Trainer Marco Wildersinn ist nicht mehr Trainer der Würzburger Kickers. Das teilte der Klub am späten Dienstagabend mit. Die Trennung ist die Folge des knapp verpassten Sprungs in die 3. Liga. Der bayerische Regionalliga-Meister war in den Aufstiegsspielen gegen den Nord-Ersten Hannover 96 II im Elfmeterschießen gescheitert. Im Falle eines Sieges hätte Wildersinn einen für die kommende Drittliga-Saison gültigen Vertrag besessen.
So aber läuft der Kontrakt aus. Durch die Trennung soll "beiden Seiten", wie es in der Mitteilung des Klubs heißt, "eine neue sportliche Perspektive eröffnet werden". Wildersinn wird aktuell bei den Stuttgarter Kickers, in der abgelaufenen Saison Zweiter der Regionalliga Südwest, als neuer Coach gehandelt. Die Kickers wollen womöglich bereits am Mittwoch einen Nachfolger präsentieren, der in der kommende Spielzeit dann das schaffen soll, was Wildersinn mit den Rothosen verwehrt blieb: den Aufstieg in die 3. Liga.
Der 43-Jährige gebürtige Nordbadener war 2022 an den Dallenberg gewechselt, zuvor hatte er bis Herbst 2020 insgesamt sieben Jahre bei der U23 der TSG Hoffenheim gewirkt. In Würzburg wurde er im ersten Jahr mit einer komplett neu zusammengestellten Mannschaft, erfrischendem Offensivfußball und 103 geschossenen Toren Tabellenzweiter hinter Meister SpVgg Unterhaching. In seine zweite Saison bei den Rothosen ging Wildersinn mit dem klaren Auftrag Aufstieg. Tatsächlich sicherten sich die Kickers auch in souveräner Manier mit 13 Punkten Vorsprung Platz eins in der Regionalliga Bayern, scheiterten dann aber denkbar knapp in den Aufstiegsspielen.
"Die Arbeit mit dem Trainerteam und der Mannschaft hat mir jeden Tag große Freude bereitet und gemeinsam mit allen Mitarbeitern und den Fans konnten wir viele Siege feiern. Es war eine schöne Zeit beim FWK und wir können stolz auf das sein, was wir erreicht haben", wird der scheidende Trainer in der Mitteilung der Kickers zitiert, in der von Klubseite betont wird, dass sich das Team unter der Leitung des Fußballlehrers nicht nur sportlich weiterentwickelt habe, sondern "eine Kultur des Zusammenhalts und der Professionalität" gefördert worden sei.
Die Verträge von Wildersinn und Sportdirektor Sebastian Neumann waren im Winter für den Fall des Drittliga-Aufstiegs im Winter verlängert worden. Im Fall von Neumann war die Zusammenarbeit in der vergangenen Woche auch für die Regionalliga erneuert worden. Bei Wildersinn sieht es nun anders aus.
Unabhängig von der Trainer-Personalie laufen am Dallenberg die Personalplanungen, schließlich soll bereits in der kommenden Woche die Vorbereitung für die nächste Saison beginnen. Dann soll ein neuer Trainer bereits mit einem Gutteil des Kaders die Mission Meisterschaft angehen. Platz eins in Bayern würde in der nächsten Saison zum Direktaufstieg in die 3. Liga berechtigen und der bleibt das erklärte Ziel des Klubs, der weiterhin unter Profibedingungen arbeiten wird.