aus Jugendnationalmannschaften kenne", erklärt Kromp.